Größte US-Maisfläche seit 75 Jahren erwartet
02.04.2012 | Eugen Weinberg
Energie
Bessere chinesische Konjunkturdaten und überwiegend freundliche asiatische Aktienmärkte führen bei den Ölpreisen zu einem positiven Start in die neue Handelswoche. Der Brentpreis steigt wieder über die Marke von 123 USD je Barrel. Die Preisdifferenz zwischen Brent und WTI beträgt mittlerweile wieder 20 USD je Barrel. Dennoch liegen die Preise deutlich unter den Anfang März verzeichneten Hochs. Die Finanzanleger, welche eine der treibenden Faktoren hinter dem Ölpreisanstieg in den ersten beiden Monaten des Jahres waren, scheinen skeptischer zu werden.
Die spekulativen Netto-Long-Positionen bei WTI wurden in der Woche zum 27. März um 6,3 Tsd. auf 197.396 Kontrakte reduziert, was dem niedrigsten Stand seit Anfang Februar entspricht. Vom vor vier Wochen verzeichneten 9-Monatshoch wurden die Netto-Long-Positionen um 13,5% abgebaut. Der nachlassende Optimismus der Finanzanleger macht sich auch in der Preisentwicklung bemerkbar. Seit dem Stichtag hat der WTI-Preis ca. 4 USD je Barrel eingebüßt. Die entsprechenden Daten für Brent werden heute Mittag veröffentlicht. Dort lagen die Netto-Long-Positionen zuletzt nur knapp unter dem höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichungen im Juni 2011, so dass auch hier Korrekturpotenzial besteht. Der jüngste Preisrückgang lässt zumindest darauf schließen.
Einer Bloomberg-Umfrage zufolge hat die OPEC ihre Ölproduktion im März um weitere 110 Tsd. auf 31,22 Mio. Barrel pro Tag gesteigert. Dies entspricht dem höchsten Stand seit Oktober 2008. Dafür waren insbesondere Produktionssteigerungen in Libyen und Saudi-Arabien verantwortlich. Die Ölproduktion des Iran sank dagegen auf den niedrigsten Stand seit fast zehn Jahren.
Edelmetalle
Die spekulativen Finanzanleger haben im Falle von Gold zum ersten Mal seit vier Wochen wieder ihre Netto-Long-Positionen ausgeweitet. Diese stiegen in der Woche zum 27. März um knapp 10% auf 124,1 Tsd. Kontrakte. Damit dürften im Wesentlichen diese kurzfristig orientierten Finanzinvestoren für den Preisanstieg von Gold auf knapp 1.700 USD je Feinunze in der Beobachtungsperiode verantwortlich gewesen sein. Die positive Stimmung könnte aber schon bald wieder Pessimismus weichen, denn der Streik der indischen Goldschmuckhändler dauert bereits den 17. Tag an.
Angesichts der aktuell äußerst verhaltenen Nachfrage hat der Präsident der Bombay Bullion Association (BBA) nochmals seine Einschätzung extrem schwacher Goldimporte bestätigt. Im März dürften diese lediglich noch 15-20 Tonnen betragen haben. Für das zweite Quartal erwartet er Goldeinfuhren im Umfang von 150 Tonnen, nach 250 Tonnen im Jahr zuvor. Und im Gesamtjahr 2012 dürften sich die Importe auf 700-800 Tonnen belaufen. Dies wären 17-28% weniger als im letzten Jahr.
Im Gegensatz zu Gold haben die Finanzinvestoren bei Silber, Platin und Palladium im großen Stil Gewinne mitgenommen. Am deutlichsten war dies bei Palladium mit einem Abbau der Netto-Long-Positionen um knapp 28% auf den niedrigsten Stand seit acht Wochen ersichtlich. Dies erklärt die zuletzt sehr schwache Preisentwicklung von Palladium.
Industriemetalle
Unterstützt von festen asiatischen Aktienmärkten und überraschend guten Konjunkturdaten aus China, verzeichnen die Metallpreise einen freundlichen Start in die neue Handelswoche. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in China ist im März überraschend deutlich und entgegen den Erwartungen auf 53,1 und damit den höchsten Wert seit 12 Monaten gestiegen. Dies dürfte Ängste vor einem Wirtschaftsabschwung im Reich der Mitte mildern, könnte aber auch einer weiteren geldpolitischen Lockerung entgegenstehen.
Indonesien, gemäß Daten von WBMS mit rund 220 Tsd. Tonnen im letzten Jahr der weltweit drittgrößte Nickelminenproduzent, führt seinen geplanten Exportstopp für Nickelerze früher ein als bislang geplant. Dieser soll nun schon ab Mai 2012 gelten und nicht erst ab dem Jahr 2014.
