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Euro testet 1.4830 und ist wieder freundlich, ein Blick nach Dubai und nach ...

30.11.2009  |  Folker Hellmeyer
Euro testet 1.4830 und ist wieder freundlich, ein Blick nach Dubai und nach Indien …

Der Euro eröffnet (07.20 Uhr) bei 1.5060, nachdem heute im asiatischen Handel Höchstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.5089 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 86.20. In der Folge notiert EUR-JPY bei 129.80, während EUR-CHF bei 1.5070 oszilliert.

Dubai war gut für einen "Ausflug" der Finanzmärkte, Dubai war nicht ausreichend für eine "Reise". Dubai wird die Schlagzeilen zwar weiter prägen, aber die Auswirkungen werden voraussichtlich nicht mehr so bedeutend sein. Die Einordnungen der Probleme hinsichtlich Größe und Art machen deutlich, daß zumindest derzeit aus diesem regionalen Problem keine andauernden systemischen Risiken für das globale Finanzsystem abgeleitet werden können.

Es sind aber nicht nur die Einordnungen der Probleme von Dubai World oder der gesamten Staatsverschuldung Dubais, die dafür sprechen, daß weitere Reaktionsmuster ungleich weniger dramatisch ausfallen werden. Die Zentralbank der Vereinigten Arabischen Emirate sagte, sie stehe hinter den lokalen und ausländischen Banken vor Ort, die von der Krise bei Dubai World betroffen seien. Die Zentralbank bietet zusätzliche Liquidität in einer neuen Fazilität. Damit wird die Wahrscheinlichkeit einer vertieften Vertrauenskrise vor Ort zu wesentlichen Teilen neutralisiert. Das schnelle Eingreifen der Zentralbank paßt in den globalen "Modus operandi", daß das Scheitern der Stabilisierung des Finanzsystems oder der Reflationierung der Weltwirtschaft keine Option darstellt.

Die globale Konjunkturerholung setzt sich weiter eindrucksvoll fort. In Indien legte das BIP per 3. Quartal 2009 im Jahresvergleich um 7,9% nach zuvor 6,1% zu. Dieses Ergebnis überraschte positiv. Hinsichtlich der belastenden Wetterlagen in der Region im dritten Quartal lagen die Konsensusprognosen deutlich niedriger bei knapp 6% im Jahresvergleich. Der Blick auf den Chart verdeutlicht die Widerstandskraft der indischen Wirtschaft während der Phase der globalen Rezession in eindrucksvoller Manier. Die Tiefpunkte des Wachstums lagen um den Jahreswechsel 2008/2009 bei +5,8% Anstieg des BIP. Analogien zu China drängen sich hier auf.

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Am Freitag setzte der "Economic Sentiment Index" des "Business and Consumer Survey" der Eurozone per Berichtsmonat November positive Akzente. Es kam zu einem unerwartet deutlichen Anstieg des Index von zuvor 86,1 (revidiert von 86,2) auf nun 88,8 Punkte. Die Konsensusprognose war bei "nur" 88,0 Zählern angesiedelt. Damit hat der Index das höchste Niveau seit 14 Monaten erklommen (September 2008: 88,9).

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Heute steht die erste Schätzung der Verbraucherpreise der Eurozone per November auf der Agenda. Im Jahresvergleich wird ein Anstieg um 0,4% nach zuvor -0,1% unterstellt. Das Thema Preisdeflation neigt sich dem Ende zu.

Aus den USA folgte die Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindex aus Chicago per November. Analysten unterstellen einen Rückgang von 54,2 auf 53,7 Punkte. Dieser Rückgang muß als Reaktion auf den massiven Anstieg im Vormonat von 46,1 Punkten interpretiert werden. Negative Überraschungen schließen wir im Hinblick auf die hohe Volatilität dieses Index nicht aus.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützung bei 1.4800 - 30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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