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Gold- und Silberaktien erholen sich

24.05.2005  |  Martin Siegel
Nach dem Rückgang unter die 420 $/oz-Marke pendelt der Goldpreis um die 417 $/oz-Marke und bestätigt damit den Bruch des langfristigen Abwärtstrends. Bei den überverkauften Goldminenaktien sind dagegen teilweise deutliche Kurserholungen zu verzeichnen. Insgesamt kann noch darauf gehofft werden, daß es sich beim Goldpreis um eine Bärenfalle handelt und sich der Goldpreis in dieser Woche wieder auf über 420 $/oz erholen kann. Auf Eurobasis gab der Goldpreis wegen des etwas leichteren Dollars nach (aktueller Preis 10.670 Euro/kg, Vortag 10.696 Euro/kg). Bitte beachten Sie längerfristig die entscheidende Widerstandsmarke von 11.300 Euro/kg. Mittelfristig befindet sich der überwiegende Teil der Gold- und Basismetallaktien im überverkauften Bereich, so daß für die Goldminenaktien selbst bei einem Goldpreisrückgang mit einer stabilen Entwicklung gerechnet werden kann. Für den Goldpreis muß nach dem Bruch des langfristigen Trends mit einem Ausverkauf in Richtung 400 $/oz gerechnet werden.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der sich wieder an die 7,00 $/oz-Marke herankämpft (aktueller Preis 6,98 $/oz, Vortag 6,96 $/oz). Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken noch im Jahresverlauf 2005 möglich.

Mit dem Goldpreisrückgang unter die 420 $/oz-Marke hat sich die Wahrscheinlichkeit wieder vergrößert (aktuelle Wahrscheinlichkeit 70:30), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei 420 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).

Von den Zentralbanken gibt es derzeit keine Hinweise auf Eingriffe am Goldmarkt.

Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.

Der nordamerikanische xau-Goldminenindex erholte sich um 1,5% oder 1,2 auf 82,0 Punkte. Bei den Standardwerten verbesserten sich Kinross 3,4% und Iamgold 2,8%. Bei den kleineren Werten konnten Eldorado 14,4%, Golden Star 8,6% und Bema 4,1% zulegen. Wegen eines Feiertages blieb der kanadische Handel geschlossen, so daß bei den vielen nur in Kanada gehandelten Werten heute mit sprunghaften Kursaufschlägen gerechnet werden kann. Auch die Silberaktien zogen deutlich an. Silver Standard gewannen 5,2% sowie Coeur d'Alene und Pan American jeweils 4,2%.

Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel freundlich. DRD Gold erholten sich 10,6% und Harmony 6,2%.

Die australischen Werte zeigten sich heute morgen bei weiterhin geringen Umsätzen ebenfalls freundlicher. Bei den Produzenten verbesserten sich Dioro 8,5% und Lihir 3,9%. Perseverance gab um 5,2% nach. Bei den Explorationswerten bröckelten Westonia 16,7%, Bullion und Oroya 9,1% sowie Midas 8,5% ab. Austindo konnte um 4,4% zulegen. Bei den Basismetallwerten zogen CBH 6,0% und Mincor 4,3% an. Perilya gab um 4,7% nach.


Wichtigste Kurznachrichten:

Die australische Westonia meldet eine unterschriebene Kapitalerhöhung im Verhältnis von 11 neuen für jeweils 10 alte Aktien zu 0,06 A$. Wir empfehlen die Kapitalerhöhung trotz der enttäuschenden Entwicklung der letzten Monate vor allem wegen der großen Ressourcenbasis der Westonia zu zeichnen.


Analyse

24.05.05 Lihir (AUS, Kurs 1,08 A$, MKP 1.387 Mio A$) meldet für das Märzquartal einen Einbruch der Goldproduktion um 40,4 % auf 101.370, was einer Jahresrate von etwa 400.000 oz entspricht. Der Rückgang der Produktion ist auf die geplante Verarbeitung von Erzen mit geringeren Goldgehalten und Arbeiten an der Verarbeitungsanlage zurückzuführen. Lihir hält am Produktionsziele von 700.000 oz im Geschäftsjahr 2005 fest. Bei Nettoproduktionskosten von 341 $/oz und einem Verkaufspreis von 354 $/oz reduzierte sich die Bruttogewinnspanne von 101 auf 13 $/oz. Der niedrige Verkaufspreis ist auf die Lieferung in Vorwärtsverkäufe zurückzuführen. Nach Abschreibungen, Verwaltungs- und Explorationsausgaben dürfte ein hoher Verlust entstanden sein. Sollte Lihir im Geschäftsjahr 2005 bei einer sehr optimistischen Schätzung eine Gewinnspanne von 100 A$/oz erreichen, würde das KGV einen Wert von 19,9 erreichen. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 700.000 oz erreicht die Lebensdauer der Reserven 23,9 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 58,7 Jahre, so daß erhebliches Wachstumspotential besteht. Lihir scheiterte jedoch in den letzten Jahren regelmäßig daran, die Produktion auf eine Jahresrate von 1,0 Mio oz zu erhöhen. Der Umfang der Derivatepositionen wurde leicht von 2,2 auf 2,1 Mio oz reduziert, was einen Produktionszeitraum von 3,0 Jahren abdeckt. Die Verluste aus den Derivatepositionen fielen von 303,6 auf 265,1 Mio A$ zurück. Am 31.12.04 (30.06.04) stand einem Cashbestand von 83,6 Mio A$ (151,0 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 319,7 Mio A$ (338,3 Mio A$) gegenüber.
Beurteilung: Lihir präsentiert sich weiterhin als problematischer australischer Standardwert. Negativ sind die anhaltend schwache Gewinnentwicklung, die hohe Kreditbelastung und der große Umfang der Vorwärtsverkäufe. Positiv bleibt die Substanz aus den enormen Goldreserven und die damit verbundenen Wachstumsmöglichkeiten. Lihir konnte zeitweise unter unserem Kauflimit von 1,00 A$ zurückgekauft werden.
Empfehlung: Halten, unter 1,00 A$ kaufen, aktueller Kurs 1,08 A$, Kursziel 1,50 A$. Lihir wird an mehreren deutschen Börsen gehandelt (vgl. Halteempfehlung vom 14.02.05 bei 1,09 A$).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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