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EUR-USD richtet sich über 1.50 ein EZB und Einkaufsmanager im Fokus!

03.12.2009  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet (07.45 Uhr) bei 1.5095, nachdem gestern im europäischen Handel Höchstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.5109 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 87.80. In der Folge notiert EUR-JPY bei 132.50, während EUR-CHF bei 1.5075 oszilliert.

Die Geräusche, die uns aus den USA ereilen, bieten keine nachhaltig neuen Erkenntnisse. Die Wirtschaft erholt sich laut "Beige Book" moderat. Der Boden ist drin. Der Konsum zeigt leichte Anzeichen der Erholung. Die Immobileinmärkte sind weiter angeschlagen. Das Thema Rückführung der Stimuli rückt in den Vordergrund. TARP steht zur Disposition und die Zentralbank erwägt "Reverse Repos", um Überschußliquidität abzuschöpfen.

Im Klartext bedeutet das, daß die USA der Weltkonjunktur hinterherhinken. Sie demonstrieren mit der Ernsthaftigkeit der Diskussion über die Rückführung der Stimuli, daß sie um Glaubwürdigkeit bemüht sind. Diese Glaubwürdigkeit ist erforderlich, eine "relative" Stabilität des USD, zu gewährleisten. Relative Stabilität ist jedoch keine Stärke!

Die Erzeugerpreise der Eurozone legten im Monatsvergleich um 0,2% zu. im Jahresvergleich stellte sich ein Rückgang um -6,7% nach zuvor -7,6% ein.

Energiepreise waren unverändert wesentlichster Katalysator des Preisrückgangs. Auch hier ist die Tendenz der Preisrückgänge rückläufig. Nach -17,3% liegt der aktuelle Wert bei -14,4%.

Das Thema Preisdeflation nähert sich sukzessive dem Ende. Der Chart zeigt, daß der Boden im Sommer 2009 markiert wurde.
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Aus den USA stand der "Challenger Report" per November, der Aufschluß über die durch Massenentlassungen betroffene Jobverluste gibt, auf der Agenda.

50.350 Jobs gingen nach zuvor 55.680 Jobs per November verloren. Im Monatsvergleich entsprach das einem Rückgang um -9,6%.

Im Jahresvergleich stellte sich der Rückgang auf -72,3% nach zuvor -50,7%.

Die Zahlen belegen, daß sich die negative Dynamik am US-Arbeitsmarkt weiter abschwächt.

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Der "ADP Employment Report" unterstreicht genau diese Entwicklung des "Challenger Reports". Per November stellen sich die Jobverluste in der Privatwirtschaft laut Berechnung des ADP auf -169.000 nach zuvor -203.000. Die Prognose bei -155.000 wurde dabei verfehlt. Das ist jedoch nicht von tragender Bedeutung. Wesentlicher ist die Tendenz.

Der US-Arbeitsmarkt ist noch nicht über den Berg, aber er ist auf dem Weg, dieses Ziel in Angriff zu nehmen. Das ist mindestens gut für Hoffnungswerte.

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Heute steht zunächst die EZB-Ratssitzung im Fokus des Finanzmarkts. Eine Veränderung der Leitzinsen steht nicht auf der Agenda. es bleibt bei 1%.

Entscheidender sind die verbalen Einlassungen seitens Trichets. Hier dürfen wir uns auf eine positivere Kommentierung der Konjunkturlage freuen, die einhergehen wird mit losen Absichtserklärungen in Richtung Exitstrategien.

Darüber hinaus sind die Einkaufsmanagerindices für den Dienstleistungssektor in der Eurozone als auch in den USA von größerer Bedeutung. Beide Indikatoren sollen Zunahmen liefern. Wir teilen diese Sichtweise.

Bezüglich der Veröffentlichungen werden wir uns morgen dezidiert mit den Ergebnissen auseinandersetzen.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützung bei 1.4800 - 30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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