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Merrill Lynch erwartet steigende Goldpreise

14.07.2005  |  Robert Hartmann
Am Goldmarkt sind nach den deutlichen Kursverlusten der letzten zwei Wochen erste Stabilisierungsanzeichen zu erkennen. So bewegte sich die Feinunze gestern in einer Bandbreite zwischen 423,50 US$ und 426,50 US$. Der Euro verlor an Boden und notiert derzeit bei Kursen knapp unter 1,21 US$. Der Grund für die Befestigung des Dollars liegt in dem etwas niedriger ausgefallenen Handelsbilanzdefizit für den Monat Mai. Statt der von Analysten erwarteten 57 Mrd. US$ belief sich das Defizit "nur" auf 55,3 Mrd. US$. Kumuliert über die letzten 12 Monate stieg das Minus aber von 618 Mrd. US$ im Dezember 2004 auf 666 Mrd. US$ im Mai 2005 an. Die Bewegung am Devisenmarkt sorgte für etwas freundlichere Goldkurse in Euro. So kostet die Feinunze Gold heute rechnerisch rund 352 Euro und liegt somit wieder oberhalb der langfristig wichtigen Trendlinie bei 350 Euro. Unsere Strategie bleibt unverändert. Wir behalten unsere recht hohe Risikoposition in Gold gegen Euro und platzieren den Stoppkurs bei 339 Euro pro Feinunze. Unsere Europosition hat gestern etwas Schaden erlitten, befindet sich aber dennoch klar über unserem durchschnittlichen Einstandskurs von 1,2037 US$. Wir bleiben bei unserer Erwartung einer Korrektur der Euroschwäche in den kommenden Tagen und Wochen. Unser erstes Kursziel lautet 1,2350 US$.

Der erfolgreiche Fondsmanager der Investmentbank Merrill Lynch, Mr. Graham Birch, erwartet in den kommenden fünf Jahren einen Goldpreisanstieg bis auf Kurse von 725 US$ pro Feinunze. Aus seiner Sicht wird sich die steigende Nachfrage aus China bei gleichzeitig leicht fallendem Angebot der Goldminen positiv auf das gelbe Metall auswirken. Mr. Birch rechnet im Jahr 2010 mit einer Goldnachfrage in Höhe von 600 Tonnen in China. Im Jahr 2004 beliefen sich die Käufe der Chinesen auf insgesamt 224,10 Tonnen.

Die Anzahl der Kauf- und Verkaufsaufträge war gestern etwas rückläufig. Einige Kunden zögern noch angesichts der Kursrückgänge der letzten Tage. Meistgehandelte Gattungen waren Goldmünzen 1 Unze Krügerrand und Wiener Philharmoniker sowie Goldbarren 100 Gramm und 500 Gramm. Die Silbernachfrage ist dagegen unverändert groß und konzentrierte sich auf Silberbarren 1000 Gramm und 5000 Gramm. In unserer Berliner Filiale waren erneut die Goldverkäufer dominant. Die Kunden in der Hautstadt schätzen die Möglichkeit, Edelmetalle am pro aurum Schalter prompt zu kaufen oder zu verkaufen. Ohne lange Wartezeiten für die Echtheitsprüfung und mit sofortiger Bezahlung in bar oder Überweisung auf das Kundenkonto.

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag


© Robert Hartmann

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