Der Weg zum neuen goldgedeckten Euro

Nach solch tiefgreifendem Bond-Betrug in New York und London ist die Tür offen für fremde Länder. Bei einem internationalen Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg trug der russische Präsident Dimitri Medvedev sein breitgefächertes Ziel vor: Der Rubel soll zu einer unter mehreren Weltreservewährungen werden und in Moskau soll ein globaler Finanzknotenpunkt etabliert werden. Die riesige Nation, die sich über neun Zeitzonen erstreckt, besitzt Rohstoffe, um eine Weltwährung zu stützen. Für die gesamte Welt bräuchte es bis zu sechs Reservewährungen, glaubt Medvedev; die Teilnahme am NordEuro oder das Projekt einer goldgedeckten Rubelwährung wurden von ihm niemals direkt erwähnt. Der Kreml möchte die Dominanz des US-Dollars einschränken und, um ehrlich zu sein, auch die Einschränkung der Heroinimporte aus dem benachbarten Afghanistan bewirken. Erwähnenswert ist dahingehend die Moskauer Drogenkonferenz, die letzte Woche zu Ende ging - mitgesponsort durch die Drug Task Force der Vereinten Nationen.

Russland ist bei seiner Agenda geblieben und hat im April US-Staatsanleihen verkauft - den fünften Monat in Folge. Im Monat April waren genaugenommen alle BRIC-Nationen (Brasilen, Russland, Indien, China) unterm Strich Verkäufer von Vermögensanlagen in US $. Zentralbankchef Alexei Ulyukayev kündigte in einem Interview vom 16.Juni mehr Pläne zur Diversifizierung der russischen Reserven an. Ein Leckerbissen: Medvedev besuchte diese Woche Apple Computer und Cisco Systems in den Vereinigten Staaten. Möglicherweise wird Cisco eine Rolle im Finanzknotenpunkt spielen und Apple-Produkte in die Regale des Einzelhandels kommen.


Gold stärker als US-Aktien

Im Goldmarkt ist es zu extrem wichtigen Veränderungen gekommen. Die wichtigste und umwälzende Veränderung: Gold wird als Reservenalternative wahrgenommen, nicht im Handel, sondern bei der Verwaltung von Devisenreserven. Vermögen sucht dringend nach Sicherheit und Wertschutz. Da US-Dollar und Euro extreme Schocks hinter sich haben und durch Stiumuli, Rettungen und Verstaatlichungen gegangen sind (mit all dem einhergehenden globalen Vertrauensverlusten), tauchte Gold ohne Kontrahentenrisio auf - als Vermögensanlage, die frei von Schulden ist. Nach wie vor wirken die vier großen Banken dem Anstieg der Goldpreise entgegen - durch extrem große und verdächtige Futures-Leerverkäufe. […]

Ich bin der festen Überzeugung, dass Gold und Silber ein Preissteigerungspotential von 1.000 $ bzw. 30 $ haben, sollte es zu einem großangelegten quantitativen Lockerungsprogramm seitens des Staates oder der Zentralbanken kommen, sollten große Banken gerettet werden oder sollte es weiterhin zu Zahlungen an die verstaatlichten Unternehmen Fannie/ AIG kommen. Der zentrale Punkt ist nach wie vor folgender: Nichts wurde repariert, keine Reformen wurden durchgesetzt, es kommt zu keinen wesentlichen Bankenliquidierungen - es gibt nur verschwenderische Geldschöpfung, um das Patchwork-System am Laufen zu halten.



Privatinvestoren sollten das Verhalten des Aktienmarktes beobachten, hier finden sie den Beweis für trügerische Notierungen und einen eigentlichen Vermögensverlust. Seit 10 Jahren hat es keine nominalen Gewinne mehr gegeben, was bedeutet, dass der Kaufkraftverlust bei 5% bis 7% angesiedelt werden muss. Seit 40 Jahren hat es fast keine realen Gewinne mehr gegeben. Seit 2001 hat sich der Goldpreis mehr als vervierfacht (fast verfünffacht), während die üblichen Verdächtigen an der Wall Street geschäftig sind, um Gold schlechtzumachen. Der Propagandafeldzug gegen Gold kommt einfach nicht zu Ende, obgleich er ganz offensichtlich nicht von Erfolg gekrönt ist. Gold wirft sogar eine Art Dividendenertrag ab, wenn Call-Optionen auf Gold gezeichnet werden oder via Silber-Futures-Kontrakte. Fragen Sie Warren Buffet, er kennt sich damit ziemlich gut aus. So manch widersinniger Analyst behauptet doch wirklich, dass Gold nicht mit der Inflation Schritt halten konnte. Sie scheinen wirklich nicht zu begreifen, dass es im letzten Jahrzehnt 400% Gewinn gemacht hat. Gold wird auch weiterhin alle anderen Anlageklassen hinter sich lassen, denn deren Trading ist zu fest mit Währungen und respektiven Staatsschulden verknüpft.



© Jim Willie CB
www.goldenjackass.com



Der Artikel wurde am 24.06.10 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.