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Platin findet Unterstützung - Bodenbildung formt sich

06.01.2012  |  Markus Blaschzok
Die erste Handelswoche des neuen Jahres verlief sehr ruhig und lieferte nur sehr wenige interessante Marktmeldungen.

Nach dem Willen Frankreichs wird die hier im Marktkommentar bereits viel besprochene Finanztransaktionssteuer noch in diesem Jahr das Licht der Welt erblicken, was Frankreichs Finanzminister verkündete. Die Bundesregierung lehnt einen Alleingang weiterhin ab und will die Steuer gleich in der gesamten EU27 einführen. Dies wäre ein Fiasko für die private Altersvorsorge und ist letztlich nur eine zusätzliche Einnahmequelle des Staates. Ebenfalls interessant ist der Fakt, dass die EZB einen neuen Rekord an Einlagen des Bankensystems verzeichnen kann.

Die Anspannung im System ist an den 450 Mrd. Euro zu Niedrigstzinsen angelegten Mitteln dütlich ersichtlich. Die EZB hatte Anfang Dezember erst einige Schritte eingeleitet um die Spannungen am Interbankenmarkt zu lockern, doch werden weitere Schritte notwendig sein, um in den kommenden Monaten die Situation wieder aufzulockern.

Gute Meldungen gab es vom deutschen und amerikanischen Arbeitsmarkt. In den USA nahmen die Stellen außerhalb der Landwirtschaft im Dezember um 200.000 zu, wodurch die Quote auf 8,5% fiel und den niedrigsten Stand seit drei Jahren erreichte.

Langfristig betrachtet verharrt die Arbeitslosenquote jedoch weiter auf hohem Niveau. Eine Zuspitzung der Krise wie in 2008 könnte die Rate schnell auf neue Höhen schicken. In der Bundesrepublik erreichte die Beschäftigung im Dezember gar ein neues Hoch mit 41,188 Millionen Menschen. Die Rate sank dabei von 6,9% auf 6,8%. Die Arbeitslosenquote im Euroraum verblieb im November zum Vormonat unverändert bei 10,3% - im Vorjahr betrug sie lediglich 10%.

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Die Inflationsrate im Euroraum für den Monat Dezember wird auf 2,8% geschätzt und bleibt damit weiterhin, trotz offizieller Berechnung, sehr hoch. Dies wurde von uns bereits im Vorfeld erwartet.


Weitere Entwicklungen
  • Die Inflation im sozialistischen Venezuela unter dem Diktat und der Planung von Javez gerät zunehmend außer Kontrolle. Im vergangenen Jahr erreichte die Inflationsrate 27,6%. An diesem Beispiel ist gut ersichtlich, dass es eine positive Korrelation zwischen staatlicher Planung/Regulierung und Inflation gibt. Auch in Europa und der Bundesrepublik sind bei einem weiteren Ausbau des Staats und einer Zunahme der planerischen Wirtschaftslenkung immer höhere Inflationsraten zu erwarten.

  • Nach S&P und Moody’s hat nun auch die Ratingagentur Fitch die Bonität Ungarns auf Ramsch-Niveau herabgestuft.

  • Die Geldmengenaggregate im Euroraum veränderten sich in den letzten Monaten kaum. Die Geldmenge M3 stieg im November auf Jahressicht um 2,0%, während sie im September noch um 2,9 anstieg. Die Geldmenge M1 erhöhte sich hingegen stärker um 2,1%, während diese im Monat September bei 2,0% stand. Der Umverteilungsprozess ist im Augenblick zwar an den Geldmengen nachvollziehbar, jedoch nicht so deutlich wie in 2009 und 2010. Für 2012 ist wieder ein Anstieg der enger gefassten Aggregate mit einem Anstieg der Preissteigerungsrate zu erwarten.


