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Edelmetalle Aktuell

09.06.2009  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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  • Silber

Einen Grund zum Jubeln hatten in den vergangenen zehn Tagen zunächst die Silber-Bullen. Das von ihnen oft genug leidenschaftlich favorisierte Metall konnte in diesem Zeitraum zeitweise noch einmal deutlich zulegen und erreichte am vergangenen Mittwoch vorübergehend einen Höchstkurs von 16,22 $ je Unze. Dieses war die beste Notierung seit Anfang August 2008 und für ein überwiegend industriell und für Schmuckzwecke genutztes Metall in der aktuellen Lage sicher ein großer Erfolg.

Zu diesem dürften zwei Gründe maßgeblich beigetragen haben: einmal die um sich greifenden Hoffnungen auf eine Bodenfindung der Weltwirtschaft, zum Zweiten aber auch die Rolle eines Krisenmetalls als Beimischung in den Portfolien derjenigen Anleger, die gerade nicht daran glauben, dass eine wirtschaftliche Erholung kurzfristig bevorsteht und die deshalb weiterhin auf der Suche nach einem sicheren Hafen sind.

Am Ende blieb das Silber aber nicht auf dem erreichten Niveau, angesichts eines deutlich fallenden Goldpreises gab es bis gestern Mittag wieder auf 14,80 $ je Unze nach. Auf dem Weg nach unten durchbrach das Metall eine seit Mitte April ausgebildete charttechnische Unterstützungslinie, so dass, wenn nicht Dollar, Öl und vor allem Gold zur Hilfe kommen, nun erst einmal eine Konsolidierungsphase zwischen 13 $ und maximal 16 $ 'drohen' könnte.

Wie beliebt das weiße Metall derzeit bei den Anlegern ist, zeigte sich in den letzten Tagen unter anderem daran, dass die offenen Positionen bei den ETFs trotz des hohen Preises kaum Gewinnmitnahmen aufwiesen: Die Positionen lagen am Freitag im Vergleich zur Vorwoche nur um 0,06% oder 198.000 Unzen niedriger bei knapp 344 Mio. Unzen. Diese Masse an Silber entspricht immerhin der Hälfte einer Weltjahresproduktion und auch wenn es derzeit keine Anzeichen für größere Rückgaben gibt, sollte die Entwicklung der in den ETFs gebundenen Bestände stets im Auge behalten werden, um hier Anzeichen für eine mögliche Trendwende nicht zu verpassen. Eine solche könnte sich, je nach Umfeld, deutlich negativ auf den Preis auswirken.


  • Platin

Was die Platinmetalle angeht, standen die vergangenen zehn Tage im Wesentlichen wieder im Zeichen der internationalen Automobilmärkte. Die Reihe der Veröffentlichungen der neuesten Zulassungszahlen wird jeden Monat traditionell von den USA eröffnet, hier kommen die neuesten Daten immer gleich zu Monatsbeginn. Auch im Mai gab es auf der anderen Seite des Atlantiks mit einem Minus von 34% wieder sehr schlechte Verkaufszahlen auf dem Automarkt. Allerdings waren die 925.000 Fahrzeuge im letzten Monat das beste Ergebnis dieses Jahres und wurden von Marktbeobachtern insgesamt als ein Zeichen der Stabilisierung auf niedrigem Niveau gewertet. Für das Gesamtjahr erwarten Analysten nun eine Zahl von knapp über 9,9 Mio. Fahrzeugen, die in den USA zugelassen werden. Das sind immerhin 600.000 mehr als noch auf Basis der Aprilzahlen, allerdings 4,5 Mio. weniger als 2008 und fast 7 Mio. weniger als im Durchschnitt der Jahre zuvor.

Im Vergleich dazu sieht es auf dem deutschen Markt deutlich besser aus. Hier erfolgt die Bekanntgabe der jüngsten Monatszahlen immer um den 4. eines Monats herum. Und für den Mai sahen die Zahlen einmal mehr sehr gut aus. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Zulassungen in Deutschland um fast 40% auf annähernd 385.000 an. Dank der von immer mehr Regierungen verabschiedeten Maßnahmen zur Ankurbelung der Autoverkäufe nimmt die Zahl der Autoverkäufe auch in anderen Ländern Europas deutlich zu. So gab es z.B. in Frankreich eine zweistellige Steigerungsrate und die deutschen Ausfuhren, die überwiegend in andere europäische Länder gehen, lagen nach im Durchschnitt bisher -28% in den ersten vier Monaten des Jahres im Mai bei "nur noch" -17%. Auf die exakten Zahlen für Gesamteuropa müssen Marktbeobachter aber nicht nur diesen Monat, sondern generell immer bis zum Ende der zweiten Woche warten.

Schneller sind da regelmäßig die Chinesen und schlecht sind die Nachrichten von dort auch in diesem Monat wieder nicht. So wurden im Reich der Mitte im Mai über 812.000 Autos verkauft. Dies war gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 55% und damit noch einmal deutlich mehr als von Beobachtern angesichts diverser staatlicher Unterstützungsprogramme erwartet worden war.

Die Frage, was mit den Automärkten passiert, wenn die staatlichen Subventionen eines Tages nicht mehr fließen, kann derzeit kaum beantwortet werden. Aber es ist wohl nicht falsch, wenn man davon ausgeht, dass es nach der aktuellen subventionsgetriebenen Euphorie in vielen Märkten dann erst einmal zu einem mehr oder weniger großen Kater kommen könnte.




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