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In jeder Hinsicht Krise

02.03.2010  |  Jim Willie CB
- Seite 2 -
Die USA sind eine überdimensionierte Dritteweltnation. Im Vergleich zu anderen Nationen schneiden sie hinsichtlich ihrer Schuldenstruktur und -menge ziemlich schlecht ab. Die Vereinigten Staaten befinden sich in einer schlimmeren Lage als die meisten anderen Nationen der westlichen Welt - und in einer genauso schlimmen Lage wie jene Länder die aktuell als Krisenstaaten abgetan werden. Müssten die USA ihre eigenen Schulden finanzieren, würden sie sofort einbrechen. Ihnen steht die Druckerpresse zur Verfügung und ebenfalls ein US-Militär, auf das man die Gläubiger verweisen kann - und das schafft ein instabiles System. Die USA haben eine Schuldenstandsquote von 80%, im nächsten Jahr könnten sie locker 100% erreichen. Mit Arroganz geschwellter Brust läuft und prasst sich die USA dahin, und neben Griechenland ist die USA schlimmer dran als alle PIIGS-Nationen, die längst schon als hoffnungslose Fälle abgetan werden.

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Die PIIGS-Staaten sind Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien. Der Chart zeigt - auf der vertikalen Achse - die jüngsten Angaben für die jährlichen Haushaltsdefizite im Vergleich zum BIP und die Gesamtschulden im Vergleich zum BIP auf der horizontalen Achse. Die PIIGS-Staaten befinden sich alle im risikobehafteten Quadranten oben rechts. Man kann auch sehen, dass sich die häufig kritisierten sozialistischen Staaten Skandinaviens im starken Quadraten unten links befinden - bei weitem nicht so innovativ wie die Wall Street und London. Die gesündeste Nation hier ist Luxemburg - ganz alleine unten links. Die Vereinigten Staaten sind Griechenland - allerdings mit Denkmälern betrogener Ahnen wie Washington, Jefferson, Madison, Adams und Lincoln - gestützt durch riesige Geldstangen und schrille Pressetrompeten.


Die Krise als die neue Norm

Was die aktuelle Staatsschuldenkrise noch akuter macht - und am Ende folgenschwerer, wenn die Welle zurück auf die Vereinigten Staaten kracht - ist die Diversität der stark betroffenen Krisenbereiche. Man kann sicherlich behaupten, dass sich alle Finanzbereiche im Krisezustand befinden und deswegen lässt sich auch sagen, die Krise sei die neue Norm. Der Schweingrippevirus ist zu einer abgebrochenen Mission geworden zu sein; derzeit laufen Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisationen sowie nationaler Gesundheitsämter, nachdem große Pharmaunternehmen massiv profitiert hatten.

Die SWIFT-Bank lehnte es ab, beim Datenaustausch mit US-Bankern zu kooperieren - der Krieg gegen den Terror scheint sein Feuer zu verlieren. Das Schweizer Bankensystem befindet sich inmitten einer beispiellosen Phase des Kapitalabflusses - jede Woche verlassen schockierende Kapitalmengen die Schweiz. Nicht nur wegen der betrügerischen Taktiken im Fall AIG sitzt Goldman Sachs auf dem heißen Stuhl, jetzt geht es auch um versteckte Falschdarstellung europäischer Staatsanleihen. Meine Quellen berichten, dass auf Goldman Sachs noch größere Schande zukommt, wobei es um kriminelle Verstrickungen gehen soll.

Zentralbanker haben den Banken Berge von Finanzmitteln abgeschwatzt, die euphemistisch Überschussreserven genannt werden, obwohl sie in Wirklichkeit Kreditausfallreserven sind, die unter dem Dach der US-Fed geparkt werden. Die Großbanken haben fast gar keine Reserven, um ihre geschädigten Kreditanlagen zu handhaben. Also versteckt die US-Fed im Grund nur ihre eigene Insolvenz, indem sie die Reserven der Großbanken an sich zieht, die bald dringend benötigt werden. Die US-Notenbank wird bald darüber nachdenken, diese Reserven zu erhöhen, womit sie die US-Wirtschaft abwürgt.

Die Angaben der US-Fed zeigen einen Money Multiplier, der Mitte Dezember auf ein Rekordtief bei 0,809 gefallen war - ein buchstäblicher Kollaps. Mit diesem Multiplikator wird jene Geldmenge berechnet, die durch Ausweitung einer ursprünglichen Einlage mit Hilfe des Reserveverhältnisses entsteht, wobei ein Vielfaches der einbehaltenen Reserven als Kredit vergeben wird. Das Geld wird streng zusammengehalten und bei Weitem nicht so schnell verliehen, wie es geschöpft wird. Die Menge der Commercial Papers ist seit Oktober um 280 Milliarden $ geschrumpft. Die Bankenkredite sind seit dem 25. November von 10,844 Billionen $ auf 9,013 Billionen $ gesunken - ein atemberaubender Rückgang um 16,9%. Seit Juni sind sie rückläufig. Das große M3-Geldangebot geht jetzt mit über 5% zurück.

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