Edelmetallmärkte: Hausse wird fortgesetzt
17.06.2005 | Martin Siegel
Der Goldpreis konnte im gestrigen New Yorker Handel den 2. Schritt der Goldhausse, die mit dem Überschreiten der 11.300 Euro/kg-Marke vor wenigen Tagen eingeleitet wurde, eindrucksvoll bestätigen und von 432 auf 436 $/oz weiter zulegen. Heute morgen notiert der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong um die 436 $/oz-Marke um etwa 7 $/oz über dem Vortagesniveau. Auf Eurobasis kann der Goldpreis weiter zulegen und die Aufwärtsbewegung sogar noch beschleunigen, da sich der Dollar relativ stabil hält (aktueller Preis 11.579 Euro/kg, Vortag 11.422 Euro/kg). Die Goldminenaktien zeigen sich weltweit freundlich, bestätigen die positive Entwicklung des Goldpreises, nehmen aber keinen weiteren Goldpreisanstieg vorweg. Insgesamt überwiegen am Markt kurzfristig weiterhin die positiven Faktoren.Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt (aktueller Preis 7,37 $/oz, Vortag 7,33 $/oz). Der Kupferpreis erreichte mit 1,61 $/lb im gestrigen New Yorker Handel ein neues Allzeithoch. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 500 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken noch im Jahresverlauf 2005 möglich.
Mit dem Goldpreisanstieg auf über 430 $/oz und der Erholung der Goldaktien hat sich die Wahrscheinlichkeit weiter verringert (aktuelle Wahrscheinlichkeit 20:80), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei 425 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04). Die Wahrscheinlichkeit der Ausbildung einer Bärenfalle erhöht sich täglich (s. Goldmarkt Ausgabe 11/05).
Von den Zentralbanken gibt es derzeit keine Hinweise auf Eingriffe am Goldmarkt.
Mit der sinkenden Minenproduktion, der steigenden Nachfrage in China und Indien und dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.
Der nordamerikanische xau-Goldminenindex verbesserte sich sprunghaft um 3,4% oder 3,0 auf 92,4 Punkte. Bei den Standardwerten zogen Kinross 4,8%, Meridian 4,3% und Iamgold 4,0% an. Bei den kleineren Werten befestigten sich Cumberland 6,3%, Glamis 5,7%, Richmont 4,5%, Rio Narcea 4,2% und Apollo 4,1%. Bei den Basismetallwerten konnten Teck 6,5 % und Inmet 4,7% zulegen.
Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im gestrigen New Yorker Handel fester. DRD Gold verbesserte sich um 5,7%.
Die australischen Goldwerte entwickelten sich bei steigenden Umsätzen ebenfalls freundlich. Bei den Produzenten gewannen Croesus 11,1% (10,7 Mio Aktien Umsatz), Kingsgate 6,3%, Equigold 5,9%, Herald 6,3%, Dioro 4,8% und Newcrest 6,7%. Bei den Explorationswerten haussierten Bullion 20,0%, Austindo 19,6%, Sipa 12,1% und Macmin 9,1%. Bei den Basismetallwerten befestigten sich CBH 3,9% und Sally Malay 3,7%.
Wichtigste Kurznachrichten:
17.06.05: Die australische Sipa meldet den Verkauf der Verarbeitungsanlage an Austindo. Beide Aktien haussieren.
© Martin Siegel
www.goldhotline.de
