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Silber ist unterbewertet

31.07.2012  |  Adam Hamilton
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Vor der Aktienpanik war die Silber-Korrelation mit Gold sowohl visuell als auch statistisch gesehen sehr stark. Diese lag vor der Panik bei 94,7 Prozent. Das bedeutet, dass nahezu 95 Prozent des täglichen Silberpreisverlaufes statistisch mit dem Goldpreisverlauf erklärt werden konnten. Silber wurde vom Goldpreis bestimmt, erlebte eine Rally, wenn Gold stark war und erlebte einen Sell-Off, wenn Gold schwach war. Gold hat den Silberpreis unglaublich stark beeinflusst.

Die extreme Angst in der Aktienpanik hat dieser historischen Beziehung radikal ein Ende bereitet. Während Gold von Juli bis November 2008 um 27 Prozent fiel, fiel Silber um 53 Prozent. Somit erlebte Silber ein 34-Monats-Tief, während Gold ein 14-Monats-Tief erreichte. Der Silberpreis war im Verhältnis zu Gold einfach zu gering und bot somit eine überragende Kaufgelegenheit, wie ich bereits kurz nach der Panik feststellte. Der Silberpreis müsste steigen, um zu seiner ursprünglichen Beziehung zu Gold zurückzukehren.

Interessanterweise betrug die Silber-Gold-Korrelation während der Panik 52,5 Prozent. Nur die Hälfte des täglichen Silberpreisverlaufs war auf den Goldpreisverlauf zurückzuführen. Dies bringt uns zu einem zweiten, wichtigen Punkt, den Silberhändler beachten müssen. Auch wenn Gold der wichtigste Faktor für den Silberpreis ist, wird der Silberpreis manchmal von den Aktienmärkten dominiert. Große Aktienmarkt-Tiefs sorgen für so viel Angst, dass sich diese auch auf Silber überträgt und die Stimmung dieses überaus spekulativen Metalls verdirbt.

Im Anschluss an die Panik erlebten sowohl Gold als auch Silber eine beachtliche Rally, aber die von der Panik verursachte Lücke zwischen den beiden Metallen blieb einige Jahre bestehen. Erst im Herbst 2010 waren Händler wieder an Silber interessiert, als der Silberpreis schneller stieg als der Goldpreis. Bis Ende 2010 hatte Silber aufgeholt und kehrte zu seiner ursprünglichen Beziehung zu Gold zurück.

Die Stärke des Silberpreises nahm jedoch ihren Lauf. Durch die beachtliche Silber-Rally gab es einen enormen Kapitalzufluss, wodurch der Silberpreis weiter stieg, was wiederum zu einem noch größeren Kapitalzufluss führte. Das Ergebnis war ein kurzer Spekulationswahn Anfang 2011, in dem Silber so weit nach oben schoss, dass er den Goldpreis überholte. Auch wenn dies Anlass zur Freude gab, war Silber extrem überkauft und die wachsende Gier extrem. Der Silberpreis stand kurz vor einem starken Rückgang.

Ich warnte unsere Abonnenten bereits im Vorfeld, als es zu einem Silber-Topping kam. Der daraus resultierende Rückgang war ein Beinahe-Crash, ein extremer Sell-Off, der beinahe die Ausmaße eines Crashs annahm. Leider hatte der Silber-Spekulationswahn bereits für den Großteil der zeitnahen Käufe gesorgt, sodass ein enormer Verkaufsdruck bestand. Silber korrigierte von April 2011 bis Juni 2012 um 46 Prozent.

Der letzte Teil dieser Korrektur seit Februar ist für uns momentan von besonderem Interesse. Man sollte beachten, dass Silber beinahe zu seiner historischen Beziehung zu Gold zurückgekehrt war, bevor Bernanke Angst davor verbreitete, dass keine dritte quantitative Lockerung vorgesehen ist, wodurch den Edelmetallen ein Schlag versetzt wurde. Der anschließende, erhebliche Silber-Sell-Off, der den Abwärtstrend des Goldpreises in den vergangenen Monaten um das 2,2-Fache widerspiegelte, hat für den derzeit unterbewerteten Silberpreis gesorgt. Eine panikähnliche Lücke hat sich durchgesetzt, was ein sehr bullisches Omen darstellt.

Der Silberpreis, der sich in dieser Woche bei ungefähr 27 USD bewegt, müsste bis auf ungefähr 35 USD steigen, um seine historische “Bewertung” im Verhältnis zu Gold erneut zu erreichen. Dies entspricht einem Zuwachs von 30 Prozent und hierbei wird davon ausgegangen, dass Gold unverändert bleibt, was den Silberzielpreis sogar noch mehr in die Höhe treibt. Wahrscheinlich wird schon bald eine Silber-Rally einsetzen, in der Silber aufholen kann. Dies wird spätestens im September der Fall sein. Wenn wir die diesjährige Sommerflaute der Edelmetalle erst einmal überstanden haben, hat Silber eine Menge Aufholbedarf.

Das Potential Silbers in naher Zukunft ist sogar noch größer, wie anhand der Silber-Gold-Ratio deutlich wird. Die SGR misst das enge Verhältnis zwischen Silber und Gold. Die SGR wird berechnet, in dem man den täglichen Silber-Close durch den täglichen Gold-Close dividiert und das Ergebnis in einem Chart darstellt. Da die tatsächlichen SGR-Werte in winzigen Dezimalstellen angegeben werden (wie beispielsweise 0,017), nutze ich lieber die Gold-Silber-Ratio.

Ich persönlich kann mir besser vorstellen, wie viele Unzen Silber einer Unze Gold entsprechen (58) statt umgekehrt. Die SGR ist im folgenden Chart in Blau dargestellt und bezieht sich auf die rechte Achse. Daneben sehen Sie den Silberpreis in Rot. Diese Perspektive ist wesentlich präziseren Einblick in das Silber-Gold-Verhältnis als der visuelle Vergleich im ersten Chart. Der folgende Chart beweist, dass Silber im Verhältnis zu Gold maßgeblich unterbewertet ist.




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