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Umkipppunkt bei Null

13.04.2010  |  Jim Willie CB
- Seite 4 -
Auch der US-Präsident kann sich auf keiner Pressekonferenz oder Ansprache zeigen, ohne dass mindestens 15 US-Fahnen - das Symbol der Fremdenfeindlichkeit - zu sehen sind. Die europäische Bevölkerung erkennt in diesen überflüssigen Fahnen ein Symbol des Faschismus, etwas, das in den Vereinigten Staaten nicht verstanden wird. Was den revolutionären Geist angeht, so schauen Sie sich die Tea Parties und die Tenth-Amendments-Bewegungen in den verschiedensten Bundesstaaten an. Sie demonstrieren gegen hohe Steuern, Banker-Bailouts und einen übergroßen Staatsapparat. Verschiedene Staaten wünschen sich einen gemeinsamen Ausstieg aus der Union, da sie begreifen, dass die Förderation von einem Syndikat, deren Agenda sich deutlich von der des Volkes unterscheidet, zweckentfremdet wurde.


Gefürchtete Entwicklungen

Weimar-Deutschland musste sich nicht mit Kreditderivaten, gehebelten Verlusten, einem übergroßen Finanzsektor, Finanzmanipulation allerorts und endlosen Bailouts für Finanzunternehmen beschäftigen. Auf diese Weise verhindert die USA, dass ein gewisser Anteil des neugeschöpften Geldes im Alltagsleben landet und die Preise nach oben treibt. Möglichweise ist geplant, die Main Street und die Realwirtschaft auszuhungern, bis die Feuer der Wall Street ausgebrannt sind. Dahingehend müsste man sich auf einen lange Wartezeit einstellen. Das neue Kapital, das in den Gedärmen der US-Wirtschaft abschmolz, neutralisiert die Schwarzen Löcher im Grunde nur für einen bestimmten Zeitraum ab Verabreichung. Es ist fast ganz aufgebraucht, wie die schockierend negative Produktivität der Schulden zeigt. Die Behandlung der Schwarzen Löcher (hervorgegangen aus einer implodierten US-Finanzhebelstruktur) - der Tribut an die Wall Street - führt zu versteckten Mammutgeldquellen, die die Wirkung dieser Löcher neutralisieren.

Die US-Wirtschaft ist eher dem Risiko einer starken Preisinflation ausgesetzt, wenn QE2 und die nächste Runde der Geldschöpfung einsetzt, um die Staatsdefizite zu stemmen; die neuen Stimulusprogramme, wirkungsvolle Hilfen zur Umgestaltung von Immobilienkrediten und die dringend benötigten Kreditlinien WERDEN sich dem Sinne inflationär auswirken, dass sich die Inflation sich im Alltag bemerkbar machen wird. Die Quantitativen Lockerungen werden nicht einfach verschwinden, nur das Gerede darüber wird verschwinden. Erinnern Sie sich an die Fehleinschätzungen der Vergangenheit. Erinnern Sie sich an das eingedämmte Subprime-Problem? Erinnern Sie sich an die Green Shoots? Erinnern Sie sich an die soliden Kapitalbasen der Wall-Street-Firmen? Die Nation steckt fest und neues Geld wird eilig beordert und dann nach Wunsch gedruckt werden. In England kann die nächste Runde der quantitativen Lockerungen als sicher gelten, gefolgt von den Vereinigten Staaten.

Die Rahmenbedingungen werden zusammenbrechen. Die wichtigen Währungen sind aneinander gebunden, unter ihnen gibt es keinen sicheren Hafen - am wenigsten aber ist es der US-Dollar. Alle Fiat-Währungen liegen im selben Korb, der auf dem Meer treibt - sie sind wesentlicher Bestandteil des durch Schulden gedeckten Geldsystems. Drohende Staatpleiten und/ oder reichliche Geldschöpfung werden eine globale Währungskrise in Gang bringen, wobei der US-Dollar im Epizentrum stehen wird. Schuldbelastetes Geld wird als unsolide entlarvt werden. Auf dem Höhepunkt kommt es zum Zusammenbruch des US-Dollar - ein vorprogrammiertes Ereignis, das Ende der Pathogenese des Fiat-Geldes. Aus meiner Sicht ist es bis jetzt zur einer von der Österreichischen Schule vorhergesagten Hyperinflation nur aus dem Grund nicht gekommen, weil die Explosion der Kreditderivate diese bisher verhinderte; der Nennwert dieser Derivate überstieg zeitweise 1,4 Billiarden (quadrillions) $. Die Geldpresse verdeckt in aller Heimlichkeit solche gehebelten Verluste, die Fannie Mae, AIG und einer Auswahl von Wall-Street-Giganten entstanden sind und entstehen. Die Feuer werden bald mit Brandbeschleuniger gelöscht werden, da die Regierungen der USA und Großbritanniens dem Druck nachgeben und eine Zweitauflage der Quantitativen Lockerungen ankündigen - mächtige monetäre Inflation, die sie so vehement als unnötig ablehnen, aber trotzdem durchsetzen.

[…]

Die Goldinvestoren wurden eingeschläfert. Viele Menschen sind in den letzten zwei oder drei Monaten vom großen Zug gefallen oder abgesprungen - typisch für Goldbullenmärkte. In einer Welt, in der der US-Dollar den Status der Weltreservewährung innehat (er ist somit der Hauptnutznießen in einem Währungsentwertungswettkampf), rennt der Goldbulle mit US$-Sattel als letzter. Die Amerikaner würden gut daran tun, den Goldpreis in Euro und Britischen Pfund zu verfolgen - doch eine Perspektive einzunehmen, die nicht vor den US-Küsten Halt macht, ist wiederum kein Ding der US-Bürger. Nur wenige besitzen Reisepässe und nur ein geringer Anteil spricht Fremdsprachen. Viele Amerikaner können verschiedene europäische Hauptstädte nicht den passenden Ländern zuordnen. Die monetäre Sprache, die man in der nächsten Phase sprechen muss, ist Gold.


© Jim Willie CB
www.goldenjackass.com



Der Artikel wurde am 24.03.10 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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