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Kleinere Gold- und Basismetallwerte auf Kaufniveau

18.04.2005  |  Martin Siegel
Der Goldpreis schwankte am Freitag im New Yorker Handel um die 424 $/oz-Marke. Heute morgen kann der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong von der Schwäche des Dollars profitieren und sich bis auf 425 $/oz befestigen. Dabei kann der Goldpreis die Schwäche des Dollars nicht vollständig kompensieren, so daß der Goldpreis auf Eurobasis weiter zurückfällt (aktueller Preis 10.561 Euro/kg, Vortag 10.620 Euro/kg). Bitte beachten Sie längerfristig die entscheidende Widerstandsmarke von 11.300 Euro/kg. Bei den Goldminenaktien setzt sich die Ausverkaufsstimmung bei kleineren Werten fort, so daß sich jetzt hervorragende Einstiegsmöglichkeiten auf Ausverkaufsniveau ergeben. Wir werten die Verkäufe bei kleineren Goldwerten nicht als Vorlauf auf einen weiteren Goldpreisrückgang, sondern als ungerechtfertigte Verleiderverkäufe. Einige australische Basismetallwerte, die ebenfalls von der Verkaufswelle erfaßt worden sind, weisen auf der Basis der aktuellen Gewinnschätzungen ein KGV von unter 3 auf. Diese Werte (Sally Malay, CBH, Perilya, Mincor, Independence Group) dürften in den nächsten beiden Wochen hervorragende Quartalsergebnisse veröffentlichen, woraus sich das Potential sprunghafter Aktienkursanstiege ergibt. Außerdem sind in den nächsten Wochen weitere Übernahmen in diesem Sektor zu erwarten. Der Markt befindet sich in einer klar überverkauften Phase, so daß deutliche aufwärtsgerichtete Korrekturen erwartet werden können.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der nach dem Rückgang des Goldpreises mit der 7,00 $/oz-Marke kämpft (aktueller Preis 6,98 $/oz, Vortag 7,00 $/oz). Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken noch im Jahresverlauf 2005 möglich.

Mit dem Rückgang des Goldpreises unter die 425 $/oz-Marke hat sich die Wahrscheinlichkeit wieder vergrößert (aktuelle Wahrscheinlichkeit 40:60), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei 415 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).

Vor dem Hintergrund der einbrechenden Aktienmärkte in New York und Tokio sind massive Interventionen am Goldmarkt zu erwarten, um panikartige Verkaufswellen zu verhindern. Wir gehen davon aus, daß bereits im Vorfeld der aktuellen Entwicklung Eingriffe am Goldmarkt vorgenommen wurden. Die Goldpreisentwicklung im New Yorker Handel am Donnerstag der Vorwoche deutet auf Verkäufe europäischer Zentralbanken hin, wobei vor allem die Zentralbank Frankreichs als Verkäufer aufgetreten sein dürfte. Am 31.03.05 wurde bekannt, daß die EZB zum Jahresbeginn 47 t Gold abgegeben hat.

Ein Qualitätsmerkmal der aktuellen Regierung und der EZB sind Goldverkäufe und das Drängen zu Goldverkäufen bei einem steigenden Goldpreis und das Festhalten an verfallenden Dollarpositionen, die im letzten Jahr zu massiven Verlusten bei der EZB und der Bundesbank geführt haben. Und dies trotz der guten Perspektiven für den Goldpreis und der schlechten Erfahrungen der Zentralbanken mit Goldverkäufen in den letzten Jahren.

Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.

Der nordamerikanische xau-Goldminenindex setzte die Abwärtsbewegung fort und gab um weitere 0,9% oder 0,8 auf 86,4 Punkte nach. Bei den Standardwerten verloren Kinross 2,8% und Meridian 2, %. Bei den kleineren Werten bröckelten Novagold 5,9%, Northern Orion 4,9%, Zaruma 4,8%, Cambior 3,6%, Bema 3,5% und Gammon Lake 3,4% ab. Gegen den Trend erholten sich Apollo um 4,3% und Mexgold um 2,0%.

Die südafrikanischen Werte zeigten sich im New Yorker Handel erneut relativ stabil. Gold Fields gab 1,9 % ab. DRD Gold konnten sich 12,1 % und Harmony 2,0 % erholen.

Die australischen Goldminen zeigten sich heute morgen erneut schwach. Bei den Produzenten verloren Perseverance 18,8%, Troy 8,9%, Giants Reef 8,8%, Dragon 7,7%, Herald 7,3%, St Barbara 6,2% und Agincourt 6,0%. Bei den Explorationswerten büßten Oroya 15,8%, Sipa 11,7%, Tasgold 10,5%, Macmin 9,5%, Gindalbie 9,2%, Troy 8,9% und Tanami 7,0% ein. Gegen den Trend konnte Bendigo um 9,4% zulegen. Bei den Basismetallwerten fielen Cons Minerals 6,3% und Sally Malay 6,2%.


Wichtigste Kurznachrichten:

Die australische Highlands Gold wurde am 15.04.05 wegen der Ankündigung einer Meldung vom Kurs ausgesetzt.

Die australische Perseverance meldet am 18.04.05 die Plazierung von 37 Mio Aktien zu 0,27 A$, um das Fosterville Projekt zu finanzieren.


Analyse

18.04.05 Northgate (NA, Kurs 1,46 C$, MKP 307 Mio A$) meldet für das Dezemberquartal eine Rekordgoldproduktion von 94.673 oz und eine Kupferproduktion von 10.800 t. Im Gesamtjahr 2004 konnte damit eine Goldproduktion von 303.475 oz erzielt werden, was der Höhe der Planungen entsprach. Durch die hohen Einnahmen aus der Kupferproduktion fielen die Nettoproduktionskosten auf 111 $/oz weiter zurück, so daß die Bruttogewinnspanne bei einem Verkaufspreis von 402 $/oz von 245 auf 291 $/oz gesteigert werden konnte. Der operative Gewinn konnte auf 17,8 Mio A$ gesteigert werden, was einem aktuellen KGV von 4,3 entspricht. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 300.000 oz liegt die Lebensdauer der Reserven bei 6,2 Jahren und die Lebensdauer der Ressourcen bei 30,2 Jahren. Die Vorwärtsverkäufe konnten von 305.000 auf 261.000 oz abgebaut werden und beinhalteten am 31.12.04 unrealisierte Verluste von 48,9 Mio A$ oder 143 $/oz. Am 31.12.04 (30.06.04) stand einem Cashbestand von 64,5 Mio A$ (43,5 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 125,8 Mio A$ (132,8 Mio A$) gegenüber.
Beurteilung: Interessant ist Northgate vor allem wegen der umfangreichen Goldressourcen, die Wachstumspotential eröffnen. Positiv wirkt sich der Kupferanteil auf die aktuelle Gewinnsituation aus und führt zu der hervorragenden Bewertung mit einem KGV von 4,3. Gute Fortschritte macht Northgate auch bei der Reduktion der Kreditbelastung. Problematisch bleiben die Belastungen aus den Vorwärtsverkäufen. Nach dem Kursrückgang eröffnet sich für Northgate ein weit überdurchschnittlicher Hebel auf den Goldpreis. Wir stufen Northgate als gute Beimischung für ein spekulativ angelegtes Goldminendepot ein.
Empfehlung: Halten, unter 2,50 C$ kaufen, aktueller Kurs 1,49 C$, Kursziel 5,00 C$. Northgate wird in Deutschland in Berlin-Bremen notiert (vgl. Halteempfehlung vom 20.09.04 bei 2,33 C$).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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