Goldminen aktien weiterhin schwach
13.04.2005 | Martin Siegel
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Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der gestern etwas von der relativen Stärke der letzten Tage verlor (aktueller Preis 7,16 $/oz, Vortag 7,24 $/oz). Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken noch im Jahresverlauf 2005 möglich.
Mit dem Anstieg des Goldpreises über die 425 $/oz-Marke hat sich die Wahrscheinlichkeit wieder verringert (aktuelle Wahrscheinlichkeit 30:70), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei 415 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).
Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang zum Jahresbeginn 2005 deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande als Verkäufer aufgetreten sind. Am 31.03.05 wurde bekannt, daß die EZB zum Jahresbeginn 47 t Gold abgegeben hat. In den letzten Wochen gab es vor allem auf Druck der Bank of England und sich dahinter verbergenden Interessengruppen, Bestrebungen, das IWF-Gold zu verkaufen.
Ein Qualitätsmerkmal der aktuellen Regierung und der EZB sind Goldverkäufe und das Drängen zu Goldverkäufen bei einem steigenden Goldpreis und das Festhalten an verfallenden Dollarpositionen, die im letzten Jahr zu massiven Verlusten bei der EZB und der Bundesbank geführt haben. Und dies trotz der guten Perspektiven für den Goldpreis und der schlechten Erfahrungen der Zentralbanken mit Goldverkäufen in den letzten Jahren.
Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.
Der nordamerikanische xau-Goldminenindex gab gegen die stabile Entwicklung des Goldpreises erneut um 0,5% oder 0,4 auf 92,0 Punkte nach. Bei den Standardwerten fiel Iamgold um 2,8% zurück. Freeport konnte um 0,9% zulegen. Bei den kleineren Werten setzte Cambior den Abwärtstrend mit einem Verlust von 1,1% fort (Vortage -6,1%, -4,8%) und bestätigt erneut die schlechte Stimmung der Kleinanleger, die teilweise zu Ausverkaufskursen in diesem Segment führt. Miramar gaben 4,8%, Zaruma 4,6%, Stillwater 3,4% und Northgate 3,2% ab. Mexgold konnten 5,3% und Claude 2,7% zulegen.
Die südafrikanischen Werte zeigten sich im New Yorker Handel nachgebend. Harmony büßte 2,5% ein. DRD Gold konnte sich gegen den Trend um 3,7% erholen.
Die australischen Goldminen zeigten sich heute morgen erneut bei einer großen Schwankungsbreite nachgebend. Bei den Produzenten brach Giants Reef bei großen Umsätzen um weitere 10,3% ein (Vortag -35,0%). Oceana gaben 7,1%, Dominion 3,6% und Equigold 3,1% ab. St Barbara konnte gegen den Trend um weitere 4,5% zulegen (vgl. Kaufempfehlung vom 30.03.05 bei 0,082 A$). Bei den Explorationswerten verloren Climax 7,4%, Macmin 4,2% und Metex 4,0%. Westonia erholte sich gegen den Trend um 15,4%. Bei den Basismetallwerten befestigten sich Cons Minerals um 2,9% und Mincor um 2,0%.
Wichtigste Kurznachrichten:
Die australische Giants Reef meldet am 11.04.05 enttäuschende Explorationsergebnisse und kündigt eine Umstellung der Produktion an, die zu geringeren Einnahmen führen wird. Wegen der hohen Kreditbelastung zeichnet sich eine problematische Entwicklung ab. Wir ziehen unsere Kaufempfehlung zurück und stufen Giants Reef als Halteposition ein. Verkäufe auf dem aktuellen Niveau halten wir nicht für gerechtfertigt.
© Martin Siegel
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