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Euro konsolidiert Gewinne - Deutsche Verbraucher kommen in Schwung!

28.09.2010  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.45 Uhr) bei 1.3455, nachdem im US-Handel Höchstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3492 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 84.20. In der Folge notiert EUR-JPY bei 113.35, während EUR-CHF bei 1.3235 oszilliert.

Die aktuelle Bewegung des Euros darf als Konsolidierung auf dem erhöhten Niveau interpretiert werden. Im Rahmen dieser Konsolidierung wird die technisch überkaufte Situation neutralisiert.

Der GfK Verbrauchersentimentindex legte massiv von zuvor 4,3 Punkten (revidiert von 4,1) auf nun 4,9 Zähler zu. Die Prognose war bei 4,2 Punkten angesiedelt.

Die Einkommenserwartungen verbesserten sich merklich. Der Index legte von 36,0 auf 45,2 Punkte zu. Der Index, der die Konjunkturerwartungen mißt, nahm von 46,6 auf 53,5 Zähler zu. Nach Ansicht des GfK stützten sowohl die positive Entwicklung des Arbeitsmarkts als auch das stabile Preisniveau die Einschätzungen der Verbraucher.

Laut GfK kann bei einem weiter positiven Umfeld ein Anstieg des privaten Konsums per 2010 in Höhe von 0,5% realistisch sein. Zu Jahresbeginn wurde für den privaten Konsum noch eine Kontraktion von der überwiegenden Mehrheit der Fachwelt unterstellt.

Wir können feststellen, daß die Manager der realen Wirtschaft im IFO-Index ebenso wie die Verbraucher ein klares positives Votum über die konjunkturelle Lage abgeben.

Nur die Mehrheit der im ZEW-Index befragten Fachleute der Finanzbranche sieht die Welt mit anderen Augen. Nun denn, diese Mehrheit der Fachleute verstand auch nichts von MBS, ABS und Risiken, die von den USA ausgingen. Auch bei den befragten Finanzfachleuten gibt es selbstredend Ausnahmen, sie sind aber nach unserer Kenntnis in der Minderheit.

Zu dem deutschen Sentimentindex paßt auch die Entwicklung der Geldmenge M-3 der Eurozone. Per August kam es zu einem unerwarteten Anstieg im Jahresvergleich um 1,1% nach zuvor 0,2%. Die Prognose war bei 0,3% angesiedelt.

Noch wesentlicher als das erhöhte Wachstum der Geldmenge ist die Tatsache, daß die Kreditvergabe an Unternehmen und Haushalte für den Markt überraschend um 1,2% zugenommen hat. Hier ergab sich das stärkste Wachstum seit Juni 2009. Insgesamt darf dieser Datensatz als Beleg für eine positivere Konjunkturentwicklung interpretiert werden.
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Der "Chicago Fed National Activity Index" (Sammelindex aus 85 Einzelindikatoren der US-Wirtschaft) setzte per Berichtsmonat August mit einem Rückgang auf -0,53 Punkte negative Akzente. Darüber hinaus wurde der Vormonatswert von 0,00 auf -0,11 Punkte nach unten revidiert. Diese Indexstände oberhalb von -0,70 Punkten signalisieren deutlich unterproportionale Expansion des BIP. Erst unterhalb der Marke von -0,70 nehmen laut Definition des Index Rezessionsrisiken zu.

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Der aussagefähigere Dreimonatsdurchschnitt sank von -0,27 auf -0,42 Punkte. Auch hier steht der Begriff Rezession nicht im Vordergrund. Aber der Index impliziert eine negative Dynamik. Diesbezüglich sind die Einlassungen der Federal Reserve in Richtung potentieller weiterer konjunktureller Stützung im Rahmen quantitativer Maßnahmen verständlich.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützung bei 1.3050-1.3080 negiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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