Indonesien möchte mit diesem Schritt erreichen, dass mehr Erze im Land selbst verarbeitet und als Nickelraffinade exportiert werden, wodurch der Wert der ausgeführten Güter gesteigert wird. Vor allem der Großabnehmer China, der im letzten Jahr 53% seiner Nickelerze aus Indonesien bezogen hat, wird sich daher nach alternativen Quellen umschauen müssen. Eine mögliche könnten die Philippinen sein, nach der Inbetriebnahme einer neuen Mine der weltweit größte Nickelminenproduzent. Der Nickelpreis könnte daher zunächst gut unterstützt sein. Aus charttechnischer Sicht positiv zu interpretieren ist, dass Ende letzter Woche die Marke von 17.000 USD je Tonne gehalten hat. Diese wurde seit Ende 2009 nicht mehr nachhaltig unterschritten.
Agrarrohstoffe
Die Umfrageergebnisse zu den Anbauplänen der US-Farmer am Freitag sorgten für einige Überraschungen. So soll die Anbaufläche bei Mais mit 95,9 Mio. Morgen 2012 noch größer werden als zunächst gedacht. Dies wäre die höchste Mais-Anbaufläche in den USA seit 1937. Im Gegensatz dazu lagen die Anbauflächen bei Weizen mit einem Anstieg auf 55,9 Mio. Morgen und bei Sojabohnen mit einem Rückgang auf 73,9 Mio. Morgen unter den Erwartungen. Bei Baumwolle soll eine Fläche von 13,1 Mio. Morgen bestellt werden, womit die Erwartungen leicht übertroffen wurden.
Überraschend ist insbesondere der Rückgang der Anbaufläche für Sojabohnen, da aufgrund des stark gestiegenen Preises der Sojabohnenanbau profitabler geworden ist. Dies könnte daran liegen, dass der Zeitpunkt der Umfrage zu früh gewesen war, um die Präferenzen der Farmer bei ihren Anbauplänen korrekt abzubilden. Die Preise für Mais, Weizen und Sojabohnen zogen nach Veröffentlichung der USDA-Zahlen zum Handelsbeginn stark an, Mais stieg sogar um den maximal erlaubten Tagesbetrag („limit up“) bzw. um 6,6%. Die Preisanstiege sind in erster Linie auf die ebenfalls am Freitag veröffentlichten US-Lagerbestände zurückzuführen. So lagen die Mais-Lagerbestände zum 1. März 2012 mit 6,01 Mio. Scheffel rund 8% niedriger als ein Jahr zuvor, bei Weizen lagen diese im Jahresvergleich mit 1,2 Mio. Scheffel sogar um 16% niedriger.
Bessere chinesische Konjunkturdaten und überwiegend freundliche asiatische Aktienmärkte führen bei den Ölpreisen zu einem positiven Start in die neue Handelswoche. Der Brentpreis steigt wieder über die Marke von 123 USD je Barrel. Die Preisdifferenz zwischen Brent und WTI beträgt mittlerweile wieder 20 USD je Barrel. Dennoch liegen die Preise deutlich unter den Anfang März verzeichneten Hochs. Die Finanzanleger, welche eine der treibenden Faktoren hinter dem Ölpreisanstieg in den ersten beiden Monaten des Jahres waren, scheinen skeptischer zu werden.
Die spekulativen Netto-Long-Positionen bei WTI wurden in der Woche zum 27. März um 6,3 Tsd. auf 197.396 Kontrakte reduziert, was dem niedrigsten Stand seit Anfang Februar entspricht. Vom vor vier Wochen verzeichneten 9-Monatshoch wurden die Netto-Long-Positionen um 13,5% abgebaut. Der nachlassende Optimismus der Finanzanleger macht sich auch in der Preisentwicklung bemerkbar. Seit dem Stichtag hat der WTI-Preis ca. 4 USD je Barrel eingebüßt. Die entsprechenden Daten für Brent werden heute Mittag veröffentlicht. Dort lagen die Netto-Long-Positionen zuletzt nur knapp unter dem höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichungen im Juni 2011, so dass auch hier Korrekturpotenzial besteht. Der jüngste Preisrückgang lässt zumindest darauf schließen.
Einer Bloomberg-Umfrage zufolge hat die OPEC ihre Ölproduktion im März um weitere 110 Tsd. auf 31,22 Mio. Barrel pro Tag gesteigert. Dies entspricht dem höchsten Stand seit Oktober 2008. Dafür waren insbesondere Produktionssteigerungen in Libyen und Saudi-Arabien verantwortlich. Die Ölproduktion des Iran sank dagegen auf den niedrigsten Stand seit fast zehn Jahren.
Edelmetalle
Die spekulativen Finanzanleger haben im Falle von Gold zum ersten Mal seit vier Wochen wieder ihre Netto-Long-Positionen ausgeweitet. Diese stiegen in der Woche zum 27. März um knapp 10% auf 124,1 Tsd. Kontrakte. Damit dürften im Wesentlichen diese kurzfristig orientierten Finanzinvestoren für den Preisanstieg von Gold auf knapp 1.700 USD je Feinunze in der Beobachtungsperiode verantwortlich gewesen sein. Die positive Stimmung könnte aber schon bald wieder Pessimismus weichen, denn der Streik der indischen Goldschmuckhändler dauert bereits den 17. Tag an.
