Kommentar zu Anglo American Corporation

Anglo American Corporation, AAC, (SA) kauft die Investmentholding Anglo American Gold Investment, Amgold, (SA) auf. Aus dem Artikel von Wolfgang Drechsler im gestrigen Handelsblatt geht hervor, daß AAC einen Aufschlag von 41% auf den letzten Aktienkurs der Amgold bezahlt.

Es wird allerdings nicht klar, ob AAC eine Barabfindung oder eine Aktienabfindung anbietet. Amgold ist eine Investmentholding, die Anteile an Anglogold (eine 20,5% Tochter der AAC), der Gold Fields (SA), der Avgold (SA) und einiger kleinerer südafrikanischen Minen hält. Es wird erwartet, daß AAC die mit der Übernahme der Amgold erworbenen Aktienpakete der Gold Fields und der Avgold verkaufen wird.

Beurteilung: Durch die Entflechtung der Beteiligungen südafrikanischer Goldminen untereinander und der Fusion vieler Gesellschaften wird die Analyse der Unternehmen immer einfacher und leichter zu durchschauen. AAC, die größte südafrikanische Gesellschaft überhaupt, plant ebenso wie vorher die Tochter Anglogold, den Firmensitz am 25. Mai 1999 nach London zu verlegen.

Somit wird für jeden klar von wo aus Südafrika heute und in den letzten Jahrzehnten regiert wurde und wird. Die südafrikanische Industrie und Goldindustrie befindet sich offensichtlich im festen Griff der Londoner Investmentbanken. Durch die Verlagerung der Firmensitze nach London wird die Möglichkeit eröffnet, große internationale und globalisierte Konzerne aufzubauen.

Da die großen südafrikanischen Konzerne Anglogold, Gold Fields, Harmony, Durban Deep, Randfontein und Western Areas im internationalen Vergleich unterbewertet sind, können bei der Fusion zu internationalen Konzernen Gewinne in diesen Gesellschaften erwartet werden.

Empfehlung: In diesen Gesellschaften engagiert zu bleiben. Für nachkaufenswert halten wir vor allem Harmony und Western Areas für die etwas vorsichtigeren Anleger, sowie Durban Deep und Randfontein für die Anleger, die vor allem auf überproportionale Gewinne bei einem steigenden Goldpreis setzen.