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Der Fluch der Niedrigzinsen

23.08.2010  |  Robert Rethfeld
Als die Blase im Nikkei Index im Jahr 1990 platzte, fielen nicht nur die Aktienmärkte. Auf das zunehmend unsichere wirtschaftliche Umfeld reagierten die Anleger mit Anleihenkäufen am langen Ende, was die Zinsen immer mehr ins Rutschen brachte. Am kurzen Ende versuchte die japanische Zentralbank ebenfalls mit Zinssenkungen die Wirtschaft zu stimulieren. Als später das Werkzeug des "Quantitative Easing" ausgepackt wurde, brachte auch dieses Mittel Japan nicht aus der Deflation heraus.

Als die Blase im Nasdaq Index im Jahr 2000 platzte, fanden sich die USA ebenfalls unvermittelt in einem deflatorischen Umfeld wieder. In 2002/03 konnte eine Nullzinspolitik gerade noch vermieden werden. Dies gelang im Gefolge des Lehman-Crashes nicht mehr. Seit Ende 2008 gilt in den USA die Nullzinspolitik, gepaart mit dem Werkzeug des bereits in Japan eingesetzten "Quantitative Easing".

Da die japanische Blase genau 10 Jahre früher platzte als die Nasdaq-Blase, könnte man mit gutem Recht annehmen, dass sich die Zinssätze im Gefolge in den USA ähnlich verhalten wie in Japan. Das würde bedeuten, dass sich die US-Nullzinspolitik incl. niedriger Zinsen auch am langen Ende bis zum Jahr 2020 fortsetzt (folgender Chart).

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Auf der anderen Seite existiert seit dem Jahr 1800 ein Zinszyklus, dessen obere und untere Wendepunkte sich etwa alle 30 Jahre abwechseln. Nachfolgend zeigen wir den Chart seit 1915.

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Da die Zinsen seit Beginn der 1980er Jahre fallen, müsste die Phase der Bodenbildung in spätestens ein bis zwei Jahren abgeschlossen sein. Der Gedanke niedriger Zinsen bis 2020 widerspricht diesem Zyklenmuster.




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