Angesichts der aktuell äußerst verhaltenen Nachfrage hat der Präsident der Bombay Bullion Association (BBA) nochmals seine Einschätzung extrem schwacher Goldimporte bestätigt. Im März dürften diese lediglich noch 15-20 Tonnen betragen haben. Für das zweite Quartal erwartet er Goldeinfuhren im Umfang von 150 Tonnen, nach 250 Tonnen im Jahr zuvor. Und im Gesamtjahr 2012 dürften sich die Importe auf 700-800 Tonnen belaufen. Dies wären 17-28% weniger als im letzten Jahr.
Im Gegensatz zu Gold haben die Finanzinvestoren bei Silber, Platin und Palladium im großen Stil Gewinne mitgenommen. Am deutlichsten war dies bei Palladium mit einem Abbau der Netto-Long-Positionen um knapp 28% auf den niedrigsten Stand seit acht Wochen ersichtlich. Dies erklärt die zuletzt sehr schwache Preisentwicklung von Palladium.
Industriemetalle
Unterstützt von festen asiatischen Aktienmärkten und überraschend guten Konjunkturdaten aus China, verzeichnen die Metallpreise einen freundlichen Start in die neue Handelswoche. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in China ist im März überraschend deutlich und entgegen den Erwartungen auf 53,1 und damit den höchsten Wert seit 12 Monaten gestiegen. Dies dürfte Ängste vor einem Wirtschaftsabschwung im Reich der Mitte mildern, könnte aber auch einer weiteren geldpolitischen Lockerung entgegenstehen.
Indonesien, gemäß Daten von WBMS mit rund 220 Tsd. Tonnen im letzten Jahr der weltweit drittgrößte Nickelminenproduzent, führt seinen geplanten Exportstopp für Nickelerze früher ein als bislang geplant. Dieser soll nun schon ab Mai 2012 gelten und nicht erst ab dem Jahr 2014.
Indonesien möchte mit diesem Schritt erreichen, dass mehr Erze im Land selbst verarbeitet und als Nickelraffinade exportiert werden, wodurch der Wert der ausgeführten Güter gesteigert wird. Vor allem der Großabnehmer China, der im letzten Jahr 53% seiner Nickelerze aus Indonesien bezogen hat, wird sich daher nach alternativen Quellen umschauen müssen. Eine mögliche könnten die Philippinen sein, nach der Inbetriebnahme einer neuen Mine der weltweit größte Nickelminenproduzent. Der Nickelpreis könnte daher zunächst gut unterstützt sein. Aus charttechnischer Sicht positiv zu interpretieren ist, dass Ende letzter Woche die Marke von 17.000 USD je Tonne gehalten hat. Diese wurde seit Ende 2009 nicht mehr nachhaltig unterschritten.
Agrarrohstoffe
Die Umfrageergebnisse zu den Anbauplänen der US-Farmer am Freitag sorgten für einige Überraschungen. So soll die Anbaufläche bei Mais mit 95,9 Mio. Morgen 2012 noch größer werden als zunächst gedacht. Dies wäre die höchste Mais-Anbaufläche in den USA seit 1937. Im Gegensatz dazu lagen die Anbauflächen bei Weizen mit einem Anstieg auf 55,9 Mio. Morgen und bei Sojabohnen mit einem Rückgang auf 73,9 Mio. Morgen unter den Erwartungen. Bei Baumwolle soll eine Fläche von 13,1 Mio. Morgen bestellt werden, womit die Erwartungen leicht übertroffen wurden.
Überraschend ist insbesondere der Rückgang der Anbaufläche für Sojabohnen, da aufgrund des stark gestiegenen Preises der Sojabohnenanbau profitabler geworden ist. Dies könnte daran liegen, dass der Zeitpunkt der Umfrage zu früh gewesen war, um die Präferenzen der Farmer bei ihren Anbauplänen korrekt abzubilden. Die Preise für Mais, Weizen und Sojabohnen zogen nach Veröffentlichung der USDA-Zahlen zum Handelsbeginn stark an, Mais stieg sogar um den maximal erlaubten Tagesbetrag („limit up“) bzw. um 6,6%. Die Preisanstiege sind in erster Linie auf die ebenfalls am Freitag veröffentlichten US-Lagerbestände zurückzuführen. So lagen die Mais-Lagerbestände zum 1. März 2012 mit 6,01 Mio. Scheffel rund 8% niedriger als ein Jahr zuvor, bei Weizen lagen diese im Jahresvergleich mit 1,2 Mio. Scheffel sogar um 16% niedriger.