Goldmarkt stabilisiert sich
10.06.2005 | Martin Siegel
Der Goldpreis wurde im gestrigen New Yorker Handel von 423 auf 421 $/oz gedrückt, konnte sich aber zum Handelsschluß wieder auf 423,5 $/oz befestigen. Die Goldminenaktien konnten sich parallel zur Goldpreisentwicklung von ihren anfänglichen Einbrüchen erholen und schlossen leicht über dem Vortagesniveau. Der Silberpreis fiel ebenfalls deutlich zurück und verblieb auf dem gedrückten Niveau, wobei im Gegensatz dazu einige Silberaktien schwach eröffneten und zum Handelsschuß über das Vortagesniveau anstiegen. Heute morgen notiert der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong um die 423 $/oz-Marke um etwa 1 $/oz unter dem Vortagesniveau. Auf Eurobasis gab der Goldpreis leicht nach (aktueller Preis 11.130 Euro/kg, Vortag 11.154 Euro/kg). Die entscheidende 11.300 Euro/kg-Marke bleibt damit in greifbarer Nähe. Die Goldminenaktien zeigten sich weltweit uneinheitlich und geben keine Tendenz für den Gesamtmarkt vor.Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt (aktueller Preis 7,25 $/oz, Vortag 7,39 $/oz). Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken noch im Jahresverlauf 2005 möglich.
Mit dem Goldpreisrückgang auf 423 $/oz und der Schwächeneigung der Goldaktien hat sich die Wahrscheinlichkeit wieder erhöht (aktuelle Wahrscheinlichkeit 50:50), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei 420 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04). Die Wahrscheinlichkeit der Ausbildung einer Bärenfalle (s. Goldmarkt Ausgabe 11/05) hat sich mit dem Goldpreisanstieg weiter erhöht.
Von den Zentralbanken gibt es derzeit keine Hinweise auf Eingriffe am Goldmarkt.
Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.
Der nordamerikanische xau-Goldminenindex konnte sich nach einer schwachen Eröffnung um 0,2% oder 0,2 auf 85,4 Punkte erholen. Bei den Standardwerten gab es nur geringe Veränderungen in beide Richtungen. Bei den kleineren Werten verbesserten sich Miramar 22,0%, Claude 10,4%, Apollo 5,3%, Northgate 4,2% und Stillwater 3,1%. Queenstake fielen 7,3%, Gabriel 7,0% und River Gold 3,8%.
Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im gestrigen New Yorker Handel uneinheitlich. Anglogold konnte 0,9% zulegen. DRD Gold schwächte sich um 3,0% ab.
Die australischen Werte zeigten sich heute morgen freundlicher. Bei den Produzenten verbesserten sich Dominion 12,5%, Herald 9,0%, Oceana 8,3% und Dragon 4,8%. Croesus fiel um 3,2% zurück. Bei den Explorationswerten zogen Range 16,7%, Tribune 15,1%, Integra 11,0% und Citigold 7,1% an. Macmin gaben 15,4%, Oroya 13,3%, Metex 10,5% und De Grey 3,9% nach. Bei den Basismetallwerten büßte Mincor 7,0% ein.
Wichtigste Kurznachrichten:
Die australische Macmin kündigt eine kleinere Kapitalerhöhung an. Die australischen Austindo, International Gold und Cons Minerals werden wegen wichtiger Nachrichten vom Kurs ausgesetzt.
© Martin Siegel
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