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Auftakt zum Crash

06.09.2010  |  Clif Droke
Wenn Bert Dohmen spricht, hören clevere Investoren hin.

2007, als die meisten Investmentanalysten und Ökonomen die sich abzeichnende Kreditmarktkrise noch herunterspielten, warnte Bert Dohmen Investoren davor, dass die eskalierenden Probleme sehr wahrscheinlich zu einer ausgewachsenen Krise und zu einem Crash historischer Dimensionen führen würden. In seinen Newsletter legte er eine Chronik der Krisenentwicklung an und Anfang 2008 veröffentlichte er das Buch "Prelude to Meltdown", welches detaillierte Einblicke in die sich entwickelnde Krise verschaffte. Dieses Buch wird mit Sicherheit zum Wahrzeichen des visionären Finanzanalysten werden, der seinen Kollegen einige Schritte voraus war.

Dohmen verfasst den vielbeachteten Investmentratgeber "Wellington Letter", der seit Januar 1977 erstklassige Prognosen und Analysen ökonomischer und finanzwirtschaftlicher Trends für die USA und die Welt bietet. Sein Newsletter hat viele Bestnoten von den führenden Rating-Dienstleistern erhalten; unter Benutzung anspruchsvoller technischer Analyse wurde von ihm bisher jeder Bärenmarkt vorhergesagt. Dohmen ist zudem häufig im TV zu Gast unter anderem bei CNN Moneyline, CNBC und Fox News. Seit 30 Jahren ist er ein hochgeschätzter Redner auf den größten Investmentkonferenzen.

Am 27. August sprach ich mit Bert Dohmen über seine Prognose der Kreditkrise, die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Finanzkrise, die Rentenmarkt-Bubble und die Aussichten beim Gold. Seine Antworten sind immer erfrischend und sehr aufschlussreich. Es folgt eine Transkription dieses Interviews.



Droke: Könnten Sie uns zu Beginn kurz erklären, warum Sie sich für die Finanzmärkte zu interessieren begannen und was dort Ihre ersten Schritte waren.

Dohmen: Mit dem Trading begann ich beim Aufbaustudium und ich war recht interessiert an den Finanzmärkten. Technische Analyse war zu dieser Zeit noch nicht sehr weit verbreitet. Ich begann mit 400 $ und holte mir die Ratschläge bei einer großen Broker-Firma, die dann kurz darauf zusammenbrach. Für mich hatten sie eine Aktie mit einer Rendite von 10% gefunden - ich dachte, der Broker sei ein Genie, dass er eine solche Aktie für mich gefunden hatte. Das Problem war nur, dass das Unternehmen nur eine Kupfermine besaß und später verstaatlicht wurde.

Um hier Erfolg zu haben, musste ich es also auf eigene Faust versuchen. Ich verbrachte dann viel Zeit mit Lesen und Analyse und entschied für mich, dass die Fundamentalanalyse nicht mit meiner Philosophie zu vereinen war, da sie nur zeigt, was in der Vergangenheit passierte. Und ich wollte wissen, was das Big Money machte. Und Big Money steht ja gleichzeitig für eine gut informierte Investorenschaft, die man nur über Preis- und Volumenanalyse ausfindig machen kann.


Droke: Was veranlasste Sie, das Buch "Prelude to Meltdown" zu verfassen?

Dohmen: Ich schrieb das Buch im Jahr 2007 und es wurde Anfang 2008 veröffentlicht. Ich sagte voraus, dass es zu einem fast vollständigen Crash kommen würde. Ich wollte, dass es erscheint, weil ich mir sagte, dass die Menschen auch noch in 50 Jahren über dieses Ereignis sprechen und sich fragen werden, warum das keiner vorhergesagt hatte.


Droke: Sie waren einer der wenigen Analysten, die die nahenden Gefahren des Kreditsturms korrekt vorhersahen, und Sie schrieben darüber auch ausgiebig in "Prelude to Meltdown".

Dohmen: Im Jahr 2007 war es gar nicht so schwer, sich auszumalen, was kommen würde. Am Ende des Buches schrieb ich, es gäbe nur eine entscheidende Frage - ob die Zentralbanker in der Lage sein würden, diesen Meltdown in einer gemeinsamen Aktion zu stoppen oder ob all das fünf vor zwölf geschehen würde. Und wie wir jetzt von den höchsten Leuten aus der Federal Reserve und dem Finanzministerium zu hören bekommen, fing man erst fünf vor zwölf damit an.



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