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Danke Herr Juncker! Danke Herr Schäuble! - Chancen der Eurozone verbessert

30.07.2012  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.51 Uhr) bei 1.2290, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im europäischen Handel bei 1.2243 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 78.37. In der Folge notiert EUR-JPY bei 96.30, während EUR-CHF bei 1.2010 oszilliert.

Ich möchte an dieser Stelle auf die Rubrik "Letzte Nachrichten" verweisen. Es ist erfrischend, dass große Teile der politischen Eliten der Eurozone verantwortlich handeln.

Das gilt für die Einlassungen Herrn Draghis in der letzten Woche, der die Eurozone nicht billig der Spekulation überlässt, der nicht den "ordnungspolitischen Freitod" vertritt, sondern der begriffen hat, dass hier asymmetrsiche Kräfte walten, die nichts mit Markteffizienz zu tun haben. Diese Lernkurven warten noch auf einige Herren in München (CSU &Co.) als auch in Berlin (FDP), die mit Europapolitik auf Stammtischniveau bemüht sind, Innenpolitik zu machen und ihre eigene Erfolgsgeschichte damit in wesentlichen Teilen verleugnen (Bayern vom Agrarland zum Technologieland mit oder ohne Europa und Europas Zucker und der Finanzierung durch Bremen im Länderfinanzausgleich?).

Es gilt für Herrn Juncker. Das Interview in der SZ ist ein "Must read" - Danke an Herrn Juncker, danke an die SZ. In der von uns zitierten Reuters-Meldung fehlt übrigens die Kritik an Teilen der deutschen Politik seitens Junckers, die Europapolitik innenpolitsich missbrauchen. Wir stimmen Juncker vollständig zu.

Es gilt aber auch vor allen Dingen für unseren Finanzminister Schäuble. Ich danke Ihnen Herr Schäuble von tiefstem Herzen für Ihr Engagement, ob es das Treffen mit Geithner auf Sylt ist, ob es Ihre Unterstützung für die EZB in der letzten Woche ist, ob es das Thema Aufspaltung der Großbanken ist oder ob es Ihre Kritik an Prof. Dr. Sinn ist. Es gibt keinen einzigen Punkt, an dem ich Ihnen widersprechen könnte. Es sind Positionen und Sichtweisen, die wir hier lange im Forex Report vertreten.

Danke ... man fühlte sich lange recht einsam mit diesen Positionen. Wir freuen uns sehr und enthalten uns weiterer Kommentierungen in der heutigen Ausgabe.

Als Konsequenz ergibt sich eine deutlich verbesserte Chancenlage der Eurozone. Bewusst reden wir hier von Chancen, die auf einer veränderten Bewusstseinslage in der europäischen Politik beruhen.

Wir sind uns sicher, dass "unsere Freunde", die unverändert massive Positionen gegen die Eurozone fahren, alles in ihrer Macht stehende tun werden, um diese Positionen zu verteidigen. Dabei ist uns auch bewusst, dass man seitens dieser Gruppe gerne mit unfundierten Gerüchten (Siehe Anfang August 2011 gegen Frankreich Sogen und BNP) und darüber hinaus koordiniert agiert. Es ist mehr als sinnvoll, seitens der Politik der Eurozone darauf eingestellt zu sein, um angemessen reagieren zu können.


Werfen wir einen kurzen Blick auf die veröffentlichten Daten vom Freitag:

  • Der KOF-Indikator der Schweiz (vergleichbar zum IFO-Index) legte per Juli unerwartet stark von zuvor 1,15 auf 1,43 Punkte zu. Die Prognose lag bei 1,25 Zählern.
  • Das US-BIP ist laut erster Schätzung im 2. Quartal 2012 in der annualisierten Fassung um 1,5% gestiegen (Prognose 1,5%). Das Vorquartal wurde von 1,9% auf 2,0% revidiert.
  • Das US-Verbrauchervertrauen nach Lesart der Universität Michigan verzeichnete in seinem finalen Wert per Juli eine Zunahme gegenüber dem vorläufigen Wert um 0,3 auf 72,3 Punkte.

Zusammenfassend ergibt sich noch ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Erst ein nachhaltiges Überwinden der Widerstandszone bei 1.2370 - 00 neutralisiert den negativen Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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