Die amerikanische Berliner Mauer
19.04.2012 | Rolf Nef
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Ein Dollarabsturz wird enorm sein nicht nur für Anleger, die in Dollars anlegen, sondern auch für Konsumenten, die ihr Gehalt in US$ beziehen. d. h. vor allem für US-Amerikaner, aber auch für die Chinesen, die ihre Währung an den Dollar gebunden haben. Benzin ist ein wichtiger Grundstoff, dessen Verteuerung das Leben in USA zum Ächzen bringen kann. Marchionne’s (FIAT-CEO) Strategie, den Amis Italo-Rucksäcke (schweizerisch für den FIAT 500) zu verkaufen, wird noch aufgehen. Allein der Chart (Grafik 9) von Benzin verrät, wie teuer Benzin in $US schon geworden ist. Aber er verrät auch, wie bullisch sich Benzin verhalten wird, ist die obere Trendlinie einmal gebrochen. Natürlich kann das auch wegen eines Irankrieges der Fall sein. Der Chart der Soyabohnen (Grafik 10) sieht mindestens so bullisch aus wie Benzin, hat aber nichts mit der Kriegsgefahr zu tun. Ein Ausbruch aus dem Dreieck wird den Preis erst recht in die Höhe katapultieren. Dass damit ein schwacher Dollar mitgehen muss, ist fast zwingend. Hätte man seine Reserven in Gold gehalten statt in Dollars, wäre man für Soayabohnen wie für Benzin gut gefahren. (Grafiken 11 und 12). Damit ist das Kernproblem angesprochen: was sind Reserven? Zum ersten mal in der Geschichte ist eine Währung- der US$ - Reserve. Aber offensichtlich eine Schlechte, wie alleine die Grafiken von Soya und Benzin zeigen. Der Markt wird sich dessen immer bewusster und stockt den Dollar als Reservemedium nicht mehr auf (Grafik 8). Kommt es zu einem Ausverkauf des Dollars, wird kaum eine andere Währung einspringen, dafür aber Gold und Silber.
Grafik 9
Grafik 10: Soyabohnen
Grafik 11: Benzin in Gold
Grafik 12: Soyabohnen in Gold
Grafik 13 zeigt den gegenwärtigen Bullmarkt von Gold in US$, der 1999 startete. Obwohl der Markt seit 1999 eine fünf-Wellen Struktur produzierte, kann das nicht das Ende sein. In US$ hat er sich nur ver-8-facht, in den 70er Jahren ver-24-fachte sich Gold in 12 Jahren. Grafik 14 zeigt, dass die Korrektur, die im September 2011 begann, bereits im Dezember beendet war. Weil aber die Korrektur der ersten Welle nach oben immer noch anhält, ist die Empfindung, als würde die Korrektur seit September anhalten.
Grafik 15 zeigt, dass im Vergleich zu den 70er Jahren noch kaum Momentum in den Markt gekommen ist. Das Momentum ist als simple prozentuale Änderung des Preises über 12 Monate dargestellt. Nicht einmal die Höhe von 1974 wurde erreicht. Grafik 16 zeigt Stadt-Zürcher Immobilien pro Quadrameter Bodenfläche (Büro und Wohnungen gemischt) in Gold und Franken. In Franken steigt der Preis immer noch, in Gold hat er sich bereits halbiert. Derzeit steht der Preis zum dritten mal am untern Trendkanal an. Ich gehe davon aus, dass er nach unten brechen wird. Im Bullmarkt wurden diese Immobilien 30 mal teurer in Gold gemessen und etwa 175 mal in Franken. Auch sind für Stadt Zürcher Immobilien 77 Mia Franken Schuldbriefe in den Grundbüchern eingetragen, was aber nicht heisst, dass so viele Schulden auf den Häusern lastet. Trotzdem wächst diese Zahl immer noch. Immerhin ist das mehr als das Doppelte des weltweiten Silberbestandes.