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Stresssignale auf dem Krisenradar

22.03.2010  |  Jim Willie CB
- Seite 4 -
Umkipppunkt für Inflation oder Deflation

Viele naive Ökonomen, einschließlich Benny Bernanke, schätzen die Gesamtsituation mit Blick auf die Preisinflation falsch ein. Ben hat bei jeder erdenklichen wichtigen Prognose deutlich danebengelegen. Da er als fähiger Pförtner für das US-Finanzsyndikat dient, das Kontrolle über die zahllosen Liquiditätseinrichtungen und deren breite Cashflows ausübt, wird ihm Respekt entgegengebracht. Die Kostenstruktur der US-Wirtschaft steigt. Die Preise der Anlagenbasis in den Finanzmärkten fällt. Die Mischung aus beiden schlägt sich in der Preisstabilität insgesamt nieder, wobei der Hurrikan aber eigentlich stärker wird, wenn Hoch- und Tiefdruckzonen aufeinanderprallen. Man kann davon ausgehen, dass sich die Situation steigender Kosten und sinkender Anlagepreise weiter verschärft - wobei in Zahlen ausgedrückt sich auch weiterhin die Null zeigt. Ein Umkipppunkt wird bald erreicht sein und dieser wird entweder weitgehend fallende Preise oder weitgehend schnell steigende Preise nach sich ziehen. Ich setze IMMER auf das Szenario steigender Preise, nachdem die ersten Krisenschockwellen eingetroffen sind. Die US-Banker und die US-Finanzminister entscheiden sich im Zweifelsfall IMMER dafür, das Pedal immer schneller bis zum Bodenblech durchzudrücken. Die Deflationstrottel schweigen jetzt schon ein ganzes Jahr lang. Sie werden auch nicht mehr ihren großen Tag haben. Herr Weimar allerdings schon - wenn ein Weimar-Sturm der Hyperinflation hereinbricht.


Zusammenbruch Kaliforniens und Los Angeles ist sicher

Sieben große Staaten befinden sich in einer unlösbaren Schieflage, insgesamt sind 30 % der US-Bevölkerung betroffen. In erster Linie beobachtenswert ist dahingehend Kalifornien, der bevölkerungsreichste Staat der Nation, der Trendsetter - der sozusagen wie ein Goldfischglas einsichtig ist. Der Staat steht vor der schwierigen Entscheidung Bankrott zu gehen oder eine neue Runde Schuldschein-Coupons auszugeben. Dieses Mal könnte es so weit kommen, dass viele Institutionen und Unternehmen per Gesetz verpflichtet werden, diese Coupons als Bargeld zu akzeptieren. Ein Zusammenbruch nicht nur Kaliforniens sondern auch seiner größten Metropole Los Angeles zeichnet sich für die nähere Zukunft als sicher ab. Kommunalanleihen, die vom Goldenen Staat aber auch landesweit ausgegeben wurden, bergen ein sehr hohes Risiko eines Ausfalls, zu dem es so sicher wie das Amen in der Kirche kommen wird.


Sorge um US-Staatsanleihenverkäufe durch China

Alles war plötzlich in heller Aufregung, als bekannt wurde, dass China wohl US-Staatsanleihen im Wert von 40 bis 50 Milliarden $ im einem der vergangenen Berichtsmonate verkauft habe. Es ist jedoch schwierig, die genauen Zahlen hierfür festzumachen, denn sie treiben clevere Spielchen, indem sie solche US-Anleihen als Kreditsicherheiten bei Großeinkäufen von Vermögensanlagen benutzen. Sie sind reisende Troubadoure, die die Welt durchqueren und US-Staatsanleihen beim Erwerb von Rohstoffanlagen einsetzen. Seit mehr als drei Jahren stoppt Japan schon seine US-Staatsanleihenkäufe. Jetzt legt China den Rückwärtsgang ein, indem es unterm Strich wirklich verkauft. Wenn die asiatischen Käufer ausfallen, wird die US-Regierung für die Monetisierung ihrer Schulden isoliert. Die Hinweise darauf türmen sich und einigen Fällen konnte das tatsächlich schon nachgewiesen werden.


