Am Rande der 60-Jahr-Feier der Atlantik-Brücke in Berlin sprach Andreas Scholz mit Prof. Dr. Max Otte über die derzeitigen transatlantischen Herausforderungen, die jüngsten EU-Gipfel-Beschlüsse und die Folgen für die Märkte.
Otte zeigte sich erfreut über die bislang sehr positiven Reaktionen an den Börsen über die Beschlüsse des EU-Gipfels vor einer Woche, warnte aber auch zugleich, dass diese Entwicklung "natürlich nicht nachhaltig sei." Der nun eingetretene "expansive, inflationäre Pfad" sei aber, so Otte, eine gute Nachricht für alle Aktienbesitzer. Otte: "Wir haben mit dem ESM die Schuldenbremse ein wenig aufgeweicht. Da kann man nur dafür sein, denn die bislang deflationäre Entwicklung in Europa bei einer gleichzeitig inflationären Entwicklung in den USA, die hat uns nicht gut getan."
Es sei richtig, dass der ESM nun auch den Banken in Europa direkt helfen können soll, doch müsse es dann auch stärkere Durchgriffsrechte geben. An der konkreten Ausgestaltung hapere es noch, so Otte weiter. Bezüglich der Entwicklungen in den USA sagte Otte: "Die USA haben eine total marode Wirtschaft, lenken davon aber gut ab. Die haben ein Defizit von 10,8 Prozent, das ist erschreckend, das ist ein Kriegshaushalt. Aber da macht eben die politische Einigkeit viel aus." Otte weiter: "Europa steht im Vergleich dazu gar nicht so schlecht da, muss jetzt aber vorwärts gehen."
Im Hinblick auf die transatlantischen Beziehungen sagte Otte: "Europa und die USA, beide müssen für sich stehen und dann aber auch zusammenstehen. Das ist wichtig."
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