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Kindergarten DoubleDip - Wirtschaftslehre

03.08.2010  |  Jim Willie CB
"Double Dip" bezeichnete einmal die Portionen auf einem Waffeleis, jetzt aber steht der Begriff für die gefürchtete Rückkehr zu einer wirtschaftlichen Rezession. Der Begriff "Green Shoots" war einmal im Bereich Gartenarbeit angesiedelt, anschließend diente er der Bezeichnung trügerischer ökonomischer Standpunkte. Mein Favorit ist immer noch das "Zweite-Jahreshälfte-Erholung-Mantra" - bezeichnend für absolut ahnungslos. Die für dieses Jahr versprochene Erholung während der zweiten Jahreshälfte wird sich stattdessen als Rückkehr zur Rezession entpuppen und den Mainstream-Ökonomen somit auch noch das letzte Fünkchen Glaubwürdigkeit nehmen.

Beeindruckend sind die endlosen Kettengliedaussagen der planlosen Ökonomenschar, die die US-amerikanische Landschaft verunzieren. Zur Kette der Schmach gehören riesige blinde Flecke, schrecklich falsche Prognosen, minimale Beobachtung gefährlicher Krisenherde, ein irreführendes Interesse an Scherzindikatoren, glatte Unterschlagung wichtiger Indikatoren, liederliche Verschleierung staatlicher Monetisierungsanstrengungen (siehe Artikel von letzter Woche), ungeschickte Rechtfertigung der Wall-Street-Fürsorge, Festhalten am überkommenen Too-Big-To-Fail-Konzept für Banken und letztendlich auch Lüge vor dem US-Kongress.

Die Nation wird von Dummen dominiert, die den "Hand-in-den-Mund-Methoden" wie Steuerrabatten, Konsumkrediten, einer Erweiterung der Arbeitslosenversicherung und Hubschrauberabwürfen Wirksamkeit bescheinigen. Ihre schlimmsten Investitionen sind aber auch ihre größten Investitionen wie die hanebüchnen Verstaatlichungen von beispielsweise Fannie Mae und AIG. Man braucht nicht weiter als bis zum letzten Winter zurückzuschauen:

Damals redeten die Ökonomen über eine Erholung während der zweiten Jahreshälfte und überrannten damit alle roten Ampeln und Stoppzeichen. Dann verlagerten sie sich auf das Gewäsch einer wirtschaftlichen Erholung ohne Erholung am Arbeitsmarkt - das wegen seiner Unmöglichkeit Gelächter hervorrufen müsste. Während sich die Wirtschaftsberaterkreise auf das Anbringen von Aderpressen konzentrieren, um die schweren Blutungen zu unterbinden, müssen sie allem Anschein nach die Bedeutung des Wortes Kapitalbildung vergessen haben. Das Ziel von Geld- und Bankenpolitik ist nicht Erholung, sondern vielmehr und deutlich ersichtlich die Machterhaltung.


Die dümmsten Jungs im Raum

Widmen wir uns also den dümmsten Jungs im Raum. Respekt für die Idioten am Steuer. Kniet nieder vor den Hohepriestern des Misserfolgs. Zur führenden Ökonomenriege dürfte in Wirklichkeit auch noch Robert Rubin zählen, der im Hintergrund als der Zauberer von Oz wirkt. Zusammen mit seinen Marionetten Tim Geithner aus dem Finanzministerium sowie Larry Summers aus dem Wirtschaftbeirat des Weißen Hauses zieht er die Fäden. Keine dieser Marionetten hat irgendetwas vorzuweisen, was einem erfolgreichen Lebenslauf im Wirtschafts- oder Bankensektor gleichkommt.

Hinzu kommt noch der Chairman der US-Fed, Ben Bernanke, der über keine Unternehmenserfahrung verfügt - und dann haben Sie die dümmsten Jungs im Raum. Sie könnten genauso gut auch aus Teeblättern, Tarockkarten, Hühnerknochen oder Tiereingeweiden lesen. Würden sie auch nur über einen Funken Fähigkeit verfügen, dann würden sie die hässlichen Wirtschaftssignale bemerken, die ihnen die grundlegenden Daten aufzeigen.

An dieser Stelle einige Beispiele: Führen Sie sich die vom Lohn abgezogenen Einkommenssteuern, die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer, die gefahrenen LKW-Meilen, die Zahlen für den gesamten Elektrizitätsverbrauch und die Zahl ausgegebener Lebensmittelmarken zu Gemüte. All diese Zahlen schreien förmlich nach einer Rezession der US-Wirtschaft. Der bloße Verweis auf Stimulusgelder, Staatbudgetpfropfen, Liquiditätsprogramme, Hypothekenentschädigungen und Ausweitung der Zentralbankbilanzen geht voll und ganz an der effektiven Wirtschaftkraft und an ihrem Zustand vorbei. Ihre Blindheit gegenüber den wirtschaftlichen Problemen wird nur noch von ihrer Verachtung und ihrer Abscheu gegenüber der Öffentlichkeit übertroffen. Nicht mehr lange und es wird illegal, vermögend zu sein, falls man nicht akkreditiertes Mitglied des Finanzsyndikats ist, das sich ansonsten tyrannisch verhält.


Goldene Kampagne für Start des QE-2-Pakets

Bevor wir uns grafisch betätigen werden, sollten wir uns vergegenwärtigen, dass die Vereinigten Staaten seit 18 Monaten einen Zinssatz von fast 0% aufrechterhalten. Wie vor einem ganzen Jahr prognostiziert, ist der 0%-Zinssatz zur permanenten Einrichtung geworden, da es sich hierbei NICHT um einen normalen Kreditzyklus handelt. Meine offene Respektlosigkeit und Kritik richtete sich gegen den kurzsichtigen Gnom, der den Posten des Chairman der US-Fed besetzt hält und der vor wenigen Monaten noch dämlich von einer Ausstiegsstrategie quatschte.

Ich meinte damals, Bernanke stehe keine Strategie zur Verfügung, mit der man sich vom aktuellen 0%-Zinssatz verabschieden könne und dass auch zukünftig großangelegte Monetisierungsaktionen anstehen werden. Wie wir jetzt erkennen können, wurde keine Notausgangstür geöffnet; im Gegenteil, die FED ist steckengelieben und hat sich selbst in eine Sackgasse manövriert. Eine nähere Betrachtung der Falltür, unter der Ben Bernanke sitzt, zeigt, dass es hier noch eine Treppe gibt, die zur Dritten Welt führt.

Jetzt redet man wieder über einen erneuten Zyklus der Quantitativen Lockerungen. Auf vollen Touren laufende Monetsierungsmaschinen werden bald im Rampenlicht stehen. Bernankes Zeugnis ist fast ausgestellt: immer falsch bei Prognosen, keine effektiven Ergebnisse, ständig auf alberne Maßnahmen fixiert, Lügen gegenüber dem Kongress. Die einzige Priorität der Geldpolitikmacher: der Nutzen für das Finanzsyndikat an der Wall Street.

Die US-Fed und der US-Kongress stecken fest und sind gezwungen, die Geldexplosion aus politischen Gründen zu drosseln. Leider steht der US-Wirtschaft aber Folgendes bevor: Die Rezession wird nicht mehr nur mit einen stetigen Verfall einhergehen, sondern bald mit einem galoppierenden Verfall - und das zu einer Zeit, in der die Fed die Zinssätze nicht mehr senken kann. Der US-Fed sind die Instrumente ausgegangen - nur noch massive monetäre Inflation bleibt.




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