Gold testet die Ausbruchsmarke
12.07.2005 | Martin Siegel
Der Goldpreis verbesserte sich im gestrigen New Yorker Handel leicht von 425 auf 426 $/oz und kann heute morgen im Handel in Sydney und Hongkong weiter auf 427 $/oz zulegen. Damit notiert der Goldpreis um etwa 2 $/oz über dem Vortagesniveau. Wegen des erneut schwächeren Dollars fällt der Goldpreis auf Eurobasis zurück und notiert aktuell genau auf der Ausbruchsmarke von 11.300 Euro/kg (aktueller Preis 11.292 Euro/kg, Vortag 11.366 Euro/kg). Die Goldminenaktien entwickelten sich weltweit freundlich, so daß nach wie vor davon ausgegangen werden kann, daß der Goldpreis die Ausbruchsmarke von 11.300 Euro/kg (350 Euro/oz) bestätigt, so daß noch im Wochenverlauf mit einem erneuten Goldpreisanstieg gerechnet werden kann.Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der die 7,00 $/oz-Marke erneut überwinden kann (aktueller Preis 7,10 $/oz, Vortag 7,01 $/oz). Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 500 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken noch im Jahresverlauf 2005 möglich.
Mit dem schwankenden Goldpreis um die 425 $/oz-Marke bleibt die Wahrscheinlichkeit hoch (aktuelle Wahrscheinlichkeit 40:60), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 425 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).
Von den Zentralbanken gibt es derzeit keine Hinweise auf Eingriffe am Goldmarkt.
Mit der sinkenden Minenproduktion, der steigenden Nachfrage in China und Indien und dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.
Der nordamerikanische xau-Goldminenindex konnte um 2,1% oder 1,9 auf 94,1 Punkte deutlich zulegen. Bei den Standardwerten verbesserten sich Kinross 3,4% und Placer Dome 2,7%. Bei den kleineren Werten konnte Miramar 5,0% zulegen. Minefinders fielen 1,7% und Gammon Lake 1,4% zurück. Auffällig präsentierten sich die Silberwerte. Coeur d'Alene zogen um 6,0%, Pan American 5,6% und Silver Standard 5,5% an.
Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel freundlich. DRD Gold legten 7,0% und Harmony 4,3% zu.
Die australischen Goldwerte entwickelten sich heute morgen bei steigenden Umsätzen aufwärts. Bei den Produzenten gewannen Emperor 15,2%, Bolnisi 7,2%, Resolute 6,8%, Croesus und Dioro 6,6%, Dominion 5,6%, Dragon 5,3 %, Lihir 4,9% und St Barbara 4,8%. Bei den Explorationswerten verbesserten sich Rand Mining 15,4% und Metex 11,8%. Austindo fiel um 6,1% zurück. Bei den Basismetallwerten erholte sich Grange 6,3%. Herald gab um 4,8% nach.
Wichtigste Kurznachrichten:
- Die südafrikanische DRD Gold übernimmt die Finanzierung der angeschlagenen australischen Emperor in Höhe von 10,0 Mio. A$.
- Die australische Giants Reef meldet die Zusammenstreichung der Reserven auf 30.000 oz und der Ressourcen auf 72.000 oz, was zur Folge hat, daß die Mine Ende September 2005 geschlossen werden muß. Giants Reef bleibt weiter ausgesetzt und eine weitere Finanzierung der Gesellschaft konnte noch nicht gesichert werden.
© Martin Siegel
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