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China weitet Metallproduktion deutlich aus

09.03.2012  |  Eugen Weinberg
Energie

Der Brentölpreis handelt am Morgen bei 125 USD je Barrel. Neben der weiterhin schwelenden Irankrise dürften heute die US-Arbeitsmarktdaten im Blickpunkt stehen. Eine Aufhellung der Einkommensperspektiven könnte Hoffnungen auf eine anziehende Nachfrage im weltgrößten Ölverbrauchsland USA schüren und somit dem Ölpreis weiteren Auftrieb geben.

Der US-Erdgaspreis ist gestern um weitere 1,3% auf 2,27 USD je mmBtu gefallen und hat auf dem niedrigsten Niveau seit 10 Jahren geschlossen. Auf Intraday-Basis wurde mit 2,24 USD je mmBtu das 10-Jahrestief von Ende Januar ebenfalls fast wieder erreicht. Die US-Erdgaslagerbestände sind in der vergangenen Woche laut US-Energieministerium um 80 Mrd. Kubikfuß gefallen und damit etwas weniger als vom Markt erwartet. Der Lagerabbau fiel zudem deutlich niedriger aus als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre, welcher 107 Mrd. Kubikfuß betragen hat.

Aufgrund der anhaltend milden Temperaturen ist der Heizbedarf in diesem Winter deutlich geringer als üblich. Hinzu kommt das steigende Angebot aus der Produktion von Schiefergas. Die Erdgasvorräte liegen wenige Wochen vor dem Ende der Abbauphase knapp 800 Mrd. Kubikfuß bzw. 48,3% über dem 5-Jahresdurchschnitt. Dies könnte Sorgen über das Erreichen der Kapazitätsgrenze am Ende der Auffüllphase schüren, welche von Anfang April bis Anfang November dauert. Diese Perspektiven dürften den Erdgaspreis auf einem niedrigen Niveau gedrückt halten.

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Edelmetalle

Der Schuldentausch in Griechenland scheint erfolgreich vonstatten gegangen zu sein, wodurch das hoch verschuldete Land zunächst vor der Zahlungsunfähigkeit gerettet wurde. Der Schuldenschnitt ist eine wichtige Voraussetzung für die Auszahlung der ersten Tranche des neuen griechischen Hilfspakets in Höhe von 130 Mrd. EUR. Auch wenn am Markt aktuell Erleichterung vorherrscht, ist die Krise nach wie vor nicht gelöst. So dürfte Griechenland schon im zweiten Halbjahr weitere Hilfsgelder benötigen.

Inwieweit sich eine neue Regierung in Athen nach den Wahlen im April an die dafür notwendigen Bedingungen gebunden fühlt, bleibt abzuwarten. Und auch die Ansteckungsgefahr auf andere Länder der Eurozone kann nicht vollständig ausgeschlossen werden. Dies sollte die Nachfrage nach Gold als sicherem Hafen aufrecht halten, auch wenn sich Gold derzeit eher wie eine riskante Anlageklasse verhält.

Die EZB hat gestern wie erwartet den Leitzins unverändert auf dem niedrigen Niveau beibehalten. Damit bleiben die Opportunitätskosten der Goldhaltung sehr gering, was für Investoren ein wesentliches Argument zum Kauf von Gold darstellt. Das gelbe Edelmetall übersteigt im Zuge dessen wieder die psychologisch wichtige Marke von 1.700 USD je Feinunze. Die vom Nationalen Statistikinstitut berichtete deutliche Ausweitung der chinesischen Goldproduktion dürfte dagegen keine Auswirkungen auf den Goldpreis haben. Denn das höhere Angebot sollte aufgrund der starken Nachfrage und zur Diversifizierung der Währungsreserven im Land verbleiben.


Industriemetalle

Das Auf und Ab an den Metallmärkten geht weiter. Der übergeordnete Trend bleibt allerdings aufwärts gerichtet und die Metalle legen mit Ausnahme von Zinn heute Morgen zu. Hierzu dürfte auch der anscheinend erfolgreiche Schuldentausch Griechenlands beigetragen haben. In China deuten die heute Morgen veröffentlichten Konjunkturdaten für Februar zwar auf eine weitere Verlangsamung der Konjunkturdynamik hin - die Industrieproduktion und die Investitionen in Sachanlagen haben im Vergleich zum Vormonat an Dynamik verloren -, allerdings ist auch die Inflationsrate deutlich auf 3,2% gesunken, so dass Spielraum für eine weitere Lockerung der Geldpolitik besteht.

Daten des Nationalen Statistikbüros zufolge wurde im Februar die Produktion von allen Metallen im Vergleich zum Vorjahr teilweise deutlich gesteigert. Dies dürfte allerdings u.a. auf das chinesische Neujahrsfest zurückzuführen sein, das in diesem Jahr bereits im Januar gefeiert wurde. Während z.B. die Kupferproduktion um 9,5% auf 437 Tsd. Tonnen stieg, wurde die Aluminiumproduktion um 15,7% auf 1,54 Mio. Tonnen ausgeweitet. Damit produziert China trotz der niedrigen Aluminiumpreise offenbar ohne Rücksicht auf die Kosten munter weiter und trägt zur Ausweitung des globalen Angebots bei.

Die aktuell reichhaltige Verfügbarkeit der Metalle in China, die sich auch in hohen Lagerbeständen widerspiegelt, könnte auf geringere Importe in den kommenden Monaten hindeuten. Die neueste Import- und Exportstatistik wird morgen von der chinesischen Zollbehörde veröffentlicht. Die Auswirkungen werden sich am Montag in den Metallpreisen bemerkbar machen.


Agrarrohstoffe

Der Preis für Sojabohnen steigt heute Morgen um über 1% und notiert mit 13,53 USD pro Scheffel auf dem höchsten Stand seit Mitte September 2011. Das US-Landwirtschaftsministerium USDA wird heute Nachmittag seine Schätzung für die weltweite Angebots- und Nachfragesituation u.a. von Mais, Weizen und Sojabohnen bekanntgeben. Dabei wird erwartet, dass die Ernteschätzungen für Sojabohnen in Brasilien und Argentinien nach unten revidiert werden, was die globale Angebotslage verknappen würde.

Einer Analystenumfrage zufolge wird das USDA seine Schätzung für die brasilianische Sojabohnenproduktion von 72 Mio. auf 69,5 Mio. Tonnen reduzieren. Wie das staatliche brasilianische Prognoseinstitut Conab gestern mitteilte, soll die brasilianische Sojabohnenernte im aktuellen Erntejahr 68,7 Mio. Tonnen betragen. Im Februar wurde noch eine Ernte von 69,2 Mio. Tonnen erwartet. In Argentinien wird die Sojabohnenproduktion laut einer Schätzung der Buenos Aires Cereals Exchange wahrscheinlich 46,2 Mio. Tonnen betragen. Das USDA war im letzten Monat mit einer Schätzung von 48 Mio. Tonnen noch etwas optimistischer, womit hier noch Revisionsbedarf besteht. Argentinien ist nach den USA und Brasilien der drittgrößte Produzent und Exporteur von Sojabohnen.




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