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Zusammenbruch des Goldmarktes

10.02.2010  |  Jim Willie CB
Die Preise für Futures-Kontrakte an den Terminbörsen (der Papierpreis) und die Preise für physisches Gold bei Transaktionen (der physische Preis) haben sich deutlich entkoppelt. Die Preisunterschiede wachsen weiter an, stark genug, um den Goldmarkt an sich unter gewaltigen Druck zu setzen. Achten Sie dabei nicht auf die Aufschläge bei herkömmlichen Goldkäufen, sondern auf Käufe in Größenordnungen von zweistelligen Millionen-$-Beträgen. Mitte Dezember wurden fast alle Anfragen auf Auslieferung von Goldkontrakten durch Barzahlungen beglichen - wobei ein 25%iger Bonusaufschlag angeboten wurde. Offiziell wurde sogar ein neuer Buchungseintrag "Cash for Delivery" eingeführt, der notwendig wurde, um die gequälten Bilanzen auszugleichen. Das erregte wenig Aufmerksamkeit. Manche nennen es unverhohlene Bestechung. Andere nennen es technischer Ausfall.

Der Zeitpunkt, an dem es GAME OVER in London heißt, kommt mit schnellen Schritten näher. Die Geschäftbedingungen haben hier ein kritisches Niveau erreicht, das zumindest hört man aus vertrauenswürdigen, Top-Informationsquellen mit Kontakten nach London und direkten Erfahrungen mit dem dortigen Marktgeschehen. Wie lange noch kann eine große Metallbörse Kontrakte verkaufen, aber gleichzeitig selbst nur über winzige Goldmengen in ihren Lagern verfügen. Die Märkte für Papiergold und für physisches Gold haben sich am Ende ganz praktisch voneinander getrennt, sprich: Echtes Gold spielt fast gar keine Rolle mehr bei der Begleichung von Londoner Papierkontrakten.

Das Fehlen von Gold in London macht extreme Taktiken zur Kontraktbegleichung und zur Bereitstellung von physischem Gold erforderlich. Bürokratische Papierkriegprozeduren verzögern individuelle Auslieferungen, und wird Goldlieferung gewünscht, kommen Bestechungspraktiken standardmäßig zum Einsatz. Die London Bullion Market Association verfügt über fast Null Gold mehr, ihre Bestände wurden seit Anfang Dezember im großen Umfang abgezogen worden; ein Prozess, der sich aktuell beschleunigt. Die Möglichkeit, Fiat-Geld zu günstig erachteten Preisen in Edelmetalle zu konvertieren, schwindet ebenfalls. Der Londoner Gold-Banker sagte:

"Dort passiert viel mehr, als man mitbekommt. In Wirklichkeit konsolidiert sich das physische System gewaltig; es organisiert sich rasend schnell um - völlig im Verborgenen; und so gut wie keiner hat hier Einblick, selbst die sogenannten Insider nicht. Der Papier-Edelmetallmarkt und der physische Edelmetallmarkt sind de facto voneinander abgekoppelt. Die Märkte für Papier- und Echtgold funktionieren derzeit in parallelen Universen. Das physische Gold aus den Tresoren der Banken fließt gerade mit umwerfender Geschwindigkeit ab."

Hervorzuheben sind hier "Konsolidierung" und "Reorganisierung", solche Entwicklungen entgehen all jenen, die auf das existierende, lächerliche, korrumpierte System (durch loyale Aufsichtbehörden erlaubt) fixiert sind. Das Management der LBMA, COMEX wie auch die Beamten des US-Finanzministeriums etc. haben aktuell zu kämpfen, damit das existierende System aufrechterhalten werden kann. Den Berichten zufolge sind sie zudem nicht über die Einzug haltenden, neu erdachten Strukturen im Bilde. Im Hintergrund, dem Blickfeld weit entrückt, werden von Grund auf neue Systeme eingerichtet. Dabei handelt es sich manchmal um komplexe Tauschsysteme, die bald in Erscheinung treten und für Furore sorgen werden - Systeme von beeindruckender vertikaler Integrierung. Gleichzeitig sind weiterhin neue Gebrauchswährungen, grundlegende Entwürfe, vertragliche Gerüste und anderes mehr für spätere Umsetzung in der Planung.

Der wahre Goldpreis könnte schon bald unbekannt sein - eine extrem positive Entwicklung. Verräterische Ereignisse wie Bankrotte, Gerichtsverfahren und Festnahmen stehen aller Wahrscheinlichkeit nach bevor, alles zu gegebener Zeit, denn der geordnete Zusammenbruch hat zu außergewöhnlichen Reaktionen geführt. Aktuell sehen wir extrem schwerwiegende Taktiken: An der London Metals Exchange (LBMA) und der COMEX in den Vereinigten Staaten werden nackte Gold-Short-Kontrakte benutzt, um den Goldpreis zu drücken. Das ist alles illegal und verboten. Nachschussforderungen werden ausgelöst und somit weitere Verkäufe von Papierkontrakten erzwungen. Die Stimmung unter den eher naiven und weniger informierten Goldinvestoren wurde seit Anfang Dezember gedrückt.

Die Welt strebt auf ein Höhepunktereignis zu. Sicher, auch andere Analysten behaupten das jetzt schon seit Monaten. Da aber nun Europa, der US-Kongress, der Persische Golf in Bewegung ist, der US-China-Handelskrieg eskaliert, die Schuldenfinanzierung des US-Finanzministeriums zunehmend als Druckerpressenaktivität wahrgenommen wird, streben wir auch wirklich auf ein Höhepunktereignis zu, denn das Metall Gold hat den Londoner Markt verlassen. Das auslösende Ereignis ist unbekannt. Es wird wahrscheinlich nicht direkt mit den oben beschrieben Ereignisfronten in Verbindung stehen. Es wird wahrscheinlich eines der typischen Feld-Wald- und Wiesenereignisse sein, das mit den gewöhnlichen Stress im Umfeld der weiter bestehenden Krise im Kreditmarkt, Goldmarkt und Währungsmarkt in Verbindung steht.

Eine ganz besondere Bedeutung erlangt derweil die Finanzpresse, dahingehend, dass sie keine Fakten über den aktuellen Zusammenbruch und den Verwerfungen im Goldmarkt ausplaudert. Viele der Belastungen bleiben auch deswegen im Verborgenen, weil die Pressenetzwerke nur die offiziellen Preise übermitteln, welche auf Papier basieren. Erwarten Sie nicht, dass sie bei Reuters, Bloomberg, Associated Press, Wall Street Journal, New York Times, Investors Business Daily oder Barrons lesen werden, dass es an der Londoner Metallbörse oder an der COMEX in New York und Chicago eine groteske Goldknappheit gäbe.

Man wird nicht berichten, dass London quasi das Gold entzogen wurde und dass sie trotzdem noch Papierkontrakte verkaufen. Akkurate Berichterstattung würde den Zusammenbruch nur noch beschleunigen und die Möglichkeit einer Zeitverzögerung zunichte machen. Die Presse wird nicht berichten, dass Milliardäre ihre physischen Goldkonten, aufgrund schweren Misstrauens gegenüber Bankern, zügigst leeren, weil das Gold-Leasing seit vielen Jahren illegale Praxis ist. Stellen Sie sich vor, man verkauft Holzkontrakte, ohne Holz zu liefern. Stellen Sie sich vor, man würde Hypotheken verkaufen, ohne dabei Eigentumsrechte übertragen zu bekommen. Also genau das, was die Wall Street zwischen 2003 und 2007 gemacht hat.




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