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Edelmetalle Aktuell

10.11.2009  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Rein charttechnisch betrachtet könnte das Metall jetzt erst einmal bei 1.115 $ anstoßen und anschließende Gewinnmitnahmen sind nicht auszuschließen. Eine echte Trendumkehr würde eine solche Entwicklung aber keinesfalls bedeuten und schon Kurse um 1.050 $ wären nach der derzeitigen Lage der Dinge bereits wieder Kaufkurse.

Die russische Regierung gab unterdessen in der vorletzten Woche bekannt, dass sie bis zu 25 Tonnen Gold aus ihrer staatlichen Reserve zur Deckung von Haushaltslöchern verkaufen wolle. Das Metall solle allerdings im Land verkauft werden und möglicherweise auch erst im nächsten Jahr. Eventuell wird es aber auch hier ein Geschäft am Markt vorbei geben, denn die russische Zentralbank baut ihre Goldreserven seit Jahren aus und wäre ein möglicher Käufer für das Regierungsgold.

Die physischen Investments in Form von Barren in Deutschland haben nach einem guten Oktober zuletzt wieder etwas nachgelassen. Dagegen sehen wir aber zumindest in Asien eine gute industrielle Nachfrage. Hierzulande wird das industrielle Geschäft dagegen überwiegend von Abgaben von (Recycling-)Material bestimmt.


  • Silber

Der Silberpreis konnte nach der Abfassung unseres letzten Berichts nur noch wenig zulegen, mit 18,07 $ je Unze erreichte er aber immerhin den höchsten Stand der letzten 15 Monate. Angesichts der Verluste beim Goldpreis gegen Monatsende gab dann aber auch das weiße Metall nach und fiel innerhalb von drei Tagen um

2 Dollar zurück. Mit der Erholung des Goldpreises seit dem letzten Montag ging dann auch ein Preisanstieg beim Silber einher, allerdings konnte es dabei den Höchstkurs von Mitte Oktober nicht mehr erreichen. Während beim Silber die Nachfrage nach Investmentbarren in den letzten Wochen eher verhalten war, entwickelte sich das industrielle Kaufinteresse weiter positiv. Hier kommt offensichtlich zum Tragen, dass die Lager der industriellen Endverbraucher nach der Kaufzurückhaltung im ersten Halbjahr im Spätsommer weitgehend leergeräumt waren und jetzt angesichts einer konjunkturellen Erholung wieder aufgefüllt werden müssen.

Sollte der Goldpreis jetzt erst einmal fallen, wird sich sicher auch das Silber anschließen; falls dabei die 17,40er $-Marke fällt, läge das nächste Kursziel dann bei 16,70 $ je Unze.


  • Platin

Im Gegensatz zum Höhenflug beim Gold konnte das Platin in den letzten vier Wochen nur wenig Boden gutmachen. Von den 1.334 $ je Unze am 12. Oktober stieg das Metall zwar zeitweise auf über 1.375 $ an, allerdings notierte es schon zum Monatsende zumindest kurzzeitig wieder knapp unter der Marke von 1.300 $ je Unze. Angesichts der jüngsten Kursgewinne beim Gold stand das Metall dann aber doch nicht abseits und bis zum Ende der vergangenen Woche erreichte es fast wieder das Oktober-Hoch. Aktuell notiert es mit $ 1.350 im oberen Drittel der Handelsspanne des vergangenen Monats.

Die jeweiligen Kursgewinne gingen überwiegend auf das Konto von Spekulanten und Investoren. Die industrielle Nachfrage sowohl im Kassamarkt, wie auch in Form von Terminsicherungsgeschäften war dagegen eher verhalten.

Das Kaufinteresse der Investoren wurde sicher auch von den jüngsten Zahlen zu den Kfz-Neuzulassungen auf den verschiedenen Märkten beflügelt: So scheint der Automarkt in den USA seine Talfahrt gestoppt zu haben. Im Oktober wurden mit 838.000 verkauften Autos auch ohne das ausgelaufene Abwrackprämien-Programm der Regierung ebenso viele Fahrzeuge wie im (allerdings damals schon schwachen) Vergleichsmonat des Vorjahres verkauft. Für das Gesamtjahr ergäben sich damit bei gleichbleibendem Absatz in den letzten zwei Monaten 10,5 Mio. Autoverkäufe. Das ist zwar noch weit entfernt von den 17 Mio. Einheiten Ende der 90er-Jahre, doch erheblich mehr, als noch vor einigen Monaten geschätzt.

In China haben die Autoverkäufe im letzten Monat sogar um mehr als 70% im Vergleich zum Vorjahresmonat zugelegt. 1,23 Mio. neue Autos fanden im Oktober einen neuen Besitzer, wie der chinesische Herstellerverband gestern mitteilte. In den ersten zehn Monaten des Jahres wurden damit in China fast 10,9 Mio. Autos verkauft, ein Plus von fast 40% im Vergleich zum Vorjahr. Der Herstellerverband rechnet jetzt für dieses Jahr mit insgesamt zwölf Millionen verkauften Pkw. Damit wäre China vor den USA der mit Abstand größte Autoabsatzmarkt. Beschleunigt wurde die Entwicklung durch das umfangreiche chinesische Konjunkturprogramm, das die Binnennachfrage zuletzt massiv ankurbelte.




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