Extrem negatives Sentiment | Netto-Long auf Mehrjahrestief

Technische Analyse

Kurzfristige Abwärtstrends intakt

Silber konnte nach einem erneuten Test des Abwärtstrends nicht mehr das psychologisch wichtige Niveau bei 31 USD bis 30 USD halten und kam abermals unter die Räder. Seit der letzten Analyse verlor der Silberpreis zwei USD auf aktuell 29 USD. Die nächste charttechnische Unterstützung wartet grundsätzlich erst im Bereich um die 26 USD, doch bleibt der kurzfristige Abwärtstrend, der entscheidende Beobachtungspunkt. Erst wenn dieser Trend gebrochen wird, gibt es die Chance auf ein Ende der Korrektur. Das Sentiment ist so bärisch, wie seit vielen Jahren nicht mehr, was auf einen baldigen Trendbruch hoffen lässt.



Die zittrigen Hände wurden beim HUI mit einem Abverkauf auf 400 Punkte weiter aufgerieben. Seitdem die Unterstützung bei 480 Punkten fiel, befindet sich der Index in einem kurzfristigen Abwärtstrend, aus dem es auszubrechen gilt, bevor man wieder auf die Long-Seite wechselt. Das Setup für einen starken Einbruch ist entgegen dem Jahr 2008 nicht gegeben, weshalb wir die vor Monaten genannte Marke bei 360 Punkten als Abverkaufsziel sehen. Eine Unterstützung bei 390-400 Punkten bietet den letzten Halt vor unserer Zielmarke. Ebenso wie beim Silber muss der HUI den kurzfristigen Abwärtstrend brechen, um ein Ende der Korrektur zu ermöglichen.



Die Aktienmärkte haben bisher nur eine kleine Korrektur der vorhergegangenen Aufwärtsbewegung vollzogen. Fällt der S&P 500 unter die Marke von 1.350 Punkte, so ist ein Abgleiten bis auf 1.250 Punkte möglich. Eine stärkere Korrektur als bis ca. 1200 Punkte ist unwahrscheinlich, da das FED-System eher zu QE3 greifen dürfte, was zu einem sofortigen Ende der Korrektur führen würde. Fällt der Dax unter die 6.400 Punkte und kann die Kreuzunterstützung bei 6.200 Punkten auch nicht mehr halten, so ist ein Abverkauf auf mindestens 5.600 Punkte wahrscheinlich, was vom aktuellen Niveau einen Rückgang von 1.000 Punkten entspräche. Nach Oben müssen erst der kurzfristige Abwärtstrend und die 6.800 Punkte überwunden werden, um das Chartbild aufzuhellen. Solange dies nicht gelingt, erwarten wir eher das Negativszenario.



Commitment of Traders

Zur Vorwoche haben sich die ohnehin sehr guten CoT-Daten für Gold, Silber und Platin nochmals verbessert. Die Positionierung der verschiedenen Anlegergruppen zeigt, dass insbesondere Gold, Silber, Palladium und der Euro bereit für eine massive Aufwärtsbewegung wären. Im Gold gibt es so wenig spekulatives Interesse wie seit drei Jahren nicht mehr und bei Silber ist es fast auf ein 10-Jahrestief gesunken. Hier stehen die Ampeln definitiv auf Grün. Jetzt fehlen noch charttechnische oder geldpolitische Signale, die den Startschuss für einen Umschwung der Investorenmeinung ermöglichen.

Beim Rohöl sieht es nicht so gut aus wie bei den Metallen, was zu einer Outperformance der Edelmetalle in dem kommenden Jahr führen sollte. Die Short-Positionen beim Euro sind weiterhin hoch, dass wir keine Wette gegen den Euro zugunsten des Dollars eingehen würden. Es ist eher mit einer Seitwärtsbewegung im Wechselkursverhältnis zu rechnen. Mit geldpolitischen Lockerungen in den USA, wäre beim Euro eine stärkere Erholung möglich.



© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
www.markus-blaschzok.de

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