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Deutscher Arbeitsmarkt setzt unerwartet nachhaltige positive Akzente!

01.04.2010  |  Folker Hellmeyer
EUR/USD eröffnet heute bei 1.3515 (07.50 Uhr), nachdem im heutigen asiatischen Handel Höchstkurse bei 1,3560 markiert wurden. USD/JPY liegt bei 93,50, EUR/JPY bei 126,30. Der deutsche Arbeitsmarkbericht lieferte per März nachhaltig positive Akzente, die der Einschätzung des IWF diametral entgegengesetzt sind!

Seit mittlerweile neun Monaten ausgehend vom Juli 2009 liefern die deutschen Arbeitsmarktberichte überraschend positive Daten, die nicht ansatzweise in dieser Form antizipiert wurden. Gleichwohl ergeben sich hier bei den Eliten des Finanzmarkt keine Lernkurven. Nein, sie bleiben skeptisch und schreiben ihren Irrtum damit fort.

Kommen wir zu den Fakten. Die saisonal bereinigte Arbeitslosenzahl nahm nicht wie erwartet um 10.000 zu, sondern verzeichnete einen Rückgang um 31.000. Das war aber noch nicht genug. Der Vormonatswert wurde von einer Zunahme der Arbeitslosenzahl um 7.000 auf einen Rückgang um 1.000 revidiert. Damit war die Konsensusprognose um 49.000 jobs zu negativ. Das ist eine beachtenswerte Fehleinschätzung. In der Folge der Märzwerte kam es im Jahresvergleich zu einem Rückgang der Arbeitslosenzahl um 18.000. Die Arbeitslosenquote sank in der saisonal bereinigten Fassung in der Folge von 8,1% (revidiert von 8,2%) auf 8,0%.

Der Blick auf den kurzfristigen Chart ist erfrischend. Er ist Ausdruck einerseits einer erfolgreichen politischen Intervention im Rahmen der Kurzarbeiterregelung und andererseits aktuell Ausdruck einer deutlichen konjunkturellen Belebung, da die nachhaltige Reduzierung der Kurzarbeiterzahl keine belastenden Effekte auf den Arbeitsmarkt ausübt!

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Der Blick auf den langfristigen Chart ist noch aussagefähiger. Hier wird erkennbar, dass der deutsche Arbeitsmarkt extrem hohe Stabilität vorweist!

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Die Arbeitslosenrate der Eurozone lieferte per Februar keine positve Überraschung. Die Quote legte den Erwartungen entsprechend von zuvor 9,9% auf 10,0% zu. Der positive Effekt aus Deutschland wird sich erst im kommenden Monat per März hier niederschlagen.

Hier eröffnet der Blick auf den Chart keine Trendwende. Bezüglich der vorlaufenden Konjunkturindikatoren wird diese Wende dennoch wahrscheinlicher.

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Wir haben uns an dieser Stelle mehrfach kritisch zu der Ausformung der EZB-Zinspolitik geäußert. Die erste Schätzung der Verbraucherpreise der Eurozone bestätigt uns in diesen Vorbehalten.

Die Verbraucherpreise verzeichneten per März einen Anstieg um 1,5% nach zuvor 0,9%. Die Prognose lag bei 1,1%. Damit wurde das höchste Niveau seit Dezember 2008 markiert. Seinerzeit lag der Reposatz übrigens bei 2,5% und nicht 1,0%!

Wir enthalten uns hier weiterer Kommentierung und lassen die normative Kraft des Faktischen wirken.

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Die amerikanischen Arbeitsmarktdaten von gestern enttäuschten dagegen. Die Zahl der Stellen in der US-Privatwirtschaft wurden per März mit Minus 23.000 veröffentlicht (die Prognose lag bei Plus 40.000).

Zu den weiteren Daten von gestern: Der Chicago Einkaufsmanagerindex lag per März bei 58,8 (Prognose 61,0). Der Anstieg der vergangenen Monate ist damit ein wenig abgebremst - ist aber dennoch weiterhin intakt.

Die US-Industrieaufträge lagen per Februar bei Plus 0,6% - die Prognose war mit 0,5% annähernd richtig. Dementsprechend konnte die Veröffentlichung keine Marktwirkung entfalten.

Die Daten von heute (Datenbox) werden wir dann nach Ostern näher beleuchten.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.3250-80 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Stephan Beilke
Bremer Landesbank





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