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Wirtschaftsdaten bieten positives Überraschungspotential - Die "Elite" bewegt...

15.04.2010  |  Folker Hellmeyer
Wirtschaftsdaten bieten positives Überraschungspotential - Die "Elite" bewegt sich …

EUR/USD eröffnet heute bei 1.3640 (07.15 Uhr), nachdem im US-Geschäft Höchstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3670 markiert wurden. Der USD notiert gegenüber dem JPY bei 93.35, EUR-JPY stellt sich in der Folge auf 127.30, während EUR-CHF bei 1.4345 oszilliert.

Die Industrieproduktion der Eurozone legte per Februar stärker als erwartet im Monatsvergleich um 0,9% nach zuvor 1,6% zu. Die Konsensusprognose war bei mageren +0,1% angesiedelt. Im Jahresvergleich übersetzt sich dieses Ergebnis in einen Anstieg um 4,1% nach +1,0% per Januar.

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Die US-Verbraucherpreise verzeichneten per Berichtsmonat März einen Anstieg im Monatsvergleich um 0,1%. Im Jahresvergleich ergab sich eine Zunahme um +2,4% nach zuvor +2,2%. Die Kernrate sank dagegen von zuvor 1,3% auf 1,2%.

Die Verbraucherpreise verdeutlichen, daß bei der gegebenen Zinspolitik der Fed (0,00% - 0,25%) ein realer Kaufkraftverlust des USD stattfindet.

Ob dieser Umstand der realen Kaufkraftverluste wirklich tauglich ist, nachhaltige Freude an USD Investments zu forcieren, sei dahingestellt.

Ähnlichkeiten zu "Cash-Burn Rates" der "New Economy" oder "antiautoritärer" Kreditvergabe am US-Immobilienmarkt als Grundlage der größten Finanzkrise seit 1929-1932 drängen sich vehement auf!

Anders ausgedrückt sind die Lernkurven bei den Profis offensichtlich nicht nachhaltig ausgeprägt …

Wir erlauben uns den Begriff der "kognitiven Dissonanz" nicht nur vorzustellen, sondern zur Diskussion zu stellen.

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Die Einzelhandelsumsätze sind in den USA per März um 1,6% im Monatsvergleich gestiegen. Wesentlicher Hintergrund waren verstärkte Automobilabsätze. Ohne diesen Sektor lag die Zunahme bei 0,6%.

Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 7,6%. Ohne Autos und Benzin stellte sich die Zunahme auf 4,2%. Preiseffekte spielen mit anderen Worten eine nicht unerhebliche Rolle.

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Die US-Lagerbestände nahmen per Februar um 0,5% zu. Der Absatz legte um 0,3% zu. das Verhältnis zwischen Lagerbestand und Absatz verharrte bei 1,27 Monatsumsätzen. Vor 12 Monaten stellte sich dieser Wert noch auf 1,46 Monatsumsätze.

Der Blick auf den langfristigen Chart impliziert, daß ein fortgesetzter Lageraufbau on hohem Maße wahrscheinlich ist.

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Vor dem Hintergrund der aktuellen Datenlage ist es nicht erstaunlich, daß die Wachstumsprognosen der "Eliten" aus den volkswirtschaftlichen Philosophentürmen nun nach oben angepaßt werden.

Wir freuen uns über diese Einsicht, die von dieser Seite geübt wird. Im Frühjahrsgutachten wird die Prognose des deutschen BIP per 2010 von 1,2% auf 1,5% nach oben revidiert. Die Commerzbank paßte auf 1,8% nach oben an.

Der Eindruck, daß es sich dabei mehr um Nacherzählung als Prognose handelt, ist zumindest eine Diskussion wert …

Wir stehen zu unserer Prognose aus dem Jahresausblick 2010 von 1,8% Wachstum für Deutschland und sehen diese Prognose mittlerweile als "Worst Case"-Szenario an "Food for thought!"

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.3250-80 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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