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EUR-USD ohne Mumm, Test des Unterstützungsniveaus bei 1.3650-80

18.03.2010  |  Folker Hellmeyer
EUR/USD eröffnet heute bei 1.3680 (07.35 Uhr), nachdem gestern im frühen europäischen Handel Höchstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3817 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 90.15. In der Folge notiert EUR/JPY bei 123.35, während EUR/CHF bei 1.4460 oszilliert.

In der Parität EUR-USD kommt es in den letzten zwei Monaten nicht zu nachhaltigen Gegenbewegungen auf den zuvor erfolgten Einbruch von Höchstkursen jenseits der Marke von 1.5100. Die Korrekturen müssen als bestenfalls halbherzig klassifiziert werden. Es sind Bewegungen ohne Mumm. Diese Tatsache gilt es zu hinterfragen!

Sofern sich positive Konstellationen aus der "PIIGS" Debatte wie die
  • Bestätigung des Ratings durch S&P für Griechenland,
  • die Aufsetzung eines möglichen Subventionsmechanismus für schwache Länder der Eurozone,
  • der Zwang durch die EU-Kommission zu massiven strukturellen Konsolidierungen in den Sünderländern
  • oder von der fundamentaler Seite, zuletzt die Industrieproduktion der Eurozone,

ergeben, erlahmt die Aufwärtsdynamik des Euros regelmäßig in durchaus erstaunlicher Form, obwohl die Positionierung gegen den Euro aus der historischen Betrachtung heraus als aggressiv eingestuft werden muß und von daher der Anpassungsprozeß auf diese positiven überraschenden Entwicklungen in der Eurozone nachhaltig ausfallen sollte.

Ein fader Beigeschmack, der einen Mangel freier Preisbildung im Rahmen verdeckter Zentralbankaktivität andeutet, drängt sich hier zunehmend auf.

Das gilt insbesondere bezüglich der Tatsache, daß nun auch eine US-Ratingagentur wie Moody’s (sehr spät …) erkannt hat, das die Budgetdefizite in den USA und Großbritannien nicht ernsthaft adressiert werden und langfristig Ratingherabstufungen dieser Länder thematisiert werden müssen.

Dieser qualitative Unterschied zu der Eurozone bei der Adressierung der Budgetdefizite wird aktuell keiner Bewertung zugeführt. Im Gegenteil, die "Täter" werden derzeit vom Markt belohnt. Das ist im höchsten Maße irritierend!

"A tremendous lot of thought!"

Gestern standen die US-Erzeugerpreise per Februar auf der Agenda. Im Monatsvergleich kam es zu einem unerwartet starken Rückgang um -0,6%.

90% des Rückgangs sei auf die Energiepreise zurückzuführen. Angeblich sind die Energiepreise per Februar um -2,9% gesunken. Der Benzinpreisindex soll laut Statistik um 7,4% gefallen sein. Nun gut … wir nehmen diese Sichtweise und die dahinter stehenden Rechenexempel zur Kenntnis.

Da staunt der Laie zwar und der Fachmann wundert sich. Schließlich hatten Analysten nur einen Rückgang um 0,2% unterstellt.

In der Folge waren die Erzeugerpreise im Jahresvergleich nur um 4,4% höher.

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Bezüglich der heute auf der Agenda stehenden Daten verweisen wir auf die unten angeführte Datenbox. Wir werden uns morgen dezidiert mit den Ergebnissen beschäftigen. Die USFrühindikatoren als auch der Philadelphia Fed Business Survey sind von hervorgehobener Bedeutung.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das nach wie vor den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.3500-1.3530 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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