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Gold-Futures: Commitment of Traders Report (CoT) (Teil 4)

03.08.2012  |  Adam Hamilton
Aufgrund der Sommerflaute der Edelmetalle ging es mit Gold in letzter Zeit nicht gerade bergauf. Die Stimmung ist am Boden und Händler ergreifen scharenweise die Flucht, Futures-Händler eingeschlossen. Dieser Massenexodus am Goldmarkt wird anhand der Futures-Zahlen deutlich. Dieses Verhalten dient den Querdenkern jedoch als Indikator für den Beginn eines neuen Goldpreisaufschwunges. Bärisch gestimmte Futures-Händler sind ein bullisches Zeichen.

Der "Commitment of Traders (CoT) Report“ der Commodity Futures Trading Commission hat sich von allen Futures-Berichten am längsten bewährt und gibt den besten Einblick in den Futures-Handel. Die Zahlen vom Dienstag werden immer freitags im umfassenden CoT-Bericht veröffentlicht. Dieser enthält aktuelle Zahlen zu Futures-Positionen, die zu jenem Zeitpunkt an fast allen US-amerikanischen Futures-Märkten von diversen Händlerkategorien gehalten werden. Wenn man diese Positionen über einen gewissen Zeitraum analysiert, bieten sie uns zahlreiche Einblicke in die Futures-Handelsaktivität.

Die wichtigste Basis des CoT Reports ist das sogenannte Open Interest, oder auch die Gesamtzahl aller Futures-Kontrakte, die derzeit von Händlern gehalten werden. Jeder Kontrakt ist ein einziges Geschäft, das zwischen zwei Händlern geschlossen wird. Einer von beiden setzt auf steigende Kurse (er geht long) und der andere Händler setzt auf fallende Kurse (er geht short). Bevor der Kontrakt ausläuft, erfolgt die Abwicklung des Kontraktes, indem der Händler, der falsch lag, einen bestimmten Geldbetrag an den Händler gibt, der richtig lag.

Wie Sie sich sicherlich vorstellen können, ist Open Interest generell von der Beliebtheit des jeweiligen Marktes abhängig. Wenn der Preis steigt und das Interesse vieler Händler auf sich zieht, steigt die Handelsaktivität an diesem Markt, da die Händler scharenweise an diesen Markt gestürmt kommen. Wenn ein Preis jedoch fällt oder seitwärts driftet, verlassen verzweifelte Händler den Markt fluchtartig, um woanders ihr Glück zu suchen. Open Interest reflektiert daher die Marktstimmung.

Bei Gold entspricht ein Futures-Kontrakt 100 Feinunzen. Wenn der Goldpreis also bei ungefähr 1600 USD liegt, geht es bei jedem Vertrag um eine Menge Geld. Wenn Sie das Open Interest von Gold-Futures mit 100 Unzen und dem Goldpreis multiplizieren, bekommen Sie eine Vorstellung von der Kapitalmenge, die Futures-Händler zu einem bestimmten Zeitpunkt in Gold riskieren. Wie es an jedem Markt der Fall ist, ist der Kapitalzufluss weitaus größer, wenn der Goldpreis hoch ist und weitaus geringer, wenn der Goldpreis gering ist.

Im ersten Chart sind die Open-Interest-Zahlen für Gold-Futures aus den CoT-Berichten seit Goldbullenmarktbeginn im Jahre 2001 dargestellt. Daneben finden Sie den Goldpreis in Blau. Es muss jedoch beachtet werden, dass die CoT-Daten nur wöchentlich erfasst werden. Ein geringes Open Interest in Gold, wie es derzeit der Fall ist, ist äußerst bullisch. Wenn Futures-Händler zu bärisch gestimmt sind und das Handtuch werfen, gilt dies für uns als Kaufsignal.

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Seit 2001 ist das OI in Gold in einem starken säkularen Aufwärtstrend gestiegen, was angesichts des Bullenmarktes auch Sinn ergibt. Je länger der Goldbullenmarkt dauert und je höher der Goldpreis steigt, desto mehr Händler interessieren sich für diesen Markt. Nichts sorgt für wachsendes Investitionskapital als steigende Preise. Daher kaufen Händler Gold, wenn der Preis steigt und diese Käufe treiben ihn nur noch mehr in die Höhe, was wiederum für noch mehr Händler sorgt.

Das OI hat sich seit Goldbullenmarktbeginn größtenteils in dem im Chart hervorgehobenen Aufwärtstrendkanal bewegt. Einige Male kam es im Anschluss an maßgebliche Goldaufschwünge zu Ausbrüchen über die Resistance. Wie Sie sehen können, waren diese Ausbrüche jedoch nur von kurzer Dauer. Gold korrigierte schon bald und bereitete der extremen Gier ein Ende, was dazu führte, dass das OI zurück zu seinem ursprünglichen Trend kehrte.




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