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Panikverkäufe kleinerer Goldwerte, Kaufgelegenheit: Rand Mining

15.04.2005  |  Martin Siegel
Der Goldpreis wurde im gestrigen New Yorker Handel vorübergehend von 426 auf 421 $/oz heruntergeprügelt und konnte sich zum Handelsschluß auf 423 $/oz erholen. Heute morgen notiert der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong in der Handelsspanne zwischen 422 und 423 $/oz um etwa 5 $/oz unter dem Vortagesniveau. Der Goldpreisrückgang kann nur zum Teil mit dem Anstieg des Dollars begründet werden, so daß sich auf Eurobasis ein Rückgang des Goldpreises ergibt. Dies wiederum deutet auf Verkäufe europäischer Zentralbanken hin, die genau zu einer Zeit stattfinden, in der sich der Dow Jones problematisch entwickelt. Die Gewinnmitnahmen bei Goldminenaktien weiteten sich vor allem bei kleineren Werten teilweise zu panikartigen Verkäufen aus, die bei vielen Gesellschaften zu Übertreibungen nach unten führen. Die Liste der Kaufempfehlung wird daher immer länger wobei die Risiken von Engagements weiter sinken. Der Vorlauf der Goldminenaktien auf den aktuellen Goldpreisrückgang deutete sich in den letzten Tagen bereits als Warnsignal für den Gesamtmarkt an. Derzeit befinden wir uns wenigstens bei den Goldminenaktien in einer Übertreibungsphase, so daß eher eine Reaktion nach oben erwartet werden kann, als ein Durchbruch des langfristigen Aufwärtstrends. Auf Eurobasis gab der Goldpreis leicht nach (aktueller Preis 10.620 Euro/kg, Vortag 10.681 Euro/kg). Bitte beachten Sie längerfristig die entscheidende Widerstandsmarke von 11.300 Euro/kg. Insgesamt deutet sich kurzfristig eine Erholung des Gesamtmarktes an.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der nach dem Rückgang des Goldpreises mit der 7,00 $/oz-Marke kämpft (aktueller Preis 7,00 $/oz, Vortag 7,14 $/oz). Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken noch im Jahresverlauf 2005 möglich.

Mit dem Rückgang des Goldpreises unter die 425 $/oz-Marke hat sich die Wahrscheinlichkeit wieder vergrößert (aktuelle Wahrscheinlichkeit 40:60), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei 415 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).

Die Goldpreisentwicklung im gestrigen New Yorker Handel deutet auf Verkäufe europäischer Zentralbanken hin, wobei vor allem die Zentralbank Frankreichs als Verkäufer aufgetreten sein dürfte. Am 31.03.05 wurde bekannt, daß die EZB zum Jahresbeginn 47 t Gold abgegeben hat. Nachdem Verkäufe des IWF sehr unwahrscheinlich geworden sind, geht von den Zentralbanken nur noch eine zu vernachlässigende Gefahr für den Goldpreis aus.

Ein Qualitätsmerkmal der aktuellen Regierung und der EZB sind Goldverkäufe und das Drängen zu Goldverkäufen bei einem steigenden Goldpreis und das Festhalten an verfallenden Dollarpositionen, die im letzten Jahr zu massiven Verlusten bei der EZB und der Bundesbank geführt haben. Und dies trotz der guten Perspektiven für den Goldpreis und der schlechten Erfahrungen der Zentralbanken mit Goldverkäufen in den letzten Jahren.

Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.

Der nordamerikanische xau-Goldminenindex beschleunigte den Abwärtstrend und brach um 3,3% oder 3,0 auf 87,2 Punkte ein. Bei den Standardwerten gaben Meridian 5,3%, Iamgold 5,2%, Freeport 4,6% und Barrick 4,0% auf breiter Front nach. Bei den kleineren Werten verloren Eldorado 8,3%, Queenstake 8,2%, Northern Orion 7,0%, Apollo 6,0%, Gammon Lake und Yamana 5,8%, Gabriel 5,7%, Bema 5,4% und Glamis 5,2%. Rio Narcea konnte sich um 1,7% erholen.

