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Prof. Gerke: "Die neue D-Mark wäre nicht die alte D-Mark"

05.07.2012  |  DAF
Open in new windowAuch wenn Prof. Wolfgang Gerke die Politik der Bundesregierung im Moment stark kritisiert, hält er eine Rückkehr zur nationalen Währung nicht für die bessere Alternative: "Die neue D-Mark wäre nicht die alte D-Mark", so Prof. Gerke exklusiv im DAF-Interview. "Sie wäre sehr volatil, sie würde stark schwanken im Kurs. Die Wirtschaft würde dadurch gefährdet, vor allen Dingen politisch würde man sich voll gegen Deutschland wenden und die Grenzen dicht machen." Mehr dazu im Interview.

Geschieht die aktuelle Rallye an den Aktienmärkten auf Kosten des deutschen Steuerzahlers? "Die Vermutung kann man nur unterstützen", so Prof. Gerke. "Was wir im Moment sehen, ist ein Förderprogramm für große Exportunternehmen, für die Automobilindustrie, ein Förderprogramm für die europäische Kreditwirtschaft, aber zahlen muss das jemand und das zahlen die Sparer, das zahlen die Rentner, die Pensionäre, die Steuerzahler."

Der europäische Rettungsschirm ESM soll sich in Zukunft auch direkt an Banken beteiligen können. "Was man hier macht, ist ein ganz fauler Trick", so Prof. Gerke weiter. "Erst sagt man, die Rettungsschirme sind nicht dazu da, direkt Banken zu stützen und plötzlich macht man es doch! Und der Trick ist: Damit tut man so, als würde man die Staatsverschuldung eines Landes nicht erhöhen - insbesondere jetzt bei Spanien - und in Wirklichkeit ist es natürlich ein kleiner Umweg, den man da geht. Also auch hier wird der Bürger letzten Endes an der Nase herumgeführt!"

Auch dass eine mögliche Pleite einer großen Bank "fatale Folgen" für die Finanzmärkte haben könnte - wie es von Politikern und Bankenlobby immer gerne angeführt wird - entspricht laut Prof. Gerke nicht den Tatsachen: "Natürlich würde es Domino-Effekte geben, aber das wären einmalige Effekte", so Gerke. "Jetzt senden wir falsche Signale aus, indem wir sagen: Je größer ein Unternehmen ist, desto mehr muss der Staat helfen (...) und wir sehen es heute ganz traurig bei der Hypo Real Estate: Dieses Institut fährt wieder neun Milliarden Euro Verluste ein und hat in Wirklichkeit längst seine Existenzberechtigung verspielt, darf aber im Markt weitermachen. Das sind Wettbewerbsverzerrungen, das sind falsche Signale!" Mehr dazu im Interview.

Zum DAF-Video: Videobeitrag ansehen


© DAF Deutsches Anleger Fernsehen AG



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