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Goldpreis schlägt Abwärtstrend ein, Analyse: Goldcorp

15.07.2005  |  Martin Siegel
Der Goldpreis wurde im gestrigen New Yorker Handel von 423 auf 419 $/oz gedrückt. Heute morgen notiert der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong in der Handelsspanne zwischen 419 und 420 $/oz um etwa 4 $/oz unter dem Vortagesniveau. Da sich der Dollar leicht abschwächte durchbrach der Goldpreis auch die wichtige Stützungszone auf Eurobasis bei 11.300 Euro/kg, so daß jetzt davon ausgegangen werden muß, daß sich auf Eurobasis eine Bullenfalle herausgebildet hat (aktueller Preis 11.123 Euro/kg, Vortag 11.298 Euro/kg). Gleichzeitig durchbrach der Goldpreis erneut den langfristigen Aufwärtstrend auf Dollarbasis, der aktuell bei 425 $/oz verläuft deutlich. Die Goldminenaktien fallen weltweit ebenfalls zurück und bestätigen die schwache Entwicklung des Goldpreises. Sollte diese Entwicklung in den nächsten Tagen bestätigt werden, muß mit einer mehrmonatigen Seitwärtsentwicklung gerechnet werden, bis der Goldpreis den Aufwärtstrend auf Dollarbasis wieder aufnimmt und auf Eurobasis neue Höchstkurse erreicht. Für die nächsten Tage muß im Gesamtmarkt mit weiteren Verlusten gerechnet werden.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der sich seit gestern seitwärts entwickelt und den Goldpreis unterstützt. Sollte der Goldpreis in den nächsten Tagen nachgeben, dann ist auch beim Silber mit deutlichen Verlusten zu rechnen (aktueller Preis 6,97 $/oz, Vortag 6,98 $/oz). Trotz der kurzfristig negativen Aussichten bleibt ein Anstieg des Goldpreises auf über 500 $/oz ohne massive Eingriffe der Zentralbanken noch im Jahresverlauf 2005 möglich.

Mit dem Durchbruch der 420 $/oz-Marke hat sich die Wahrscheinlichkeit drastisch erhöht (aktuelle Wahrscheinlichkeit 60:40), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 425 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04).

Von den Zentralbanken gibt es derzeit keine Hinweise auf Eingriffe am Goldmarkt. Der Kursverlauf der letzten Tage, vor allem im New Yorker Handel, deutet jedoch darauf hin, daß die Zentralbanken Eingriffe am Goldmarkt unterstützt haben.

Mit der sinkenden Minenproduktion, der steigenden Nachfrage in China und Indien und dem kontinuierlichen Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.

Der nordamerikanische xau-Goldminenindex gab um 2,5% oder 2,3 auf 91,3 Punkte nach. Bei den Standardwerten büßten Kinross 4,2%, Placer Dome 3,9% und Meridian 3,7% ein. Bei den kleineren Werten gaben Apollo 6,7%, Miramar 6,3%, Richmont 5,3%, Bema 5,2%, Cambior 5,0% sowie Glamis und Stillwater 4,2% auf breiter Front nach. Bei den Silberwerten brachen Coeur d'Alene 6,6%, Hecla 5,3%, Apex 4,6% und Silver Standard 4,5% ein.

Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel nachgebend. DRD Gold büßten 7,0% (Vortag -7,4%), Harmony 3,5% und Gold Fields 3,3% ein.

Die australischen Goldwerte entwickelten sich heute morgen ebenfalls schwach. Bei den Produzenten gaben Dioro 7,4%, Dominion 6,9%, Tribune 6,6%, Croesus 5,0%, Lihir 3,5% und Newcrest 3,4% nach. Bei den Explorationswerten bröckelten Austindo 6,4%, Midas 5,9% und Macmin 4,6% ab. Bei den Basismetallwerten verlor Independence Group 3,5%.


Analyse

15.07.05 Goldcorp (NA, Kurs 15,39 $, MKP 7.658 Mio A$) meldet für das Märzquartal einen Anstieg der Goldproduktion um 73 % auf 275.400 oz, was einer Jahresrate von etwa 1,1 Mio oz entspricht. Dabei wurde die Goldproduktion der übernommenen Wheaton River nur zum Teil berücksichtigt. Bei Nettoproduktionskosten von 94 $/oz und einem Verkaufspreis von 430 $/oz erreichte die Bruttogewinnspanne 336 $/oz. Der operative Gewinn erreichte 60,7 Mio A$, was einem aktuellen KGV von 31,6 entspricht. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 1,6 Mio oz, die für das Geschäftsjahr 2005 angestrebt wird, erreicht die Lebensdauer der Reserven 6,4 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 9,4 Jahre. Goldcorp ist nicht durch Vorwärtsverkäufe belastet. Goldcorp wird nicht durch Vorwärtsverkäufe belastet. Goldcorp bezahlt eine monatliche Dividende von 0,015 $, was einer Rendite von 1,0 % entspricht und hält eine Beteiligung von 65 % an Wheaton Silver. Am 31.12.04 stand einem Cashbestand von 636,5 Mio A$ eine gesamte Kreditbelastung von 597,7 Mio A$ gegenüber. Beurteilung: Goldcorp präsentiert sich als wachstumsstarker nordamerikanischer Goldproduzent. Positiv sind die niedrigen Produktionskosten, die fehlenden Vorwärtsverkäufe und die geringe Kreditbelastung. Negativ sind die relativ niedrigen Reserven und Ressourcen. Goldcorp eignet sich als Beimischung für Goldminenfonds und ist damit gegen Kursrückschläge sehr gut abgesichert ist. Wegen der bereits hohen Bewertung bleibt das Aktienkurspotential allerdings beschränkt. Empfehlung: Halten, unter 12,00 $ kaufen, aktueller Kurs 15,39 $, Kursziel 20,00 $. Goldcorp wird an mehreren deutschen Börsen notiert (vgl. Halteempfehlung vom 08.04.05 bei 13,91 $).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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