China annulliert seine Schuldengarantien

Von den Büros in Peking aus hat die chinesische Regierung einen Schritt unternommen, der nicht völlig verständlich ist; sie haben sich entschieden, die Schulden der Regionen und der Städte nicht zu decken. Die Verwaltungen der Provinzen als auch der Gemeinden sind sich jetzt selbst überlassen. Ein Art Schuldenbeben könnte möglicherweise bevorstehen. Eine Überraschungsabwertung des Yuan könnte möglicherweise bevorstehen. So etwas wie Rohstoffverkäufe zum teilweisen Rückbau der Rohstoffbestände könnten möglicherweise bevorstehen. Geplante Bankrottmaßnahmen könnten bevorstehen. Ganz klar steht eine große, bedeutende Störung bevor.


Gold sitzt auf einer Sprungfeder

Der Goldpreis steht einem gespenstischen Gefühl der Stabilität entgegen - eine falsche Stabilität meiner Meinung nach. Nichts hat sich an der ruinösen Fortführung globaler monetärer Inflation geändert und alle westlichen Währungen sind unwiderruflich geschädigt. Das monetäre Wachstum läuft auf höchsten Touren. Schätzungen für die US-Staatsdefizite werden regelmäßig nach oben angepasst. Der US-Dollar profitiert auch weiterhin von der strukturell geschädigten Pseudoreservewährung Euro. Man kann davon ausgehen, dass Leerverkäufe bald ein Loch in den FOREX-Markt sprengen, denn der Euro wird schnell nach oben steigen, wenn es zu gleich welcher Lösung kommt. Sollte Griechenland, wie ich prognostiziert habe, ausgeschlossen werden, so wird der Euro wieder fit aussehen, gerade wenn dann von einem unmittelbar bevorstehenden Ausschluss Italiens Spaniens ausgegangen wird. Wird Griechenland gerettet, dann wird es in der Tat zu einer neuen Welle verschwenderischen Rettungsaktien über Staatsanleihen kommen. Aber weniger Unsicherheit wird den mangelbehafteten Euro steigen lassen und zu einer Erholung via Short-Covering führen. Ganz gleich wie, der US-Dollar wird seinen Abwärtstrend wieder aufnehmen - der Schwanz am Euro-Hund. Wie schon zuvor erwähnt, verweisen meine besten Quellen ganz ohne Mehrdeutigkeiten darauf, dass die deutsche Führung von Solidarität sprechen und all die passenden Dinge tun wird - den Griechen werden sie jedoch keine Hilfe anbieten, wenn diese den herbeigesehnten Schuldenausfall erleiden und aus der Europäischen Währungsunion, die sich die Nutzung des Euros teilt, ausgestoßen werden. Das Ende der durch Deutschland gesponserten Wohlfahrt ist besiegelt.

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Der technische Chart des Goldpreises zeigt ein Wimpel-Muster, das geradezu fleht, den Klauen der zusammenlaufenden Grenzen zu entkommen. Stabilität zeigt sich, jedoch in einer verschrobenen Form - nämlich daran, dass weltweit nichts stabil ist und alles Finanzielle sich im Krisenmodus befindet. Das sind wohl kaum Umstände, unter denen ein Goldpreis stabil bleiben würde. Der langfristige Trend geht nach oben - was man am immer noch steigenden 200-Tage-Durchschnitt sehen kann. Der 50-Tage-Durchschnitt sorgte Ende Februar für Unterstützung. Meine Prognose ist eine heimliche Rally. Frische Wirtschaftsschwäche in den USA wie auch in Europa wird eine zweite formale Runde quantitativer Lockerungen auf den Plan rufen - ein Euphemismus für groteske monetäre Inflation und organisierten Ruin der Währungen. Wenn sich Goldpreis über die obere Grenze des Wimpels hinausbewegt, dann müsste es schnell vorwärts gehen.


© Jim Willie CB
www.goldenjackass.com



Der Artikel wurde am 11.03.10 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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