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Der Fluch der Niedrigzinsen

23.08.2010  |  Robert Rethfeld
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Wie wird sich diese Konfliktsituation auflösen? Bleiben die Zinsen niedrig oder beginnen sie demnächst ihren zyklischen Anstieg? Die Gemeinschaft der Industriestaaten steht vor einem nicht aufzulösenden Dilemma: Einerseits ist Wachstum erwünscht, um die Neuverschuldung mit Hilfe von Steuereinnahmen zurückfahren zu können. Andererseits sollen die Zinsen besonders niedrig sein, damit die Staatsbudgets nicht übermäßig von Zinszahlungen belastet werden. Beides kann man jedoch nicht haben, da Wirtschaftswachstum üblicherweise steigende Zinsen mit sich bringt.

Da die Blase in Japan zuerst patzte, der Schrumpfungsprozess der Bevölkerung Japans bereits läuft und auch der Verschuldungsprozess dort so weit fortgeschritten ist wie in keinem anderen größeren Industrieland (mehr als 50% des japanischen Haushaltsbudgets wird durch Neuverschuldung finanziert), dürfte Japan eines der ersten Länder sein, das sich ernsthaft einem Problemlösungsprozess stellen muss.

Ausgerechnet in einer Zeit, in der die Schuldenproblematik zu implodieren droht, dirigieren die Marktteilnehmer ihre Liquidität massiv in Staatsanleihen (siehe Chart).

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Das ist vergleichbar mit einer Situation, in die Bewohner eines brennenden Hauses ihr bereits gerettetes Hab und Gut zurück in die Flammen werfen.

Staatsanleihen sind kein sicherer Hafen. Die Probleme des "Club Med" plus Irland haben sich nicht in Luft aufgelöst, nur weil die Medien kaum noch darüber berichten. Dies zeigen - die sich auf neuen Verlaufshochs befindenden - Zinsspreads zur Benchmark Bundesanleihen (nächster Chart).

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