Stärkste US-Maisverkäufe seit mehr als 20 Jahren
30.04.2012 | Eugen Weinberg
Energie
Die Ölpreise können sich angesichts der Anzeichen einer Entspannung in der Iran-Krise und einer Verlangsamung der Konjunkturdynamik in den beiden wichtigsten Ölverbrauchsländern USA und China erstaunlich gut behaupten. Offensichtlich gibt es Hoffnungen, dass die Zentralbanken ihre geldpolitischen Zügel weiter lockern und somit zusätzliche Liquidität in die Finanzmärkte fließt. Der Rückgang der Risikoprämie würde dadurch quasi kompensiert. Zudem schwächen die neuerlichen Spekulationen auf "QE3" den US-Dollar, was ebenfalls positiv für die Rohstoffpreise ist. Bei der Marktpositionierung der spekulativen Marktteilnehmer gab es im Falle von WTI in der Woche zum 24. April einen moderaten Aufbau der Netto-Long-Positionen auf 164,5 Tsd. Kontrakte. Dies war der zweite moderate Aufbau in Folge. Die Finanzanleger sehen das Abwärtspotenzial bei den Ölpreisen offensichtlich als ausgereizt an und beginnen, wieder vorsichtig Positionen aufzubauen.
Angesichts des beträchtlichen Überangebots, sehr hoher und steigender US-Lagerbestände, der nachlassenden geopolitischen Spannungen und der weiter schwelenden Staatsschuldenkrise in der Eurozone erachten wir diesen Optimismus als unangebracht. Wir rechnen vielmehr damit, dass der Ölpreis erneut unter Druck gerät. Bei US-Benzin kam es hingegen zu einem Abbau der spekulativen Netto-Long-Positionen um 6,4 Tsd. auf 81.6 Tsd. Kontrakte. Dies entspricht dem niedrigsten Wert seit drei Monaten und korrespondiert mit dem Rückgang der US-Benzinpreise auf ein 7-Wochentief. Die Netto-Long-Positionen bei Benzin befinden sich trotz des Rückgangs noch immer auf einem sehr hohen Niveau, so dass hier weiterhin Korrekturpotenzial besteht.
Edelmetalle
Allmählich stumpfen Finanzanleger gegenüber den Krisennachrichten aus der Eurozone ab. So könnte man die Tatsache interpretieren, dass zuletzt immer mehr Anleger Gold den Rücken kehrten. Die Gold-ETFs verzeichnen zunehmend Abflüsse. Die Netto-Long-Positionen der Großanleger an der COMEX sind erneut gefallen und liegen per 24. April auf dem niedrigsten Stand seit Januar 2009.
Viel Potenzial nach unten sehen wir allerdings nicht. Abgesehen von der Marktstimmung, wobei viele Risiken schon in den Preisen eskomptiert zu sein scheinen, ist die Schuldenproblematik der Eurozone bei weitem nicht gelöst. Vielmehr dürfte die Krise im Jahresverlauf wieder aufflammen und es ist fraglich, wie standhaft die EZB gegenüber den Rufen nach noch mehr Liquidität bleiben wird. Wir halten die gegenwärtige Bereinigung des Marktes, wobei die "schwachen Hände" weiter aus den Gold-Investments aussteigen, für gesund und rechnen nach der Korrektur in den nächsten Wochen mit einem Anstieg in Richtung Rekordhochs zum Jahresende.
Nicht nur Gold, sondern auch andere Edelmetalle, verloren zuletzt an Gunst der Anleger. So sind die Netto-Long-Positionen der Großanleger bei Platin mit weniger als 10 Tsd. Kontrakten auf das tiefste Niveau seit Beginn der Datenreihe im Dezember 2009 gefallen. Maßgeblich verantwortlich hierfür waren u.E. Ängste vor einer starken Abschwächung in China. Einen Hinweis darauf, ob diese begründet sind, dürfte der morgen zur Veröffentlichung stehende Einkausmanagerindex liefern.
Industriemetalle
Der Kupferpreis steigt zum Wochenauftakt auf knapp 8.500 USD je Tonne bzw. ein 4-Wochenhoch. Die Unterstützung scheint zuletzt weniger von den Anlegern zu kommen. Die Netto-Long-Positionen an der COMEX bleiben mit rund 2 Tsd. Kontrakten relativ niedrig. Auch an der LME ist die Anzahl der ausstehenden Kontrakte, das sog. open interest, sogar auf ein 2-Jahrestief gesunken, was man als Hinweis auf das geringere Anlegerinteresse interpretieren kann. Vielmehr unterstützt zurzeit die Preise offensichtlich die Einengung des physischen Marktes.
Die LME-Kupferbestände sind am Freitag auf 251.825 Tonnen gesunken, den niedrigsten Stand seit November 2008. Der Rückgang der Kupfervorräte in den LME-Lagerhäusern kann dabei nicht mit einer Arbitrage zwischen der LME und der SHFE erklärt werden. Denn gleichzeitig sind auch die Kupferbestände in Shanghai auf 204.762 Tonnen gesunken, was dem niedrigsten Niveau seit Anfang Februar entspricht. Dies dürfte die Skepsis der Märkte in Bezug auf die chinesischen Kupferimporte nach den jüngsten Spekulationen über enorme Lagerbestände in China etwas eindämmen.
