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Stresssignale auf dem Krisenradar

22.03.2010  |  Jim Willie CB
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Citigroup verzögert Auszahlungen

Sich auf immer noch geltene US-Fed-Regelungen beziehend, erklärte die Citigroup, dass Abhebungen von vielen Kontentypen erst nach 7 Tagen freigegeben werden. Da für hochliquide Konten kein Reservenbedarf notwendig ist, wird den Banken nach aktuellem Regelwerk ein 7-Tage-Spielraum eingeräumt. Bis jetzt haben sie das rechtlich abgesicherte Zeitfenster noch nicht benutzt. Manche spekulieren, dass es einen Bank Holiday geben wird - in einem solchen Fall könnte den Sparern ihr Geld, vor dem Hintergrund besonderer Umstände wie möglicherweise eine Reihe von Bankenliquidierungen, vorenthalten werden. Da wir gerade von Abhebungen und Freigeben von Konten sprechen: Schauen Sie sich "gWallet" an und die Entstehungsgeschichte diese Firma für virtuelles Geld.


Kein Marktbewertungsansatz für Geschäftskredite

Im April 2009 empfahl das Financial Accounting Standards Board einen Gesetzesentwurf, der später vom US-Kongress umgesetzt wurde, der es den Großbanken erlaubt, die eigenen, wertlosen und schwer angeschlagenen Finanzanlagen zu bewerten. Damit begann die Zombibank-Ära, in der insolvente Banken vorgeben, sie würden funktionieren, wobei deren Aktien eifrig gehandelt werden. Letzte Woche sorgte Fed-Chairman Ben Bernanke erneut dafür, dass es keine Neubewertungsansatz geben wird - schwere Verluste bei den Geschäftskredite können also erst einmal außen vor gelassen werden. Stattdessen werden sie nach Cashflow und Geldzuflüssen bewertet, womit jedoch die heftigen Kollateralverluste außer Acht gelassen werden. Die Preise an den Immobilienmärkten werden nicht einbezogen. Ironischerweise werden die Banken Verstopfung leiden, da sie die eben jene Kredite nicht refinanzieren werden. Kredite am Gegenwert zu bemessen würde zu weit gehen nach Immobilienpreisverlusten im Bereich von 30% bis 40%.


Der Umfang der Großbanken wächst - der Betrug wächst mit

Was die Gesamtmenge der von Bankensystem ausgegebenen Finanzanlagen angeht, so wuchs hier in den vergangenen 10 bis 20 Jahren der Anteil der Großbanken um ein Vielfaches. Und im selben Maße wuchs auch ihr Einfluss auf die US-Regierung. Das Argument, die US-Regierung würde gerade Opfer eine Großbankenstreichs, lässt sich problemlos rechtfertigen. Aus meiner Sicht ist ihr wachsender Umfang, Einfluss und ihre wachsende Kontrolle sehr bezeichnend für das Faschistische Geschäftsmodell. Sein Markenzeichen ist endloser Krieg, endloser Bond-Betrug und öffentliche Bestürzung als bittere Frucht.


100% indirekte Gebote bei Auktionen für US-Staatsanleihen

In den vergangenen Monaten hatte das US-Finanzministerium die Bürde und die Verantwortung, die US-Staatsdefizite zu verbriefen. Die Schulden werden als Bonds verpackt und bei Auktionen verkauft. So manche Auktion stand schon kurz vorm Scheitern. Die primären Bond-Händler, sozusagen zum Kauf gezwungen, schlucken das Angebot - oft sind sie die einzigen Käufer. Der versteckte Grad offizieller Monetisierung ist verblüffend. Zieht man noch die Käufe durch Zentralbanken und die institutionellen Käufe vom den insgesamt ausgegebenen US-Staatsanleihen ab, dann kommt man laut Adam Ries auf knapp 50% versteckte Druckerpre$$en-Käufe - die Hälfte der monetisieren Bonds. Ende Februar wurden bei einer offiziellen Auktion 100% indirekte Angebote erreicht, was nur bedeutet, dass die Zentralbanken den ganzen Haufen überteuerter Bonds aufkauften, die von der US-Regierung zu fast 0% verkauft werden. In Anbetracht der niedrigen Schuldenqualität und der steil steigenden Defizite, werden sie manchmal schon junk bonds genannt.

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Quantitative Lockerungen vor dem Aus… ECHT??

Die QE-Käufe von US-Staatsanleihen und US-Agency-Bonds in bisheriger Gesamthöhe von 1,3 Billionen $ soll Ende des Monat voraussichtlich zu Ende gehen. Es wird gedroht, die geldpolitischen Lockerung, die nicht nur starkes QE, sondern auch fast 0%-Geld für die Eliten gebracht hatte, ernstlich rückgängig zu machen. Die US-Notenbank schlägt ziemlich harte Töne an für eine Behörde, die schwer insolvent ist. Sicherlich können sie Geld drucken - aber die Haben-Seite gleicht die Soll-Seite aus. Ihre Bilanzen ist bis an den Rand (zu ca. 50%) mit kaputten Hypotheken-Bonds gefüllt. Sollten diese allein schon um 5% oder 10% abgewertet werden, dann wäre die Fed insolvent. In Wirklichkeit wären Abschreibungen von 30% bis 40% unumgänglich. Jeder, der glaubt, das QE sei vorbei, muss dumm sein und wahrscheinlich hatte er/sie damals auch geglaubt, die Subprime-Krise sei eingedämmt gewesen. Dieselben Leute, denen solche Fehler unterliefen, sind heute immer noch im Amt. Zudem sind es nur noch wenige Monate bis zur Wahlperiode und das bedeutet, dass die Druckerpresse gut geölt wird, dass sie zum Aufheulen gebracht und verdorbenes Geld ausspucken wird.


US-Arbeitslosenrate übersteigt 21%

Über die letzten Monate hat es die U6-Arbeitlosenrate nun in die Nachrichten geschafft - jener Maßstab, der auch die entmutigten Arbeiter einbezieht. Jetzt wird es sogar in den Artikeln der Finanzpresse erwähnt. Die Trickserei, mit der ein an den Rand gedrängter Arbeiter als tote, nichtexistente Größe betrachtet wird, findet jetzt ihr Ende. Arbeiter, die keinen Job finden können, deren Arbeistlosenversicherungsschutz aufgebraucht ist, die als Abhängige dahinexistieren oder funktionieren - diese Leute sind Menschen, die durch die US-Wirtschaft driften. Sie erhalten jetzt mehr Aufmerksamkeit, da allen voran die U6-Arbeitslosenrate vor Kurzem auf 21,6% stieg. Sie steigt immer noch. Dieses Arbeitlosenniveau erreicht langsam die Stände der Großen Depression.




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