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Basismetallaktien bleiben vernachlässigt

27.04.2005  |  Martin Siegel
Der Goldpreis notierte im gestrigen New Yorker Handel in der Spanne zwischen 435 und 437 $/oz und schloß auf dem Tageshoch bei 437 $/oz. Heute morgen notiert der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong um die 435 $/oz-Marke um etwa 1 $/oz über dem Vortagesniveau. Wegen des gleichzeitig stabilen Dollars kann der Goldpreis den Aufwärtstrend auf Eurobasis fortsetzen (aktueller Preis 10.825 Euro/kg, Vortag 10.756 Euro/kg). Bitte beachten Sie längerfristig die entscheidende Widerstandsmarke von 11.300 Euro/kg. Die Goldminenaktien entwickeln sich weltweit nachgebend. Vor allem die südafrikanischen Werte standen nach der Veröffentlichung schwacher Quartalsergebnisse erneut unter Druck. Die Schwäche der Aktien erstreckt sich allerdings auch über Werte, die hervorragende Ergebnisse abliefern (vgl. Analyse der Independence Group). Insgesamt überwiegen derzeit die positiven Einflußfaktoren, vor allem die Stärke des Goldpreises auf Eurobasis, so daß kurzfristig mit einer positiven Tendenz des Gesamtmarktes gerechnet werden kann.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der sich allerdings derzeit sehr ruhig entwickelt (aktueller Preis 7,20 $/oz, Vortag 7,26 $/oz). Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken noch im Jahresverlauf 2005 möglich.

Mit dem Anstieg des Goldpreises über die 430 $/oz-Marke hat sich die Wahrscheinlichkeit wieder verringert (aktuelle Wahrscheinlichkeit 25:75), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei 415 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).

Von den Zentralbanken gibt es derzeit keine Hinweise auf Eingriffe am Goldmarkt.

Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.

Der nordamerikanische xau-Goldminenindex verliert 1,7% oder 1,5 auf 87,1 Punkte. Bei den Standardwerten gaben Placer Dome und Freeport jeweils 2,9% nach. Bei den kleineren Werten büßten Bema 4,7%, Hecla 4,3% und High River 3,5% ein. Gegen den Trend konnten First Silver 5,2%, Apollo 3,9% und Richmont 2,9% zulegen.

Die südafrikanischen Werte zeigten sich im New Yorker Handel sehr schwach. Harmony und Gold Fields brachen jeweils um weitere 4,1% ein.

Die australischen Werte entwickelten sich nachgebend. Bei den Produzenten fielen Triako 5,5%, Sedimentary 5,1% und Newcrest 3,9%. Gegen den Trend konnten sich St Barbara 9,5%, Agincourt 3,5% und Lihir 2,4 % verbessern. Bei den Explorationswerten büßten Westonia 13,3%, Macmin 7,7%, Bendigo 7,6% und Integra 7,5% ein. Bullion konnte 10,0% zulegen. Bei den Basismetallwerten gewannen Perilya 5,0% und Grange 4,0%. Western Areas fiel um 4,8% zurück.


Wichtigste Kurznachrichten:

Die australische Perilya veröffentlicht einen eher enttäuschenden Quartalsbericht.


Analyse

27.04.05 International Group (AUS, Kurs 1,36 A$, MKP 146 Mio A$) meldet für das Märzquartal einen Rückgang der Nickelproduktion aus der Long Mine um 16,2 % auf 1.422 t, was einer Jahresrate von etwa 6.000 t entspricht. Bei Nettoproduktionskosten von 6.700 A$/t und einem Verkaufspreis von 18.200 A$/t konnte die Bruttogewinnspanne von 9.800 A$/t auf 11.500 A$/t ausgeweitet werden. Der operative Gewinn erreichte 11,4 Mio A$ oder 8.000 A$/t, was einem aktuellen KGV von 3,2 entspricht. Der Gewinn nach Steuern von 8,3 Mio A$ entspricht einem KGV von 4,4. Auf der Basis der aktuellen Produktionshöhe beträgt die Lebensdauer der Reserven 4,6 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 5,7 Jahre. Gute Bohrergebnisse deuten an, daß die Lebensdauer verlängert werden kann. Die Dividende, die halbjährlich ausbezahlt wird erreicht eine Rendite von 4,3 % und wird sicherlich weiter erhöht. Independence hält 114,5 Mio Aktien der Matrix Metals mit einem aktuellen Marktwert von 8,5 Mio A$. Matrix betreibt ein Kupferexplorationsprojekt. Die Vorwärtsverkäufe umfassen 6.000 t Nickel, was einen Produktionszeitraum von 1 Jahr abdeckt. Die unrealisierten Verluste aus den Vorwärtsverkäufen liegen bei etwa 30,0 Mio A$ und werden die Ergebnisse in den nächsten 3 Jahren belasten. Am 31.12.04 stand einem Cashbestand von 12,4 Mio A$ eine Kreditbelastung von 46,1 Mio A$ gegenüber.
Beurteilung: Independence präsentiert sich als hochprofitabler Nickelproduzent mit einer ausreichenden Lebensdauer der Reserven und einer steigenden Dividendenrendite. Die Belastung aus den Vorwärtsverkäufen ist zwar bitter, kann aber hingenommen werden. Die Kreditbelastung ist ebenfalls überschaubar. Die Beteiligung an Matrix und eine Vielzahl von Explorationsprojekten im Gold- und Basismetallbereich geben Independence weitere Substanz. Insgesamt eignet sich Independence als Beimischung für ein Basismetalldepot. Wir erhöhen unser maximales Kauflimit von 1,40 auf 1,50 A$ und unser Kursziel von 3,50 auf 4,00 A$. Independence wird in München und Berlin-Bremen notiert (vgl. Kaufempfehlung bei 1,33 A$ vom 11.03.05).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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