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€/$ in bekanntem Fahrwasser - Asien bleibt stark - US Immobilienmarkt in Baisse!

01.03.2010  |  Folker Hellmeyer
EUR-USD in bekanntem Fahrwasser - Asien bleibt stark - US Immobilienmarkt in Baisse!

Der Euro eröffnet heute morgen (07.45 Uhr) bei 1.3595, nachdem am Freitag im US-Handel Höchstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3684 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 89.25. In der Folge notiert EUR-JPY bei 121.35, während EUR-CHF bei 1.4635 oszilliert.

Da sich der Finanzmarkt und die Ökonomen vor und nach Davos unverändert in Skepsis wanden, ist es sinnvoll, auf Entwicklungen zu verweisen, die diese Sichtweise konterkarieren.

Diesbezüglich schauen wir nach Asien, genauer nach Malaysia. Der beigefügte Chart belegt eindrucksvoll die konjunkturelle Erholung, die den Begriff "ausgeprägt" verdient.

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Aber auch der Blick nach Indien ist und bleibt ermutigend. Der "Einbruch" auf nur 6% Wachstum war bedingt durch auslaufende Konjunkturprogramme und noch mehr durch eine ausgeprägte Dürre. Die aktuellen Daten weisen auf einen Wachstumsclip zwischen 7% - 8% per 1. Quartal 2010. Der beigefügte Chart über die Entwicklung des indischen BIP läßt keine Konjunkturfrage unbeantwortet.

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Die Abschwächung des chinesischen Einkaufsmanagerindex per Februar von zuvor 55,8 auf 52,0 Punkte war in der Amplitude überraschend. Bezüglich der "Lunar Festivitäten" ist jedoch Vorsicht bei der Extrapolation geboten, zumal das von HSBC berechnete Pendant einen weniger starken Rückgang von 57,4 auf 55,8 Punkte zu verzeichnen hatte.

Auch der aktuelle Wert signalisiert weiterhin solide Expansion. Er ist geeignet, die Überhitzungsvorbehalte einiger Analysten, Ökonomen oder Marktteilnehmer zu entkräften.

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Wenden wir uns den Veröffentlichungen des letzten Freitags zu:

Die Verbraucherpreise der Eurozone legten per Januar laut finaler Berechnung um 1,0% nach zuvor 0,9% im Jahresvergleich zu. Die Kernrate oder "Verbraucherpreise ohne Spaß" (Alkohol, Tabak, Lebensmittel und Energie) verzeichnete einen Anstieg um 0,9% nach 1,1%. Der beigefügte Chart wirft die Frage auf, ob die EZB in der Zinspolitik vor oder hinter der Kurve ist ….

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Der KOF-Index der Schweiz (vergleichbar zum IFO-Index) lieferte per Februar einen unerwarteten Anstieg von zuvor 1.81 (revidiert von 1,77) auf 1,87 Punkte. Der Chart verdeutlicht die Fulminant der Belebung in den abgelaufenen Monaten. Das jetzige Indexniveau ist luftig und belegt einen soliden Wachstumshintergrund.

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Aus den USA ergab sich einmal mehr ein Bild, das die Unzulänglichkeit des US-Wachstums unterstreicht.

Positiv ist die Entwicklung des US-BIP per 4. Quartal 2009 anzuführen, wenn man dann der Datenqualität Glauben schenken will. Die zweite "Schätzung" des BEA lieferte einen Zunahme auf annualisierter Basis um 5,9%. Die Prognose war bei 5,7% angesiedelt. Der implizite Preisdeflator lag angeblich im dritten Quartal bei 0,4%. Wir nehmen diesen Datensatz zur Kenntnis.

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Der Einkaufsmanagerindex aus Chicago lieferte auf ersten Blick eine positive Überraschung per Februar. Der Index legte von zuvor 61,5 unerwartet auf 62,6 Punkte zu. Die Prognose war bei 60,0 Punkten angesiedelt.

Die Subindices entsprachen jedoch nicht dieser Tendenz. So sank der Auftragsindex von 66,4 auf 62,2 Punkte. Der Produktionsindex verlor von 66,6 auf 65,2 Zähler. Der Beschäftigungsindex sackte von 59.8 auf 53,0 Punkte ab.

Mithin lieferten die Subindices deutlich Wasser in den zuvor ausgeschenkten Wein. Dennoch bleibt festzuhalten, daß dieser Index solide Expansion im Raum Chicago impliziert. Der produzierende Sektor hängt an der Weltwirtschaft und reüssiert.

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Wenden wir uns nun den enttäuschenden US-Daten und Entwicklungen zu:

Fannie Mae hat für das Gesamtjahr 2009 einen Verlust in Höhe von 74,4 Mrd. USD ausgewiesen. Per 4. Quartal 2009 stellte sich der Nettoverlust auf 16,3 Mrd. USD. Fannie Mae hat weiteren Bedarf in Höhe von 15,3 Mrd. USD beim Staat angemeldet.

Damit liegt der Verlust per 2009 dieser Staatsfirma in Höhe des Refinanzierungsbedarfs Griechenlands per 2010. das ist doch mal ein Vergleich, oder?

Das Verbrauchervertrauen nach Lesart der Uni Michigan sank per Februar von zuvor 74,4 (vorläufiger Wert Februar 73,7) auf 73,6 Punkte. Die Erwartungskomponenten sank um 1,7 Punkte, während die Bewertung der aktuellen Lage um 0,7 Punkte zunahm.

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Der Absatz bereits zuvor genutzter Immobilien per Januar war ernüchternd. Hier kam es zu einem unerwarteten Einbruch um 7% im Monatsvergleich von zuvor 5,44 auf 5,05 Mio. Objekte auf annualisierter Basis. Damit stellen sich hier Werte ein, die zuletzt per Mitte 2009 anzutreffen waren. Der beigefügte Chart über die Entwicklung des Absatzes neuer als auch gebrauchter Wohnimmobilien läßt keine Fragen offen. Derzeit verstärkt sich dieses Krisenszenario erneut in den USA.

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Bezüglich der heute zur Veröffentlichung anstehenden Daten verweisen wir auf die unten angeführte Datenbox. Wir werden uns morgen dezidiert mit den Ergebnissen auseinandersetzen.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.3430-1.3450 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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