Außerdem plant China laut Aussagen des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie, bis Ende des Jahres Schmelzkapazitäten in Höhe von 700 Tsd. Tonnen stillzulegen. Dies bedeutet zugleich, dass das Reich der Mitte verstärkt auf Importe angewiesen ist. Das Angebotsdefizit bei Kupfer könnte daher höher ausfallen als bislang erwartet, was den Kupferpreis mittelfristig unterstützen sollte.
Agrarrohstoffe
Der Maispreis stieg am Freitag an der CBOT um fast 5%, nachdem das USDA mit 1,56 Mio. Tonnen den größten Verkauf von US-Mais an einem einzigen Tag seit 1991 bestätigt hatte. Der Großteil davon bezieht sich auf die neue Ernte, für die ein Rekordwert erwartet wird. Da zuletzt auch die chinesischen Käufe der alten Ernte die Erwartungen des USDA übertrafen, könnte es zu einer nochmaligen Abwärtsrevision der US-Maisendbestände für die Saison 2011/12 kommen, die sich ohnehin bereits auf einem 16-Jahrestief befinden. Bei den Netto-Long-Positionen der spekulativen Finanzanleger war in der Woche zum 24. April allerdings ein deutlicher Rückgang um 45,5 Tsd. auf 113,5 Tsd. Kontrakte zu verzeichnen, was dem niedrigsten Stand seit Juli 2010 entspricht und den Boden für den jüngsten Preisanstieg bereitet haben könnte.
Nachdem der Preis für Sojabohnen in der vergangenen Woche den höchsten Stand seit Juli 2008 erreicht hatte und am Freitag kurzeitig sogar die Marke von 15 US-Dollar überstieg, war der erneute Anstieg der spekulativen Netto-Long-Positionen bei der Ölsaat wenig überraschend. Mit einer Ausweitung um 13,7 Tsd. auf ein neues Rekordhoch von rund 231,8 Tsd. Kontrakten markiert dies nunmehr den 12. Wochenanstieg in Folge und zeigt, dass der Preisanstieg der vergangenen Wochen maßgeblich auf spekulative Finanzanleger zurückzuführen ist. Zudem hat sich damit ein beträchtliches Korrekturpotenzial aufgebaut.
Die Ölpreise können sich angesichts der Anzeichen einer Entspannung in der Iran-Krise und einer Verlangsamung der Konjunkturdynamik in den beiden wichtigsten Ölverbrauchsländern USA und China erstaunlich gut behaupten. Offensichtlich gibt es Hoffnungen, dass die Zentralbanken ihre geldpolitischen Zügel weiter lockern und somit zusätzliche Liquidität in die Finanzmärkte fließt. Der Rückgang der Risikoprämie würde dadurch quasi kompensiert. Zudem schwächen die neuerlichen Spekulationen auf "QE3" den US-Dollar, was ebenfalls positiv für die Rohstoffpreise ist. Bei der Marktpositionierung der spekulativen Marktteilnehmer gab es im Falle von WTI in der Woche zum 24. April einen moderaten Aufbau der Netto-Long-Positionen auf 164,5 Tsd. Kontrakte. Dies war der zweite moderate Aufbau in Folge. Die Finanzanleger sehen das Abwärtspotenzial bei den Ölpreisen offensichtlich als ausgereizt an und beginnen, wieder vorsichtig Positionen aufzubauen.
Angesichts des beträchtlichen Überangebots, sehr hoher und steigender US-Lagerbestände, der nachlassenden geopolitischen Spannungen und der weiter schwelenden Staatsschuldenkrise in der Eurozone erachten wir diesen Optimismus als unangebracht. Wir rechnen vielmehr damit, dass der Ölpreis erneut unter Druck gerät. Bei US-Benzin kam es hingegen zu einem Abbau der spekulativen Netto-Long-Positionen um 6,4 Tsd. auf 81.6 Tsd. Kontrakte. Dies entspricht dem niedrigsten Wert seit drei Monaten und korrespondiert mit dem Rückgang der US-Benzinpreise auf ein 7-Wochentief. Die Netto-Long-Positionen bei Benzin befinden sich trotz des Rückgangs noch immer auf einem sehr hohen Niveau, so dass hier weiterhin Korrekturpotenzial besteht.
Edelmetalle
Allmählich stumpfen Finanzanleger gegenüber den Krisennachrichten aus der Eurozone ab. So könnte man die Tatsache interpretieren, dass zuletzt immer mehr Anleger Gold den Rücken kehrten. Die Gold-ETFs verzeichnen zunehmend Abflüsse. Die Netto-Long-Positionen der Großanleger an der COMEX sind erneut gefallen und liegen per 24. April auf dem niedrigsten Stand seit Januar 2009.