Die südafrikanischen Werte zeigten sich im New Yorker Handel relativ stabil. Gold Fields gab nur 0,1% nach. DRD Gold brach dagegen um 17,5% ein.

Die australischen Goldminen zeigten sich heute morgen schwach. Bei den Produzenten brachen Giants Reef 10,5%, St Barbara 10,0%, Croesus 7,8%, Triako 5,2% und Oceana 4,9% ein. Gegen den Trend konnten Dragon 11,4% sowie Kingsgate und Equigold um 1,4% zulegen. Bei den Explorationswerten büßten Metex 11,1%, Macmin 8,7%, Bendigo 7,4% und Tribune 6,3% ein. Gegen den Trend gewannen Tasgold 11,7% und Bullion 9,1%. Bei den Basismetallwerten brachen Independence Group 7,1%, Minara 6,8%, CBH Resources 5,1% und Jubilee 5,0% ein.


Wichtigste Kurznachrichten:

Die australische Highlands Gold wird wegen der Ankündigung einer Meldung vom Kurs ausgesetzt.


Analyse

15.04.05 Rand Mining (AUS, Kurs 0,22 A$, MKP 8,2 Mio A$) wird durch die allgemeine Marktschwäche der kleineren Goldwerte auf ein ungerechtfertigtes Aktienkursniveau gedrückt. Der aktuelle Wert der Gesellschaft liegt etwa 100 % über dem derzeitigen Aktienkurs. Er setzt sich zusammen aus einer Beteiligung von 12,25 % am East Kundana Projekt, das in einem Joint Venture mit Placer Dome (51 %) und Tribune Resources (36,75 %) betrieben wird, einer Beteiligung von 21,77 % an Tribune Resources und einen Cashbestand abzüglich aller Verbindlichkeiten von 2,1 Mio A$. Der Wert der Beteiligung liegt gemessen an der Bewertung der Tribune (Aktienkurs 0,45 A$) bei 7,2 Mio A$, der Wert der Beteiligung an Tribune selbst (Aktienkurs 0,45 A$) bei 4,7 Mio A$, so daß sich auf der Basis der aktuellen Bewertung der Tribune zuzüglich des Cashbestands ein Gegenwert der Rand Mining von 14,0 Mio A$ oder 0,37 A$/Aktie ergibt. Bei einem Aktienkurs der Tribune von 0,60 A$ (+33 %) erhöht sich der Gegenwert der Rand Mining auf 18,0 Mio A$ oder 0,47 A$/Aktie, was einem Aktienkurspotential von 114 % entspricht. Sollte Tribune ihr Kursziel von 2,00 A$ erreichen, würde sich für Rand Mining ein Aktienkurspotential von 435 % ergeben. Die Wertentwicklung hängt vor allem von der Entwicklung des East Kundana Projekts ab, das von Placer Dome betrieben wird und in dem ab Mai 2005 über einen Zeitraum von 7 Jahren eine jährliche Produktion von etwa 70.000 oz (Gesamtprojekt) angestrebt wird. Wegen des hohen Goldgehaltes der Reserven von 10,7 g/t dürfte das Projekt profitabel betrieben werden können. Zudem verbleibt ein erhebliches Explorationspotential.
Beurteilung: Durch den ungerechtfertigten Aktienkursverfall ergibt sich für ein Investment in Rand Mining ein hervorragendes Chance/Risiko Verhältnis. Problematisch sind die geringen Umsätze, so daß Käufe nur an schwachen Börsentagen und nur mit geringem Volumen möglich sind. Rand Mining eignet sich damit nur als Beimischung für kleinere Depots und sollte möglichst unter 0,25 A$ eingesammelt werden.
Empfehlung: Unter 0,25 A$ kaufen, aktueller Kurs 0,22 A$, Kursziel 1,00 A$. Alle Käufe müssen wegen des engen Marktes streng limitiert werden. Rand Mining wird nicht in Deutschland notiert.


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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