Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Euro Daten "hui" - US-Daten "pfui" = fester USD …. Oder "foul is fair and ...

25.08.2010  |  Folker Hellmeyer
Euro Daten "hui" - US-Daten "pfui" = fester USD …. Oder "foul is fair and fair is foul" (McBeth - Shakespeare - Three witches)

Der Euro eröffnet heute bei 1.2635 (07.35 Uhr), nachdem im gestrigen europäischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.2589 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 84.25. In der Folge notiert EUR-JPY bei 106.45 während EUR-CHF bei 1.2995 oszilliert.

Nachdem wir bei den "Letzten Nachrichten" zur Hilfestellung für Herrn Rehn auf die Philippinen eingegangen sind, werfen wir jetzt noch einmal mit Herrn Rehn zusammen einen Blick nach Thailand. Gestern hatten wir ja schon Indien und China aufgegriffen.

Ja hier kommt das Wachstum auch etwas herunter von dem höchsten Anstieg der letzten 10 Jahre, aber es bewegt sich immer noch auf einem unüblich hohen Niveau! Erlaubt das wirklich die Begriffswahl "ernstlich negativer Einfluß" auf das europäische Wachstum …

Open in new window


Die Eurozone lieferte gestern einmal mehr überraschend positive Daten. Der Auftragseingang der Industrie legte markant um 2,5% im Monatsvergleich zu. Die Prognose war bei "nur" 1,5% angesiedelt. Damit jedoch nicht genug. Nein, der Vormonatswert wurde von +3,8% auf +4,1% revidiert. Damit stellte sich dann der Anstieg auf 22,6% im Jahresvergleich.

Das Auftragspolster der Eurozone wächst weiter oberhalb der Erwartungshaltung des Finanzmarkts. Reaktionen bleiben sowohl am Aktien-, am Bond- und am Devisenmarkt aus. Positive Datensätze der Eurozone sind offensichtlich "No Go Area" für Finanzanalysten und Marktteilnehmer.

Man kann die Reaktion als eine Verweigerungshaltung gegenüber der ökonomischen Realität interpretieren. Wir nehmen das zur Kenntnis.

Open in new window


Kommen wir zu den USA. Hier ergab sich nicht wie in der Eurozone ein erfrischendes "Hui", sondern es kam zu einem nachhaltigen "Pfui"!

Der Absatz zuvor bereits genutzter Wohnimmobilien sank unerwartet um 27,2% im Monatsvergleich auf 3,83 Mio. Objekte in der annualisierten Darstellung. Damit wurde ein historischer Tiefstwert in dieser seit 10 Jahren erhobenen Datenreihe markiert. Das Volumen an zu verkaufenden Immobilen stellt sich nun auf 12,5 Monatsumsätze.

An diesen Daten wird deutlich, daß ohne Steuersubvention in diesen Markt kein Leben einzuhauchen ist. Es zeigt sich auch, daß unsere These über die US-Wirtschaft richtig ist. Die binnenwirtschaftlichen Kräfte sind in den USA schwach. Nur der Teil, der direkt mit der Weltwirtschaft verzahnt ist, läuft.

Es ist erstaunlich, daß noch nicht einmal historische Tiefstwerte in diesem Sektor Realitätssinn über tatsächliche Risiken und lediglich vermeintliche "safe havens" schaffen können.

Open in new window


Wir erlauben uns einen zweiten Chart beizufügen, der auch das zu verkaufende Volumen und das Volumen umgesetzt in potentiellen Monatsumsätzen abbildet. Hier wird deutlich, daß das Niveau der potentiellen Monatsumsätze höher liegt, als während der Spitze der globalen Finanzkrise. "Food for thought!"

Open in new window


Der "Richmond Fed Manufacturing Survey" lieferte die nächste Negativnachricht aus den USA. Der Index sank von zuvor 16 auf 11 Punkte. Der positive Aspekt ist darin zu sehen, daß der Indexwert von 11 Punkten weiterhin Expansion andeutet. Seit April 2010 ausgehend von 30 Punkten kommt es kontinuierlich zu Rückgängen.

Wir haben darauf verweisen, daß die Aufwertung des USD und damit die Minimierung der Konkurrenzfähigkeit auf internationalen Märkten eine prominente Rolle spielt, die einzige Stärke der US-Wirtschaft zu schwächen. Dieses logische Denkvermögen wird derzeit jedoch nicht an den Märkten gespielt.

Open in new window


Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das zunächst eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Ein nachhaltiger Ausbruch aus der Bandbreite 1.2500 - 1.2930 eröffnet neue Dynamik.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"