Viel Potenzial nach unten sehen wir allerdings nicht. Abgesehen von der Marktstimmung, wobei viele Risiken schon in den Preisen eskomptiert zu sein scheinen, ist die Schuldenproblematik der Eurozone bei weitem nicht gelöst. Vielmehr dürfte die Krise im Jahresverlauf wieder aufflammen und es ist fraglich, wie standhaft die EZB gegenüber den Rufen nach noch mehr Liquidität bleiben wird. Wir halten die gegenwärtige Bereinigung des Marktes, wobei die "schwachen Hände" weiter aus den Gold-Investments aussteigen, für gesund und rechnen nach der Korrektur in den nächsten Wochen mit einem Anstieg in Richtung Rekordhochs zum Jahresende.
Nicht nur Gold, sondern auch andere Edelmetalle, verloren zuletzt an Gunst der Anleger. So sind die Netto-Long-Positionen der Großanleger bei Platin mit weniger als 10 Tsd. Kontrakten auf das tiefste Niveau seit Beginn der Datenreihe im Dezember 2009 gefallen. Maßgeblich verantwortlich hierfür waren u.E. Ängste vor einer starken Abschwächung in China. Einen Hinweis darauf, ob diese begründet sind, dürfte der morgen zur Veröffentlichung stehende Einkausmanagerindex liefern.
Industriemetalle
Der Kupferpreis steigt zum Wochenauftakt auf knapp 8.500 USD je Tonne bzw. ein 4-Wochenhoch. Die Unterstützung scheint zuletzt weniger von den Anlegern zu kommen. Die Netto-Long-Positionen an der COMEX bleiben mit rund 2 Tsd. Kontrakten relativ niedrig. Auch an der LME ist die Anzahl der ausstehenden Kontrakte, das sog. open interest, sogar auf ein 2-Jahrestief gesunken, was man als Hinweis auf das geringere Anlegerinteresse interpretieren kann. Vielmehr unterstützt zurzeit die Preise offensichtlich die Einengung des physischen Marktes.
Die LME-Kupferbestände sind am Freitag auf 251.825 Tonnen gesunken, den niedrigsten Stand seit November 2008. Der Rückgang der Kupfervorräte in den LME-Lagerhäusern kann dabei nicht mit einer Arbitrage zwischen der LME und der SHFE erklärt werden. Denn gleichzeitig sind auch die Kupferbestände in Shanghai auf 204.762 Tonnen gesunken, was dem niedrigsten Niveau seit Anfang Februar entspricht. Dies dürfte die Skepsis der Märkte in Bezug auf die chinesischen Kupferimporte nach den jüngsten Spekulationen über enorme Lagerbestände in China etwas eindämmen.
Außerdem plant China laut Aussagen des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie, bis Ende des Jahres Schmelzkapazitäten in Höhe von 700 Tsd. Tonnen stillzulegen. Dies bedeutet zugleich, dass das Reich der Mitte verstärkt auf Importe angewiesen ist. Das Angebotsdefizit bei Kupfer könnte daher höher ausfallen als bislang erwartet, was den Kupferpreis mittelfristig unterstützen sollte.
Agrarrohstoffe
Der Maispreis stieg am Freitag an der CBOT um fast 5%, nachdem das USDA mit 1,56 Mio. Tonnen den größten Verkauf von US-Mais an einem einzigen Tag seit 1991 bestätigt hatte. Der Großteil davon bezieht sich auf die neue Ernte, für die ein Rekordwert erwartet wird. Da zuletzt auch die chinesischen Käufe der alten Ernte die Erwartungen des USDA übertrafen, könnte es zu einer nochmaligen Abwärtsrevision der US-Maisendbestände für die Saison 2011/12 kommen, die sich ohnehin bereits auf einem 16-Jahrestief befinden. Bei den Netto-Long-Positionen der spekulativen Finanzanleger war in der Woche zum 24. April allerdings ein deutlicher Rückgang um 45,5 Tsd. auf 113,5 Tsd. Kontrakte zu verzeichnen, was dem niedrigsten Stand seit Juli 2010 entspricht und den Boden für den jüngsten Preisanstieg bereitet haben könnte.
Nachdem der Preis für Sojabohnen in der vergangenen Woche den höchsten Stand seit Juli 2008 erreicht hatte und am Freitag kurzeitig sogar die Marke von 15 US-Dollar überstieg, war der erneute Anstieg der spekulativen Netto-Long-Positionen bei der Ölsaat wenig überraschend. Mit einer Ausweitung um 13,7 Tsd. auf ein neues Rekordhoch von rund 231,8 Tsd. Kontrakten markiert dies nunmehr den 12. Wochenanstieg in Folge und zeigt, dass der Preisanstieg der vergangenen Wochen maßgeblich auf spekulative Finanzanleger zurückzuführen ist. Zudem hat sich damit ein beträchtliches Korrekturpotenzial aufgebaut.