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Technische Analyse

Vermutete Bodenbildung formt sich aus


Die Preisentwicklung von Platin in den letzten Monaten war eine reine Freude, da sie ganz unseren veröffentichten Erwartungen entsprach. Die Kursziele wurden erreicht und enorme Gewinne konnten eingefahren werden. Aktuell stabilisiert sich der Preis bei 1.400 USD und auch in Euro scheint bei 1.077 EUR eine Unterstützung gefunden zu sein. In beiden Währungen wurde der kurzfristige Abwärtstrend gebrochen, und solange die Unterstützung nicht fällt, ist mit trendlos seitwärts verlaufenden Preisen unter hoher Volatilität zu rechnen.

Für jene, die seit der Verkaufsempfehlung bei 1.900 USD und 1.650 USD noch keine Gewinne mitgenommen haben, bietet sich nun bei 1.400 USD eine kurzfristige Chance für Mitnahmen oder zur Absicherung von Short-Positionen, da eine Gegenbewegung nun möglich erscheint. Mittelfristig ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Unterstützung fällt und Platin weiter mit zunehmenden Momentum korrigiert weiterhin hoch. Dies sollte aber nicht in den nächsten 2-3 Wochen passieren, weshalb wir für dieses Zeitfenster neutral eingestellt sind.

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Der Silberpreis fiel wie Gold im Umfeld geringer Umsätze und eines starken US-Dollars zwischen Weihnachten und Neujahr auf das Septembertief bei 26 US-Dollar zurück. Hier setzten sofort Käufe ein, die den Preis zurück bis auf 30 USD brachte, wo sich ein Widerstand befindet. Kann die 30-USD-Marke genommen werden, so hellt sich das Chartbild auf - über 32 USD wird es kurzfristig bullisch. Unterstützung bieten die 26 US-Dollar, die nicht mehr getestet werden sollten, da sonst mit einem weiteren Einbruch zu rechnen ist. Positiv stimmt das breite negative Sentiment sowie der überverkaufte Euro. In Euro ist ein Sprung über die 23,70 Euro notwendig, was das Chartbild aufhellt und ein Kursziel bis 26 Euro eröffnen würde. Die Unterstützung liegt im Bereich von 20-21 Euro. Das Chance/Risiko-Verhältnis ist bei diesem Preis auf mittelfristiger Sicht sehr gut.

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In Euro sieht das Chartbild des Goldpreises deutlich besser aus, als in Euro. In US-Dollar notiert dieser weiterhin unterhalb der 200-Tage-Linie und wieder knapp oberhalb der Unterstützung bei 1.600 USD. In der Kürze ist die Rückeroberung der 200-Tage-Linie notwendig, um einen weiteren Kursverfall zu verhindern. Da der Goldpreis in EURO charttechnisch noch viel besser aufgestellt ist und oberhalb des mittelfristigen Aufwärtstrends notiert, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch in US-Dollar sich das Chartbild aufhellt. In Gold kann man jetzt antizyklisch long gehen, wobei ein sinnvoller Stop gesetzt werden sollte.

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Commitment of Traders

Die Daten zeigen, dass Palladium wiederholt relative Stärke im Vergleich zu Platin zeigte, was auf die extrem unterschiedliche Positionierung der Spekulanten in den beiden Edelmetallen zurückzuführen sein dürfte. Dies wird weiterhin für eine Outperformance von Palladium zu Platin in den kommenden Monaten sorgen. Silber und Palladium haben bereits die Basis für die künftige Wiederaufnahme des Aufwärtstrends gefunden und die aktuellen Zahlen deuten eine mittelfristige Stabilisierung an. Eine historische Extremposition hat nebst Silber, worauf wir seit Langem inweisen, auch der Euro zum USD eingenommen.

Die Short-Positionen erhöhten sich auf 166.069 Tausend Kontrakte. Bis Dienstag zeigte der Euro relative Stärke - wird der kurzfristige Abwärtstrend gebrochen, so ist die Basis für einen starken Anstieg des Euro vorhanden. Das Sentiment ist derzeit äußerst bärisch und der Abverkauf seit Mittwoch nahm panikartige Züge an.

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© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
www.markus-blaschzok.de

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