Suche
 
Folgen Sie uns auf:

EUR/USD markiert neue Jahreshöchstkurse bei 1.5144 im US-Handel!

26.11.2009  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet (07.40 Uhr) bei 1.5115, nachdem gestern im US-Handel Jahreshöchstkurse bei 1.5144 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 86.75. In der Folge notiert EUR-JPY bei 131.15, während EUR-CHF bei 1.5055 oszilliert.

In den USA sank laut Angaben der FDIC das Volumen an Unternehmenskrediten im dritten Quartal 2009 um 210,4 Mrd. USD oder um 2,8% des Kreditvolumens. Das entsprach dem größten Rückgang seit der Einführung dieser Datenreihe im Jahr 1984.

Derzeit zeichnet sich trotz einer relativen Gesundung der internationalen Benkenszene das Thema Kreditklemme ab. Das gilt nicht nur für die USA. Das gilt auch für Europa und Deutschland.

Insbesondere kleinere Unternehmen sehen sich verstärktem "Stress" ausgesetzt, Kreditlinien zu halten oder sogar auszuweiten. Ergo besteht das Risiko, daß die Auftragsbelebung nicht in wirtschaftliche Aktivität und damit Wachstum und Beschäftigung umgesetzt werden kann.

Gerade diese kleineren Unternehmen sind für die nachhaltige Beschäftigung innerhalb der Volkswirtschaften verantwortlich. Es gilt von daher, daß Banken ihre volkswirtschaftlichen Funktionen nicht aus den Augen verlieren sollten, um den gegenwärtigen Aufschwung nicht zu gefährden.

Es gilt vor diesem Hintergrund aber auch, daß die Politik sich ihrer Verantwortung stellt. Die Umsetzung prozyklischer Bilanzierungsstandards in den letzten Jahren ist ein Aspekt, der aktuell im höchsten Maße gefährdet. Hier besteht umgehender Handlungsbedarf. Das gilt um so mehr, als daß Europa sich an diese Regeln hält, andere Regionen (unter anderem USA …) dieser Welt mit diesen Regeln nicht oder nur ansatzweise agieren.

Der Ansatz des HGB, der Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellt, ist wiederzubeleben! Gestern standen einmal mehr Veröffentlichungen diverser US-Daten im Mittelpunkt des Interesses des Finanzmarkts.

Die Arbeitslosenerstanträge sanken per Berichtswoche 21.11.2009 deutlich und unerwartet von zuvor 501.000 (revidiert von 505.000) auf 466.000. Die Prognose war bei 500.000 angesiedelt.

Ergo setzt sich hier eine Entspannung am US-Arbeitsmarkt fort, die ermutigt. Das Niveau signalisiert jedoch noch keine Trendwende in Richtung zusätzlicher Arbeitsplätze.

Open in new window


Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter enttäuschte per Oktober mit einem Rückgang im Monatsvergleich um -0,6%. Analysten hatten einen Anstieg um +0,5% unterstellt. Versüßt wurde das aktuelle Ergebnis durch die Revision des Vormonatswerts von +1,4% auf +2,0%. Insgesamt blieb damit aber für die Zweimonatsperiode eine Verfehlung der Konsensusprognose um 0,5%. Das beigefügte Chartbild verdeutlicht die Volatilität in dieser Datenreihe. Sie zeigt aber auch die im Vergleich zum Jahreswechsel 2008/2009 erhöhte Stabilität.

Open in new window


Im Oktober erhöhten sich die persönlichen Einkommen in den USA um 0,2% (Prognose +0,1%) im Monatsvergleich. Im Jahresvergleich stellte sich ein Rückgang um -1,0% nach zuvor -1,6% ein. Der Konsum legte im Monatsvergleich um +0,7% nach zuvor -0,6% zu. Im Jahresvergleich übersetzt sich dieses Ergebnis in einen Anstieg um +0,9% nach zuvor -0,5%. Die Sparrate lag bei 4,4% nach zuvor 4,6%.

Open in new window


Das Verbrauchervertrauen nach Lesart der Uni Michigan setzte im finalen Wert einen leicht positiven Akzent. Gegenüber dem vorläufigen Wert stellte sich ein Anstieg von 66,0 auf 67,4 Punkte ein. Die Prognose lag bei 67,0 Zählern. Im Monatsvergleich kam es zu einem Rückgang von 70,6 auf 67,4 Punkte.

Open in new window


Der Absatz neuer Immobilien verzeichnete einen markanten Anstieg von revidiert 410.000 (zuvor 402.000) auf 430.000 Objekte auf annualisierter Basis. Die Prognose war bei 410.000 angesiedelt. Der Bestand an zu verkaufenden Objekten bildete sich von zuvor 7,4 auf nun 6,7 Monatsumsätze zurück. Im Januar 2009 stellte sich dieser Wert auf 12,9 Monatsumsätze.

Diese Daten belegen eine bemerkenswerte Stabilisierung dieses Segments. Gleichwohl muß darauf verwiesen werden, daß steuerliche Förderung aktuell eine Rolle in der Belebung spielt. Mit anderen Worten gibt es auch hier nur Wein mit Wasser!

Wir bieten zwei Charts an, die das Bild Wein mit Wasser noch einmal nachhaltig verdeutlichen. Die kurzfristige Betrachtung fällt positiv aus. Die historische Betrachtung macht klar, daß das Erholungspflänzchen starker Fürsorge bedarf …

Open in new window


Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützung bei 1.4800 - 30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"