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Deutlicher Rückgang der indischen Goldimporte erwartet

19.03.2012  |  Eugen Weinberg
Energie

Die spekulativen Finanzanleger haben in der Woche zum 13. März laut CFTC ihre Netto-Long-Positionen bei WTI um 2,4 Tsd. auf knapp 212 Tsd. Kontrakte ausgeweitet. Dieser geringe Aufbau folgte einem kräftigen Abbau in der Woche zuvor. Offensichtlich herrscht unter den Finanzanlegern angesichts des starken Anstiegs der Lagerbestände in Cushing eine gewisse Skepsis hinsichtlich der weiteren Preisaussichten bei WTI. Die Daten für Brent werden von der ICE heute Mittag veröffentlicht. Angesichts des Preisanstiegs könnte es zu einem weiteren Aufbau der spekulativen Netto-Long-Positionen gekommen sein.

Die saudiarabischen Öllieferungen in die USA sind Daten der US-Energiebehörde EIA zufolge in den ersten zehn Wochen des Jahres 2012 um 25% gegenüber dem Vorquartal auf 1,5 Mio. Barrel pro Tag gestiegen, den höchsten Stand seit Mitte 2008. Gleichzeitig war es der stärkste Anstieg seit dem zweiten Quartal 2003. Die Tendenz scheint sich im März fortzusetzen. Seit Monatsanfang sollen weitere neun Supertanker mit einem Fassungsvermögen von 2 Mio. Barrel mit Ziel US-Golfküste gebucht worden sein.

Zwar besteht im Landesinneren der USA aufgrund der steigenden Schieferölproduktion und der Importe aus Kanada ein Überangebot. Dieses kann derzeit aber nicht an die US-Golfküste abfließen, so dass die Lagerbestände am US-Golf, wo sich mehr als die Hälfte der US-Raffineriekapazitäten befinden, weitaus niedriger sind als im Mittleren Westen. Entsprechend sind die Ölpreise an der US-Golfküste deutlich höher, was wiederum zu den hohen US-Benzinpreisen beiträgt. Bis zur Umkehrung der Seaway-Pipeline Anfang Juni sollen offensichtlich die Ölimporte aus Saudi-Arabien hier Abhilfe schaffen.


Edelmetalle

Gold handelt zum Wochenauftakt weitgehend unverändert bei rund 1.660 USD je Feinunze. Wie die Statistik zur Marktpositionierung der spekulativen Finanzanleger zeigt, wurden in der Woche zum 13. März die Netto-Long-Positionen um knapp 6% auf ein 7-Wochentief von 133,6 Tsd. Kontrakten reduziert. Dies war zugleich der zweite Wochenrückgang in Folge, womit die Finanzinvestoren mitverantwortlich für den Rückgang des Goldpreises in der letzten Zeit gewesen sein dürften. Da Gold seitdem weiter nachgegeben hat, dürften die Wetten auf steigende Preise weiter abgebaut worden sein. Zudem könnte sich auch die physische Nachfrage abschwächen.

Nachdem Indien Ende letzter Woche zum zweiten Mal die Importsteuern auf Gold erhöht hat, äußerst sich die Bombay Bullion Association (BBA) besorgt über die Goldnachfrage im ehemals weltweit größten Goldkonsumentenland. Die BBA erwartet aufgrund des steuerbedingten Anstiegs der Goldpreise einen 35%-igen Rückgang der Importe in diesem Jahr. Im letzten Jahr hatte Indien Daten des World Gold Council zufolge noch 969 Tonnen Gold eingeführt, was allerdings auch schon weniger war als vorhergesagt. Die Einschätzung der BBA steht im klaren Gegensatz zu Äußerungen von lokalen Goldhändlern, die kaum Auswirkungen der Steuererhöhung auf die Nachfrage erwarten. Eine geringere physische Goldnachfrage könnte einem erneuten Preisanstieg im Wege stehen.


Industriemetalle

Die Metallpreise starten weitgehend unverändert in die neue Handelswoche. Das Hauptaugenmerk der Marktteilnehmer dürfte sich heute auf US-Daten zu Neubaubeginnen und Hausverkäufen richten, die Hinweise auf die Entwicklung der Kupfernachfrage in den USA geben. Der Bausektor ist in den USA der größte Nachfrager nach Kupfer. Daneben stehen im Laufe der Woche die finalen Import- und Exportdaten Chinas für Februar im Mittelpunkt, auch wenn davon keine großen Preisschwankungen ausgehen sollten. Die spekulativen Finanzinvestoren halten Kupfer offensichtlich die Stange.

Sie haben gemäß CFTC-Daten in der Woche zum 13. März ihre Netto-Long-Positionen moderat um knapp 5% auf 14,2 Tsd. Kontrakte ausgeweitet. Dies bedeutet, dass von den Finanzinvestoren weiterhin sowohl Chancen als auch Risiken für den Kupferpreis ausgehen.

In Australien sind die Verladeaktivitäten in den Eisenerzhäfen wieder aufgenommen worden, nachdem der tropische Zyklon "Lua", der bislang stärkste in diesem Jahr, über die Nordwestküste des Landes hinweggezogen ist. Der größte Eisenerzhafen der Region, Port Hedland, war für knapp drei Tage aufgrund des Sturms geschlossen. Von den Eisenerzminen in der Pilbara-Region im Westen des Landes, dem größten Abbaugebiet für Eisenerz außerhalb Chinas, sind bislang keine größeren Schäden berichtet worden. Der Eisenerzpreis hält sich mit knapp 145 USD je Tonne in der Nähe eines 4-Monatshochs.


Agrarrohstoffe

Die von der CFTC am Freitag veröffentlichten Daten zur spekulativen Marktpositionierung in der Woche zum 13. März zeigen für die Agrarrohstoffe ein uneinheitliches Bild. So kam es zu einem erneuten Anstieg der Netto-Long-Positionen bei Sojabohnen um rund 18 Tsd. auf nunmehr 158 Tsd. Kontrakte, was dem höchsten Stand seit November 2010 entspricht. Angesichts der Trockenheit in Brasilien und Argentinien in Verbindung mit einer steigenden Nachfrage aus China rechnen die Finanzanleger offenbar weiter mit steigenden Preisen.

Bei Weizen hingegen zeigt sich ein pessimistischeres Bild. Hier kam es zu einer Ausweitung der Netto-Short-Positionen um über 12 Tsd. auf 39 Tsd. Kontrakte, wohingegen sich die Positionen bei Mais fast unverändert zeigten.


Während die Netto-Long-Positionen bei Zucker um über 24 Tsd. auf rund 110 Tsd. Kontrakte die zweite Woche in Folge reduziert wurden, erhöhten sich die Netto-Short-Positionen bei Kaffee Arabica um über 4 Tsd. auf nunmehr fast 9 Tsd. Kontrakte. Offenbar rechnen die spekulativen Anleger in Erwartung einer guten brasilianischen Ernte mit weiter fallenden Notierungen bei Arabica-Kaffee, denn sie sind nun die vierte Woche in Folge netto-short. Gleichzeitig stellt dies den höchsten Wert der Netto-Short-Positionen seit Ende 2008 dar. Sollte es zu Positionsglattstellungen kommen, könnte dies den Arabica-Preis kräftig steigen lassen.

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