Aufschwung im Goldaktiensektor (Teil 2)
26.03.2010 | Adam Hamilton
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Je länger ein bestimmtes Verhältnis in den Finanzmärkten andauert, umso wahrscheinlicher besteht eine innere fundamentale Abhängigkeit. Bei Goldaktien und Gold ist dies sicherlich der Fall, da das Metall die Gewinne der Produzenten antreibt. Und 5 Jahre sind eine sehr lange Zeit, weit bis in die säkulare Zeitspanne hinein. Zwischen Mitte 2003 und Mitte 2008, vor der Panik, lag das HGR durchschnittlich bei 0,511. Der HUI schloss täglich normalerweise etwas über der Hälfte des jeweiligen Goldpreises. Zu Beginn des Sommers 2008 ist die katastrophale Auswirkung der Bondpanik, gefolgt von der Aktienpanik, bereits deutlich erkennbar. Als Investoren panisch reagierten, fiel der HUI im Verhältnis zu Gold deutlich ab. Die abwärts stürzenden Bond- und dann Aktienpreise führten zu einer enormen Kapitalanlage in US-Dollars und kurzfristigen US-Bundesanleihen, um die Krise zu überstehen. Daraus resultierte der bisher größte Anstieg des US-Dollars. (www.zealllc.com/2009/spxgold.htm) Dieser traf Gold, schürte damit enorme Ängste hinsichtlich der Goldaktien und führte so zu deren oben erkennbaren gewaltigen Rückgang.
Das HGR stürzte auf den Stand vom April 2001, völlig unglaublich. Im Grunde ergab dies überhaupt keinen Sinn, nicht einmal zu dieser Zeit. Ungeachtet dessen, was diese schlimme Phase über Goldaktien aussagte, spielte der Goldpreis für sie denn keine Rolle mehr? Würde nun etwas anderes ihre Gewinn bestimmen? Natürlich nicht! Die Angst war völlig übertrieben, die Grundlagen des Goldabbaus hatten sich kein bisschen verändert. Aus diesem Grund kauften wir inmitten der Aktienpanik gezielt und rieten auch den Abonnenten dazu.
Am Tag nachdem der HUI am 27. Oktober 2008 sein Paniktief von 152 erreicht hatte, machte ich unsere Zeal Speculator-Abonnenten auf diese lächerliche Anomalie aufmerksam (www.zealllc.com/2009/spxgold.htm). Obwohl der HUI zu Preisen gehandelt wurde, die es seit Gold die 350 USD überschritten hatte nicht mehr gab, lag er Goldpreis an diesem Tag doppelt so hoch (732 USD). Aus diesem Grund empfahl ich damals, sofort den GDX-Goldaktien-ETF zu kaufen (Link). Das HUI/Gold-Ratio war so stark aus dem Gleichgewicht geraden, dass es dumm gewesen wäre, keine Goldaktien zu kaufen.
Dies ist immer noch relevant, weil exakt das gleiche auf dem HGR basierende Prinzip, das für den Kauf von Goldaktien spricht, noch heute aktuell ist. Natürlich sind wir weit von den einmaligen Schnäppchen während der Aktienpanik entfernt. Aber dennoch bleibt die durchschnittliche HUI-“Bewertung“ im Verhältnis zu den aktuellen Goldpreisen weit unter den Werten vor der Panik. Seit den anormalen Paniktiefs haben wir eine allmähliche Normalisierung erlebt. Alles in allem haben sich die Goldaktien im Verhältnis zum Goldpreis unaufhaltsam erholt.
Sehen Sie sich das HGR in dem obigen Chart an. Nach einem Sturz unter 0,21 während der Aktienpanik, stieg das Verhältnis stetig bis zu 0,42 im frühen Dezember 2009. Danach setzte eine gesunde HUI-Korrektur ein. Mitte Mai lag das HGR bei etwa 0,38, gerade über dem Mittelwert zwischen den Paniktiefs und dem Durchschnitt vor der Panik. Gibt es irgendeinen Grund, warum diese Erholung nach der Panik plötzlich enden sollte. Bei einem im Vergleich zur Geschichte so niedrigem Wert? Nachdem sich das HGR seit über einem Jahr erholt? Ich kann es mir jedenfalls nicht vorstellen.
Wie schon immer, beeinflusst der Goldpreis auch heute letztendlich die Gewinne der Goldproduzenten. Und, wie es auch schon immer der Fall war, beeinflusst der Gewinn eines einzelnen Unternehmens den Preis seiner Aktie. Wenn die Einnahmen stiegen, wird die Aktie unweigerlich höher gehandelt. Die Goldproduzenten erzielen heute mit Gold bei 1.100 USD viel höhere Gewinne als noch Ende 2007 (ein Jahr vor der Panik) mit Gold bei 800 USD. Die Investoren werden dies zwangsläufig erkennen und es ist auch der Grund, warum große Hedge-Fonds Goldaktien bullisch sehen.
Diese Erholung der Goldaktien nach der Panik ergibt also einen klaren Sinn. Es gibt keinen Grund, warum Goldaktien aufhören sollten zu stiegen, bevor sie ihre früheren Werte im Verhältnis zu Gold erreicht haben. Um den säkularen Durchschnitt von HGR während des größten Teils des Bullenmarktes vor der Panik von 0,511 zu erzielen, hätte der HUI Mitte März bei 572 gehandelt werden müssen. Das wäre ein um 34% höherer Wert als der aktuelle. Diese Tatsache lässt erkennen, dass neue Investoren fest mit derartigen Gewinnen rechnen können, während die Normalisierung nach der Panik anhält.
Der nächste Chart zeigt einen größeren Ausschnitt der Erholung der Goldaktien bis heute. Das HGR ist wieder in blau dargestellt und wurde über den HUI (in rot) gelegt. Ich habe eine weitere Linie in gelb hinzugefügt, sie stellt einen hypothetischen HUI dar. So wäre der HUI verlaufen, wäre seit der Panik der frühere HGR-Durchschnitt von 0,511 erreicht worden. Der Unterschied zwischen dieser gelben Linie und dem tatsächlichen HUI spricht für sich selbst. Die Erholung der Goldaktien ist tatsächlich "gesund und munter".