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Asiens Handelsdefizite: Vorläufer für mehr Gelddrucken?

14.03.2012  |  GoldMoney
Die Gold- und Silberpreise mussten gestern Abschläge hinnehmen, die zum Teil durch die negativen Wirtschaftsdaten aus China verursacht wurden. Die relevantere Erklärung ist aber wohl, dass sich die Edelmetallmärkte einfach weiterhin in einer Konsolidierungsphase befinden. Zum jetzigen Zeitpunkt fällt es noch schwer zu sagen, ob diese Konsolidierung das Zusammenpressen der sprichwörtlichen Feder ist, die einen explosiven Preisanstieg nach sich zieht, oder ob erneut eine scharfe Preiskorrektur ansteht.

Jesse argumentiert, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch nach oben überwiegt. Platin hatte im Gegensatz zu Gold und Silber einen ordentlichen Tag. Der Comex-Kontrakt für April stieg um 10,80 $ auf 1.695,70 $ pro Unze. Zu einem Zeitpunkt stieg der Platinpreis zum ersten Mal seit September des vergangenen Jahres wieder über den Goldpreis, doch fiel der Preis im späteren Handel wieder hinter den Goldpreis zurück, wie das ]Wall Street Journal berichtet.

Das derzeitige Topthema an den Märkten scheinen die asiatischen Handelsbilanzdefizite zu sein, nachdem sowohl China als auch Japan in den vergangenen Tagen deutliche Bilanzdefizite bekanntgaben. Chris Martenson veröffentlichte gestern im Analyse-Teil seiner Webseite einen Artikel, in dem er aussagt, dass Japans Rekord-Handelsdefizit in weiten Teilen eine Folge steigender Kosten für Energieimporte ist. Vor der nuklearen Katastrophe in Fukushima bezog Japan 30% seiner Stromproduktion aus der Atomkraft. Zu Ende des Monats wird dieser Wert bei 0% liegen. Da Japan nicht mit natürlichen Ressourcen gesegnet ist, muss das Land nun Unsummen für den Import von Erdöl und Erdgas aufwenden.

In der Zwischenzeit berichtete auch China ein Handelsdefizit von 31,5 Mrd. Dollar für den Monat Februar. Auch hier spielen wohl die gestiegenen Energiekosten eine Rolle, doch darüber hinaus wird die Aufwertung der heimischen Währung - dem Renminbi oder Yuan - ein weiterer wichtiger Faktor gewesen sein. Wenn der Yuan aufwertet bedeutet das, dass chinesische Produkte in anderen Währungen teurer werden, wodurch sich die Exporte relativ zu den Importen verringern (Importe werden für Chinesen erschwinglicher, da der Yuan gegenüber anderen Währungen an Kaufkraft gewinnt).

Dass nun sowohl China als auch Japan Handelsdefizite einfahren, hat besorgniserregende Auswirkungen für die hochverschuldeten Nationen des Westens. Wenn die großen Nationen in Asien keine massiven Handelsüberschüsse mehr erwirtschaften, gibt es gleichzeitig weniger Nachfrager für Staatsanleihen westlicher Nationen. Dies wird die schon jetzt angespannte Lage in Europa und den USA nur noch verschärfen.

Allerdings bleiben die merkantilistisch angelegten Strategien der asiatischen Länder weiterhin bestehen. Es ist deshalb nicht davon auszugehen, dass die Obrigkeiten in diesen Ländern dem Ansteigen der Handelsbilanzdefizite tatenlos zusehen werden.

Laut CNN denken die Mitglieder der People’s Bank of China bereits darüber nach, den Anstieg den Yuans zu stoppen, und auch die Japaner zeigten in den vergangenen Jahren immer wieder aufs Neue ihre Entschlossenheit zur Schwächung des Yen, wenngleich diese Versuche relativ zu anderen Währungen immer ins Leere liefen (im Bezug auf Gold hingegen konnte der Yen in den vergangenen Jahren deutlich abwerten).

Auf die ein oder andere Weise werden also sowohl China als auch Japan versuchen, ihre Währungen abzuwerten, oder in Chinas Fall wenigstens den Anstieg zu behindern. Es ist schwer zu sagen, ob sie auf einer relativen Basis (gegenüber anderen Währungen) erfolgreich sein werden, da sie gegen die Schwergewichte im Gelddrucken aus Amerika und Europa antreten. Eines ist aber glasklar: Der Yen und der Yuan werden weiter gegenüber Gold verlieren, welches der größte Profiteur von diesem gemeinsamen Abwertungskampf ist.


© GoldMoney News Desk
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