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Gold kämpft mit Aufwärtstrend

23.05.2005  |  Martin Siegel
Der Goldpreis wird am Freitag im New Yorker Handel von 420 auf 416 $/oz gedrückt und kann sich zum Handelsschluß nur auf 417 $/oz erholen. Sollte sich der Goldpreis heute nicht auf über 420 $/oz erholen, dürfte der langfristige Aufwärtstrend eindeutig verletzt worden sein. Wegen der überverkauften Situation beim Gold und bei den Goldminenaktien darf immer noch mit einer Trendbestätigung gerechnet werden. Heute morgen notiert der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong um die 417 $/oz-Marke um etwa 3 $/oz unter dem Freitagsniveau. Wegen des festeren Dollars bleibt die Entwicklung auf Eurobasis weiterhin stabil (aktueller Preis 10.696 Euro/kg, Vortag 10.697 Euro/kg). Bitte beachten Sie längerfristig die entscheidende Widerstandsmarke von 11.300 Euro/kg. Mittelfristig befindet sich der überwiegende Teil der Gold- und Basismetallaktien im überverkauften Bereich, so daß für die Goldminenaktien selbst bei einem Goldpreisrückgang mit einer stabilen Entwicklung gerechnet werden kann. Für den Goldpreis muß nach dem Bruch des langfristigen Trends mit einem Ausverkauf in Richtung 400 $/oz gerechnet werden.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der allerdings wieder unter die 7,00 $/oz- Marke zurückfiel (aktueller Preis 6,96 $/oz, Vortag 7,11 $/oz). Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken noch im Jahresverlauf 2005 möglich.

Mit dem Goldpreisrückgang unter die 420 $/oz-Marke hat sich die Wahrscheinlichkeit wieder vergrößert (aktuelle Wahrscheinlichkeit 70:30), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei 420 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).

Von den Zentralbanken gibt es derzeit keine Hinweise auf Eingriffe am Goldmarkt.

Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.

Der nordamerikanische xau-Goldminenindex gab um 1,2% oder 1,0 auf 80,7 Punkte nach und bestätigt den aktuellen Goldpreisrückgang. Bei den Standardwerten verlor Barrick 1,8%. Iamgold konnte um 2,8% zulegen. Bei den kleineren Werten büßten River 4,4%, Northgate 4,1% und Bema 2,8% ein. Apollo konnten 4,4%, Rio Narcea 2,7% und Miramar 2,3% zulegen.

Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel uneinheitlich. Gold Fields gab um weitere 1,8% nach. Harmony stieg um 2,5% an.

Die australischen Werte zeigten sich heute morgen bei weiterhin geringen Umsätzen ruhig. Bei den Produzenten verbesserten sich Sino Gold 4,6% und Dominion 3,7%. Bei den Explorationswerten zogen Bullion 10,0% und Sipa 5,2% an. Range verloren 11,1%, Tasgold 8,6% und Austindo. Bei den Zockerwerten brach Bougainville um 16,5% ein. Bei den Basismetallwerten erholte sich Perilya um 8,8%.


Wichtigste Kurznachrichten:

Die australische Westonia meldet eine unterschriebene Kapitalerhöhung im Verhältnis von 11 neuen für jeweils 10 alte Aktien zu 0,06 A$. Wir empfehlen die Kapitalerhöhung trotz der enttäuschenden Entwicklung der letzten Monate vor allem wegen der großen Ressourcenbasis der Westonia zu zeichnen.


Analyse:

23.05.05 Newcrest (AUS, Kurs 14,52 $, MKP 4.780 Mio A$) meldet für das Märzquartal einen Anstieg der Goldproduktion auf 319.511 oz, was einer Jahresrate von etwa 1,3 Mio oz entspricht. Zusätzlich produzierte Newcrest 26.000 t Kupfer. Der Produktionsanstieg ist vor allem auf die Inbetriebnahme der Telfer Mine zurückzuführen, die 68.891 oz bei Nettoproduktionskosten von 70 $/oz beisteuerte. Die profitabelste Produktionsstätte blieb die Ridgeway Mine mit einer Produktion von 99.796 oz bei negativen Nettoproduktionskosten von 47 $/oz. Bei durchschnittlichen Nettoproduktionskosten von 96 $/oz und einem Verkaufspreis von 444 $/oz stieg die Bruttogewinnspanne von 321 auf 348 $/oz weiter an. Im 1. Halbjahr erreichte Newcrest einen operativen Gewinn von 84,5 Mio A$, was einem aktuellen KGV von 28,3 entspricht. Im Märzquartal dürfte das KGV in den Bereich um 20 zurückgefallen sein. Auf der Basis der angestrebten jährlichen Produktion von 1,6 Mio oz erreicht die Lebensdauer der Reserven 17,6 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 38,8 Jahre, so daß weiteres Produktionssteigerungspotential besteht. Wegen des hohen Kupferanteils kann derzeit mit niedrigen Produktionskosten gerechnet werden. Weitere Steigerungsmöglichkeiten in der Produktion ergeben sich aus der vorgesehenen Wiedereröffnung der Boddington Mine und dem Kencana Projekt, dessen Entwicklung im Januar 2005 gestartet wurde. Newcrest gibt die Verpflichtungen aus Vorwärtsverkäufen mit 6,4 Mio oz an, was einen Produktionszeitraum von 4,0 Jahren abdecken würde. Die unrealisierten Verluste aus den Vorwärtsverkäufen erreichten am 31.03.05 (31.12.04) 569,0 Mio A$ (589,0 Mio A$) oder 68 $/oz (88 $/oz). Am 31.12.04 (31.06.04) stand einem Cashbestand von 98,6 Mio A$ (157,0 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 1,7 Mrd A$ (1,6 Mrd A$) gegenüber.
Beurteilung: Newcrest ist dabei, die Produktion auf eine Jahresrate zwischen 1,5 und 2,0 Mio oz auszubauen. Dabei verspricht der hohe Kupferanteil eine hohe Gewinnspanne, so daß das KGV auf etwa 15 zurückfallen sollte. Positiv ist die lange Lebensdauer der Reserven und Ressourcen Problematisch bleiben die Belastung aus den Vorwärtsverkäufen und die steigende Kreditbelastung. Wir stufen Newcrest weiterhin als Halteposition ein.
Empfehlung: Halten, über 20,00 A$ verkaufen, aktueller Kurs 14,52 A$, unter 12,00 A$ zurückkaufen. Newcrest wird an mehreren deutschen Börsen gehandelt (vgl. Halteempfehlung vom 02.03.05 bei 17,67 A$).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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