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Märkte konsolidieren - "Short"-Spekulation gegen die Eurozone verunsichert?

02.07.2012  |  Folker Hellmeyer
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Wenden wir uns den Wirtschaftsdaten zu:

Zunächst freuen wir uns sehr über die Nachrichten aus Irland. Der irische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe legte per Juni von zuvor 51,2 auf 53,1 Punkte zu und markierte damit den höchsten Stand seit 14 Monaten. Wir sind sehr gespannt, wann Ratingagenturen beginnen werden, Irland nicht mehr zu behandeln, als sei es ein Entwicklungsland hinter Pakistan.

Gegenüber den Daten von HSBC sind wir skeptisch. Bei circa 8% Wachstum der Industrieproduktion ist die Bewertung mit weniger als 50 Punkten als ambitioniert zu betrachten. (Reuters) - Die chinesische Industrie ist im Juni einer Umfrage zufolge so deutlich geschrumpft wie seit sieben Monaten nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex der Großbank HSBC sank im Juni auf 48,2 Punkte, wie endgültige Daten am Montag zeigten. Das ist der niedrigste Indexstand seit November 2011. Der Juni war damit der achte Monate in Folge mit einem Stand von unter 50 Punkten. Werte unter der Marke deuten auf ein Schrumpfen des Sektors hin, Werte darüber auf Wachstum. Grund für die trübe Lage ist vor allem die geringere Nachfrage aus Europa und Nordamerika.

Wir freuen uns, dass der schweizerische „KOF-Indikator“ (Vergleichbar zu deutschen IFO) per Berichtsmonat Juni von zuvor 0,80 auf 1,16 Punkte hochschnellte. Analysten hatten eine Zunahme auf 0,85 Punkte erwartet.

Die Geldmenge M-3 der Eurozone legte im Jahresvergleich um 2,9% nach zuvor 2,5% zu. Die Prognose lag bei 2,3%. Die Entwicklung der Kredite an die Privatwirtschaft enttäuschte mit -0,1% im Monatsvergleich nach zuvor +0,2% (revidiert von +0,3%).

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Die erste Schätzung der Verbraucherpreise der Eurozone per Juni lieferte den Erwartungen entsprechend einen Anstieg um 2,4% im Jahresvergleich.

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Die persönlichen Einkommen der USA verzeichneten per Mai einen Anstieg um +0,2% nach zuvor +0,2%. Die persönlichen Konsumausgaben waren im Monatsvergleich unverändert. Der Vormonatswert wurde von +0,3% auf +0,1% revidiert. Die Sparquote legte von 3,7% auf 3,9% zu. Damit wurde der höchste Wert seit Januar (4,0%) markiert.

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Der ISM Chicago Einkaufsmanagerindex legte per Juni 52,7 auf 52,9 Punkte zu. Die Prognose war bei 52,5 Zählern angesiedelt. Der beigefügt Chart zeigt die Stabilisierung auf dem ermäßigtem Niveau.

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Das Verbrauchervertrauen nach Lesart der Universität Michigan sank per Berichtsmonat Juni von zuvor 79,3 auf 73,2 Punkte. Damit wurde auch der vorläufige Wert bei 74,1 Zählern unterschritten.

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Die Wirtschaftsdaten boten ein gemischtes Bild. Die konjunkturelle Schwäche der letzten drei Monate hatte ein hohe Korrelation zu der Defizitkrise ausgehend von der Eurozone. Sättigungseffekte aus der globalen Wirtschaft zeichnen nicht verantwortlich, ganz im Gegenteil! Entsprechend ergibt sich für den Fall einer Entspannung der virulenten Defizitkrise der Eurozone auch für die Weltwirtschaft positives Entspannungspotential mit entspannenden Durchwirkungen auf die fiskalischen Defizite.


Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Erst ei nachhaltiges Überwinden der Widerstandszone bei 1.2820 - 50 neutralisiert den negativen Bias des Euros.

Viel Erfolg !


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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