0% Dauerzins auf dem Weg zum Ruin
05.10.2010 | Jim Willie CB
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Als nächstes kommt der lange Todesmarsch in Richtung Ausfall von US-Staatsanleihen, welcher im September 2008 zum ersten Mal prognostiziert wurde. Die Prognose erntete Gelächter und Spott, jetzt nicht mehr. Mein damaliger Zeitrahmen sah einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren vor, bis sich das Unvermeidliche deutlich abzeichnen würde. Das ist heute. Es tritt erst jetzt immer deutlicher zu Tage, weil der Verlauf eines Schulden-Erstickungstodes sowie einer Verstopfung des Kreditsystems seine Zeit braucht, um schwere interne Blockierungen hervorzurufen. Der Umstand, dass nur zögerlich zugegeben wird, wie sehr die QE-Initiativen durch Anleihe-Monetisierung geprägt sind, ist Zeugnis für einen wachsenden Konsens unter Bankern, dass QE rein gar nichts vollbringen wird, sondern eher die US-Staatsanleihen-Bubble anpieksen könnte.
Die Behauptung, es gäbe eine Gold-Bubble, ist leere und schale dogmatische Lehrmeisterei, denn die sanktionierte Anlage-Bubble befindet sich im Mammuthaufen der gefeierten US-Staatsanleihen. Das ist die letzte Bubble vor dem Zusammenbruch des Systems. Innerhalb weniger Wochen oder Monate werden einige Großbanken zusammenbrechen, da es in ihren Kreditportfolios erneut Verluste im Bereich Immobilien gibt oder aber Verluste aus den normalen Derivatgeschäften im Bereich Gold & Silber und sogar Zinsswaps. Um den erforderlichen 0%-Zinssatz aufrechtzuerhalten, bedarf es einer Menge Hebel und Kraft. Die Geldbeschaffungskosten liegen nie bei null.
Doug Noland (Prudent Bear) ist ein fähiger, geistesgegenwärtiger Analyst, der sein trainiertes Auge ständig auf Bubbles richtet. Er nimmt die Anwesenheit einer Bubble bei den US-Staatsanleihen wahr. Er nennt die Symptome, die sich auch schon bei einer ganzen Reihe von anderen Fed-erzeugten Anlage-Bubbles deutlich gezeigt hatten. Für ihn liegt die extreme Gefahr in der dingenden Notwenigkeit, diese Bubble zu finanzieren. Sie muss gewaltige Mengen Betriebskapital in sich ziehen und hungert somit die US-Wirtschaft aus. Die ultra-niedrigen US-Zinssatzbedingungen sind Beweis für einen sich abzeichnenden Zusammenbruch des Systems. Noland schrieb:
"Natürlich laden die steil steigenden Anleihepreise zu einer fundamentalen Erklärung und Rechtfertigung ein. Langwierige Deflationsrisiken stehen ganz oben auf der Liste, weshalb Anleihen auf unbestimmte Zeit Cash übertreffen sollen. Das erinnert mich nur daran, dass es auch für Technologieaktien und Immobilienpreise damals nur den einen Weg nach oben gegeben hatte. In meinem analytischen Rahmen untergewichte ich Deflation und konzentriere mich stattdessen auf eine Bubble, die von der Federal Reserve, der Chinesischen Volksbank, der EZB, der Bank von Japan und von den steigenden globalen Zentralbankenreserven angefeuert wird, die seit Jahresbeginn um fast 1 Billion $ angewachsen sind. Hinzu kommen noch hebelnde Hedgefonds-Spekulanten und jene Milliarden, die wöchentlich (um überhaupt eine Rendite zu erzielen) in die globalen Rentenmärkte fließen. Alles zusammen ergibt schließlich die notwendige Finanzierung für eine historische Bubble."
Ein wichtiger Nebeneffekt des 0%-Klimas ist der aufsteigende, mächtige, hervorragende Goldbullenmarkt. Die Preisinflation liegt nicht im Entferntesten bei null, wie die offiziell geschminkten Daten einem weismachen wollen. Die Leute von Shadow Government Statistics handeln mit realistischen Statistiken. Der reale Verbraucherpreisindex von SGS liegt seit einigen Jahren eher im Bereich von 5% - 7%. Nur ein kompromittierter Geist oder ein motivierter Promotor würden die Integrität John Williams und die Aufrichtigkeit seiner Standard-Statistik in Frage stellen. Die SGS-Arbeitslosenquote liegt bei 22%, wenn die Zahl jener Menschen berechnet wird, die keine Arbeit haben.
Der mächtige Goldbullenmarkt wird genährt und gebaut, da die Geldbeschaffungskosten bei minus 5% bis minus 7% liegen - ausreichend niedrig, um Spekulation wie auch einen Exodus in die Edelmetalle zu befeuern. Solange die Geldbeschaffungskosten negativ sind, wird der Goldbulle durchhalten. Investoren flüchten sich aus konventionellen Papiervehikeln wie Aktien, Anleihen und Immobilien. Übrigens wird auch das Papiergeld in Frage gestellt. Geldsummen und ihre Werte verlieren schnell an Bedeutung. Die Lebensmittelpreise sind die große Alarmglocke - zusätzlich zum Goldpreis. Beide sind die Kanarienvögel in der Kohlengrube. Die Kanarienvögel sind schon tot oder am Sterben.