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Kupfer Bullenmarkt geht in die zweite Runde

04.11.2009  |  Scott Wright
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Trotz dieses erwarteten Produktionswachstums vermutet die ICSG einen Rückgang in der Kapazitätsausschöpfung von ungefähr 81 Prozent allein in diesem Jahr. Das wäre der niedrigste Wert seit 20 Jahren! Immer mehr Minenkonstruktionen und eine verringerte Kapazität könnten widersprüchlich wirken. Aber diese Kapazitätsausschöpfung bezieht sich weder auf die Minenproduktionskapazität noch auf die Raffineriekapazität.

Ein großer Teil des Kupfers, das in Minen abgebaut wird, liegt in konzentrierter Form vor, wodurch es bis zur Veredelung nutzlos ist. Nachdem der Abfall und das Konzentrat in der Raffinerie verarbeitet wurde, ist es das daraus resultierende Produkt, das die Angebotsseite des Gleichgewichts ausmacht. Aufgrund von Rohmaterialknappheit, betrieblichen Einschränkungen und vorübergehenden Kürzungen im Raffineriebereich ist das allgemeine Kupfergleichgewicht nicht so stark wie das Minenproduktionswachstum, hätten Sie das gedacht?

Was das generelle Gleichgewicht auf dem Kupfermarkt angeht, geht die ICSG von mindestens drei Jahren Angebotsüberschuss aus, angefangen im Jahr 2008. Aber dieses Überangebot ist wahrscheinlich nicht die Folge von Angebot und Nachfrage, die sich in entgegengesetzte Richtungen bewegen. Es ist das Resultat einer leicht geringeren Nachfrage, die im Gegensatz zum relativ geringen, veredelten Angebot steht.

Der erwartete geringfügige Nachfragerückgang folgt einem Nachfrageanstieg von 16 Prozent von 2003 bis 2007. Aber die Vorahnung dieses leichten Konsumrückgangs, weniger als drei Prozent bis 2010, könnte die Stimmung auf dem Kupfermarkt zeitweise erschüttern.

Der Großteil der negativen Stimmung durch diesen leichten Nachfragerückgang hat sich natürlich in den niedrigen Kupferpreisen widergespiegelt. Zu diesem Ergebnis kommt man ebenso über die Analyse des Über-Tage-Angebots. Wie Sie in dem folgenden Chart sehen können, legte die durch die Panik hervorgerufene Unsicherheit den Endverbrauchern Kupfers Handschellen an. Sie reagierten mit der drastischen Änderung ihrer Gewohnheiten.

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Die wichtigsten, wirtschaftlichen Einflüsse der Basismetallbullenmärkte sind strukturelle Angebotsdefizite. Wenn das Angebot krampfhaft versucht, mit der Nachfrage mitzuhalten, erfolgt meist ein Preisanstieg, um die Märkte ins Gleichgewicht zu bringen. Im Fall von Kupfer konnte man diese Tendenz leicht in den nachlassenden Bestandswerten der London Metal Exchange erkennen.

Bis zum Jahr 2005 haben die Kupferbestände der LME so rasant abgenommen, dass lediglich ein oder zwei Tage des Kupferverbrauches abgedeckt werden konnten. Die LME-Vorräte hatten seit 2002 einen Rückgang von über 90 Prozent erlebt. Und selbstverständlich waren diese alarmierend niedrigen Werte Grund genug für eine Risikoprämie, die den Kupferpreis in die Höhe schießen ließ.

Wie Sie sehen können, konnten sich diese geringen Werte bis 2008 halten. Bei einem Kupferverbrauch von 50 000 Tonnen pro Tag hatte dieses unbefriedigende Angebot der weltgrößten Börse für unedle Metalle weitreichende Folgen auf die gesamte Industrie. Für die Händler sind die LME-Bestände sehr wichtig. Wie man an der umgekehrten Korrelation erkennen kann, wurde auch dementsprechend mit Kupfer gehandelt.

Wie bereits erwähnt, hatte die Panik einen sofortigen und grundlegenden Einfluss auf die Verbraucherstruktur. Die LME-Bestände wuchsen nicht, weil die Minenproduktion beschleunigt wurde, sondern weil die Verbraucher drastisch auf die Panik reagierten.




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